Die Arbeitswelt der Zukunft: Flexibilität steigern
Jun18
Der Arbeitsplatz als solcher ist stetigen Veränderungen unterworfen. Die fortschreitende Modernisierung ist aber nicht nur in Produktionsstätten erkennbar, wo hochkomplizierte Roboter immer mehr Aufgaben übernehmen, auch der klassische Schreibtischjob sieht sich vor Veränderungen gestellt. Das 21. Jahrhundert bringt seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich: Digitalisierung des Papierdschungels, Mobilität des Arbeitsplatzes, Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Ist der Schreibtisch im Büro also noch ein zukunftsfähiges Konzept?
Es gibt ja zunächst einen Grund, einen Job, für den man eigentlich nur einen Computer benötigt, im Büro auszuüben: Kontrolle. Der Arbeitgeber setzt mit der körperlichen Anwesenheit seiner Mitarbeiter die geistige Anwesenheit und Produktivität gleich.
Dabei ist doch aber anzumerken: Die Produktivität von Mitarbeitern ist nicht messbar an der Anzahl der Stunden, die sie im Büro verbringen. Jeder von uns hatte schon mal einen Tag, an dem man sich immer wieder beim „Aus-dem-Fenster-Starren“ erwischt, mit einem Kollegen längere Zeit in der Teeküche verbracht hat oder in einem Meeting zu einem privaten Thema übergegangen ist. Wer im Büro Ablenkung sucht, findet Mittel und Wege, das auch trotz der besagten Anwesenheit zu tun.
Studien haben schon darauf hingewiesen, dass die Arbeit von Zuhause aus die Effizienz steigern kann. Und da für viele (Büro-)Arbeiten nicht mehr als ein Laptop und ein Server-Zugang (oder eine Cloud) benötigt werden, ist das tatsächlich für Arbeitnehmer eine valide Option. Gerade Teilzeitkräfte und junge Eltern können davon profitieren – auch der Generation Y wird schon länger nachgesagt, sie würde Flexibilität beim Arbeitgeber besonders schätzen: eine gute Chance für Unternehmen, sich für die jungen Talente attraktiv zu machen. Eines allerdings geht im Home Office verloren: der persönliche Kontakt zu den Kollegen. Eine Video- oder Telefonkonferenz ist nicht das gleiche wie ein Meeting, das von Angesicht zu Angesicht stattfindet.
Die Auffassung, Leistung sei gleich aufgewandte Arbeitszeit, veraltet zusehends. In dem Maße, in dem Angestellte selbst entscheiden, wo und wann sie arbeiten, setzt sich auch das Konzept der leistungsgerechten Vergütung durch: Die Erreichung festgelegter Ziele wird zum Maßstab des Gehalts, nicht etwa die Anzahl abgesessener Stunden.
Mit der Generation Y, die nun vermehrt an den Arbeitsplatz strömt, setzen sich auch immer mehr Veränderungen durch. Die mit dem Internet aufgewachsenen jungen Talente sind es gewohnt, dass alles immerzu verfügbar ist – die Festlegung auf starre Arbeitszeiten wirkt da geradezu antiquiert. Die Mobilität des Arbeitsplatzes und eigenständiges Verfügen über die Arbeitszeit werden daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen.