Zur Zeit dauert es ein bisschen, biss die Neueinträge für die metaroll aktiviert werden. Das große Blogosphärenecho (vgl. hier und hier) hat eine ziemliche Welle von Neuanmeldungen mit sich gebracht. Da es einiges per Hand nachzuarbeiten gibt, kann es also ein wenig dauern. Außerdem sind noch ein paar schöne Features in Bearbeitung.
Monthly Archive for September, 2007
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Ist die Blogosphäre ein (sub)politischer Einflussfaktor? Bislang gab es einige Beispiele für Mobilisierungen im Netz, die sich meistens auf die nationale Ebene beschränkten und in der Regel technologiepolitisch ausgerichtet waren (Zensur). Jetzt geht es um Burma/Myanmar . Robert Basic und seine Leser wollen für den 4. Oktober eine Aktion starten mit der gezeigt werden soll, dass die Blogger nicht nur über WordPress-Updates, Technorati-Authority und Long Tails reden, sondern auch mit dabei sind, wenn es mit friedlichen Mitteln gegen ein grausames Regime geht. Da einige sehr gut vernetzte Blogger mit dabei sind, hoffe ich doch sehr, dass eine große Welle daraus wird, die auch noch in Rangun zu spüren ist.
Blogger aus aller Welt bereiten einen Aktionstag zur Unterstützung der friedlichen Revolution in Birma vor. Wir wollen ein Zeichen für den Frieden setzen und den Menschen, die ihr grausames Regime ohne Waffen bekämpfen, unsere Sympatie bekunden. Diese Blogger haben vor, am 4. Oktober 2007 ihre normalen Blog-Aktivitäten einzustellen, um nur einen einzigen Artikel zu veröffentlichen: Ein rotes Banner mit dem Text “Free Burma!”.
Informationen zur Aktion gibt’s bei Robert und in dem Free-Burma-Wiki, das Bildchen links oben gibt es hier und aktuelle Berichte aus/über die Lage in Burma beim Spiegelfechter. Auf flickr werden aktuelle Fotos eingestellt und mittlerweile gibt es auch schon eine Facebookgruppe mit über 130.000 Mitgliedern (siehe auch hier).
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Sehr oft wird der “long tail” der Blogosphäre gleichgesetzt mit randständigen Themen. Doch der “long tail” muss sich nicht zwangsläufig am Rand befinden, sondern kann mitten unter uns sein:
Die Abbildung zeigt das Blogroll-Netzwerk von nerdcore bis zu den Verbindungen zweiter Ordnung (“friends-of-friends”). Ganz in der Mitte ist das nerdcore-Blog (markiert durch das “n”). Darum gruppieren sich (graue große Kreise) die viel verlinkten, zentralen Blogs. Aber zwischendrin findet man immer wieder kleine Blogs, die jedoch durch die Verlinkung von mehreren Mittelblogs ebenfalls dort auftauchen und nicht in der Peripherie.
Nimmt man die Blogs heraus, auf die weniger als sechs andere Blogs verweisen, erhält man folgendes Bild von Renés Nachbarschaft:
Wenn das jetzt noch eine clickable map wäre…
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Interessante Ergebnisse bekommt man auch, wenn man nur diejenigen Knoten in die Analyse einbezieht, die von einem vorgegebenen Knoten maximal zwei Schritte entfernt sind (friends-of-friends). Für dieses Blog erhält man dann die folgende Abbildung:
Mein Netz ist also, wer hätte das gedacht, dominiert von Wissenschaftsblogs (Bamblog, Strenge Jacke, sozlog, Wissenswerkstatt, Nielsmüller) und auf der anderen Seite Web2.0-Blogs wie Basic Thinking, bwl zwei null, PR Blogger.
Karten dieser Art lassen sich mit geringem Aufwand auch für andere Blognachbarschaften erstellen: ein ideales Weihnachtsgeschenk für Longtail-Blogger(innen), die auch einmal im Mittelpunkt der Blogosphäre stehen wollen.
