Stella ist Krankenschwester und arbeitet in einem Hospiz- und Rehazentrum. Dort begleitet sie viele Menschen auf ihrem letzten Weg und so manch einem erfüllt sie einen letzten Wunsch mit einem Brief, den sie für die Sterbenden schreibt. Keiner ahnt, dass diese taffe Schwester zu Hause selber einem Scherbenhaufen hat, seit ihr Mann in Afghanistan in einen Hinterhalt gekommen ist und nur schwer verwundet heimgekehrt ist.
Doch die Geschichte der Zwanzig Zeilen Liebe handelt nicht nur von Stella, sondern wird dreigleisig erzählt. Da gibt es noch die junge Hope, die an Muskovizidose leidet und nach einer lebensbedrohenden Erkältung dort regenerieren soll und von dem 35jährigen Hugh, der in der Nähe wohnt und in Gefahr schwebt immer einsamer und verschrobener zu werden.
Was sie alle verbindet ? Das stellt sich teilweise erst am Ende heraus.
Dies war das erste Buch von Rowan Coleman, dass ich gelesen habe. Mir gefällt ihr Schreibstil, ihre Sprache und die Art, wie sie Emotionen zu wecken weiß. Und gerade hier, bei dieser Geschichte, bei der es viel um Sterben und Abschied geht, werden viele Emotionen beim Leser geweckt.
Aber es geht nicht nur ums Sterben, es geht auch darum, sein Leben zu geniessen und etwas für sein Glück zu tun. Die Autorin hat viele Briefe eingebettet in diese Geschichte, die mit der Handlung eigentlich nichts zu tun haben, aber zeigen, dass man am Ende vielleicht hätte einiges anders machen wollen. Manches was ungesagt blieb, ungetan und am Ende eines Lebens will derjenige das seinen Hinterbliebenen oder einem bestimmten Adressat noch einmal sagen.
Stella, Hope und Hugh zeigen auf, dass man solange man lebt, Zeit hat zu handeln und zu agieren. Die Zeit auf Erden ist kostbar, man sollte sie nutzen.
Ein schöner Roman, der mich über weite Strecken begeistert und berührt hat.