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Ein sehr interessantes Beispiel für ein Mashup von Geodaten und Warenangeboten hat Etsy (bzw. Designer Marcos Weskamp) mit dem “Geolocator” geschaffen. Auf einer dreidimensionalen Weltkugel sieht man die Orte der letzten 100 veröffentlichten Warenangeboten. Auch Suchergebnisse lassen sich auf diese Weise visualisieren. Aber die Plattform hatte zuvor bereits mit ihrem Einkaufen-nach-Farben eine der originelleren Einkausmöglichkeiten eingebaut. Das Ziel ist es, das immer stärker anwachsende Warenangebot in kleinere Gruppen aufzuteilen:
The number of Etsy Sellers has grown exponentially during the last year so we needed to somehow simplify results when plotting them on a map. Through Clustering we are now able to group users according to their location and current zoom level, creating this way an *approximation* of where the users are.
Gleichzeitig wird dabei wieder einmal der reale und virtuelle Raum durcheinandergewirbelt, denn durch diese Lokalisierung ist es nun möglich, virtuell durch eine Nachbarschaft – oder in Abwandlung von Hofmannsthal: eine “Landschaft aus lauter Waren gebaut” – zu flanieren und in die Schaufenster dieser globalen Einkaufspassage zu sehen. (via)
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Wenn man bei dem durch die Blogrollverlinkung entstandenen Netzwerk die Komplexität ein bisschen reduziert und nur die wichtigsten Verbindungen stehen lässt (diejenigen, die am meisten Dreiecke darstellen können), sieht die Blogkarte schon sehr viel übersichtlicher aus (Klick zum Vergrößern):
Jetzt kann man erkennen, welche Weblogs am häufigsten gemeinsam in den Blogrolls genannt werden (die fetten dunklen Linien) und die Weblogs, die weniger stark in diesen Kern der Blogosphäre integriert sind. So ist zum Beispiel “wirres.net” sehr eng mit “Irgendwas ist immer”, “Spreeblick“, “nerdcore” und “MC Winkel” verbunden, während etwa die Verbindung von “MC Winkel” und “Spreeblick” etwas weniger stark ist.
Die gelbe Färbung von “Irgendwas ist immer” weist auf ein antville-Blog hin und man sieht schnell, das über dieses Weblog die Verbindung zu den anderen antville-Blogs (“Daily Ivy“, “beyond the void“, “everything’s gone green” und “dichtheit und wahrung“) hergestellt wird. Etwas abseits liegen trotz ihrer starken Verbindung das “Bildblog” und “Basic Thinking“. Über “bloggold” und “argh!” geht es dann in den Osten in Richtung einiger weiterer antville-Blogs (“sofa“, “[bov]“, “(i think) he was a journalist“). Dieser Orient der Blogosphäre ist wiederum sehr gut vernetzt.
Deutlich wird die Struktur auch in der nebenstehenden Abbildung, die entsteht, wenn man nach sogenannten “Inseln” sucht, also besonders stark integrierten Bereichen der Blogospäre. Auf dieser Karte sieht man drei solcher Inseln: einmal das Zentrum der Blogosphäre mit den üblichen Blogs von “wirres.net” über “nerdcore”, “Irgendwas ist ja immer” bis zu “MC Winkel” und “Anke Gröner“. Dann gibt es eine kleine Insel der Apple-affinen Blogs, mit “Nasendackel” und “admartinator.de” in der Mitte sowie eine große Insel aus malorama, ronsens und Gesprächsfetzen.
Das alles ist natürlich noch mit Vorsicht zu genießen, aber ermöglicht schon einmal einen ersten Einblick in die Vernetzung der deutschsprachigen Blogosphäre.
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Jetzt kann die metaroll die Blogrollverlinkungen auch automatisiert im Pajek-Format exportieren (Klicken zum Vergrößern):
Abgebildet sind die Blogrollverlinkungen zu den 100 am häufigsten verlinkten Blogs. Was man hier schon recht deutlich sieht ist der Antville-Kosmos links oben. In der Mitte natürlich vor allem die großen Linkfänger Spreeblick, wirres.net, nerdcore, Niggemeier. Basic Thinking, das fünfte im Bunde ist jedoch etwas abseits rechts unten (in Nähe der Web2.0-, Werbe- und Technikblogger). Das sind natürlich bloß allererste Eindrücke, die keine wissenschaftliche Aussagekraft für sich beanspruchen.
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Irgendwo hatte ich einmal geschrieben, dass in einem Wissenschaftlerblog auch Tagungsankündigungen ihren Platz hätten. Das möchte ich hiermit gerne in die Praxis umsetzen und auf eine interdisziplinäre Tagung hinweisen, die wir am 2. und 3. November an der Ludwig-Maximilians-Universität München veranstalten. Die Leitfrage ist: Wie gehen Risikoforschung, amtliche Statistik und methodische Statistik mit Unsicherheit um bzw. (wie) hat sich der Umgang mit Unsicherheit in den letzten Jahrzehnten verändert ? Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, für die Konferenz die folgenden Referenten zu gewinnen:
- Thomas Augustin (LMU München)
- Wolfgang Bonß (Universität der Bundeswehr München)
- Herbert Kalthoff (Zeppelin University Friedrichshafen)
- Friedrich Leisch (LMU München)
- Hans-Peter Litz (Universität Oldenburg)
- Walter Radermacher (Präsident des Statistischen Bundesamtes)
- Götz Rohwer (Ruhr-Universität Bochum)
- Rudolf Seising (Medizinische Universität Wien, LMU München)
- Gert G. Wagner (TU Berlin, RatSWD)
- Jens O. Zinn (University of Kent)
Mehr Informationen dazu gibt es in diesem Flyer sowie auf dieser Seite. (Abbildung: Wikipedia)
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Christophe Druaux hat (als Nachfolger für diese Karte) eine sehr hübsche kartographische Darstellung der 200 wichtigsten französischen Weblogs erstellt.
Die Größe der einzelnen Blogsprengel ergeben sich aus der Zahl der Kommentare korrigiert durch die Aktualisierungsfrequenz. Sehr interessant finde ich die Unterteilung der Weblogs in fünf Kategorien:
- Medienblogs (u.a. Radio, Gesellschaft, Sport)
- Allgemeinblogs (u.a. Politik, Technik, Konsum)
- Mädchenblogs (u.a. Mode, Shopping, Zeitschriften, Kochen)
- Kunstblogs (u.a. Fotos, Gedichte, Bücher, Comics)
- Jugendblogs (u.a. Computerspiele, Stars)
Diesen Kategorien (oder Kontinenten) entsprechen wiederum fünf Bloglesertypen:
- Breite Öffentlichkeit (TV, Radio, Printpresse, Portale)
- Eingeweihte Leserschaft (Blogger, Technoratisten, Geeks, Pros)
- Weibliche Leserschaft (Foren)
- Kulturelle Leserschaft (Neugierde, Leidenschaft, Nischenzeitschriften)
- Jugendliche Leserschaft (MySpace, Foren, Chats)
Das ist zwar nicht streng wissenschaftlich gedacht, aber ich halte das Modell deshalb für gelungen, weil es verdeutlicht, dass die unterschiedlichen Lesergruppen an ganz verschiedenen Punkten die Blogosphäre betreten. Von ihrem “Heimatkontinent” ist dann jeweils eine weite “Reise” notwendig, um einen anderen Kontinent zu betreten.
Zwei weitere Dinge sind mir aufgefallen: Blickt man auf die statistischen Angaben, so gewinnt man den Eindruck, dass die französischsprachige Blogosphäre weiblich ist. Und eine Kategorie fehlt in dieser explorativen Blogographie vollständig: die Wissenschaftsblogs. (via)
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Manchmal stehen zwischen mir und einer möglicherweise wichtigen Erkenntnis 25 USD:
Die Möglichkeit, Abstracts und Keywords zahlreicher wichtiger Journals auf informaworld zu durchsuchen, ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber dann kommt diese Schranke. Warum kein Open Access, Routledge?
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