Nobelpreis für Literatur
von zvabDie Schwedische Akademie in Stockholm wusste mit ihrer Wahl der Literaturnobelpreisträger der letzten beiden Jahre (2005 Harold Pinter, 2004 Elfriede Jelinek) die Öffentlichkeit durchaus zu überraschen. Der diesjährige Gewinner Orhan Pamuk war dagegen schon seit geraumer Zeit in den Feuilletons als heißester Anwärter gehandelt worden – zusammen mit dem seit einigen Jahren stets mit favorisierten, aber immer leer ausgehenden Philip Roth.

Ob die abermalige Entscheidung gegen letzteren mit der Tatsache zusammenhängt, dass alle Preisträger der naturwissenschaftlichen Disziplinen in diesem Jahr aus den USA stammen, bleibt der Spekulation überlassen. Überhaupt steigt bereits die Vorfreude darauf, wie wohl die Reaktionen in den Medien seitens des Literaturbetriebs auf die Entscheidung der Akademie ausfallen. So kontrovers geführte Debatten wie in den vergangen zwei Jahren dürften allerdings ausbleiben. Schließlich war Orhan Pamuk, 54, zuletzt für sein Engagement für die Annäherung zwischen Europa und der Türkei bereits mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Orhan Pamuk ist der erste türkische Schriftsteller, der diesen Nobelpreis erhält. Die Preise werden am 10. Dezember in Stockholm überreicht, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Wir haben für Sie eine Liste mit allen bisherigen Preisträgern zusammengestellt. Ihre Werke finden Sie natürlich im ZVAB.
2006
Orhan Pamuk (geb. 1952), Türkei
der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt neue Sinnbilder für Streit und Verflechtung der Kulturen gefunden hat
2005
Harold Pinter (geb. 1930), England
der in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz freilegt und in den geschlossenen Raum der Unterdrückung einbricht
2004
Elfriede Jelinek (geb. 1946), Österreich
für den musikalischen Fluß von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen
2003
John Maxwell Coetzee (geb. 1940), Südafrika
der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt
2002
Imre Kertész (geb. 1929), Ungarn
für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet
2001
Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul (geb. 1932), Trinidad
für seine Werke, die hellhöriges Erzählen und unbestechliches Beobachten vereinen, und uns zwingen, die Gegenwart verdrängter Geschichte zu sehen
2000
Gao Xingjian (geb. 1940), China
für sein Werk von universaler Gütigkeit, bitterer Einsicht und sprachlichem Sinnreichtum
1999
Günter Grass (geb. 1927), Deutschland
weil er in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat
1998
José Saramago (geb. 1922), Portugal
für sein Werk, dessen Parabeln die Menschen die trügerische Wirklichkeit fassen lassen
1997
Dario Fo (geb. 1926), Italien
für sein volkstümlich-politisches Agitationstheater
1996
Wislawa Szymborska (geb. 1923), Polen
für ihr Werk, das ironisch-präzise den historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher Wirklichkeit hervortreten läßt
1995
Seamus Justin Heaney (geb. 1939), Nordirland
in Würdigung der lyrischen Schönheit und ethischen Tiefe seines Gesamtwerks
1994
Kenzaburo Oe (geb. 1935), Japan
für seine Erschaffung einer Welt im Werk, in der sich Leben und Mythos zu einem erschütternden Bild des Menschen in der Gegenwart verdichten
1993
Toni Morrison (geb. 1931), USA
für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz

1992
Derek Walcott (geb. 1930), Trinidad und Tobago
für eine Dichtung von großer Leuchtkraft, getragen von einer historischen Vision, die aus einer multikulturellen Verpflichtung emporgewachsen ist
1991
Nadine Gordimer (geb. 1923), Südafrika
für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen
1990
Octavio Paz (1914 – 1998), Mexiko
in Würdigung seiner leidenschaftlichen Dichtung mit weiten Horizonten, geprägt von sinnlicher Intelligenz und humanistischer Integrität
1989
Camilo José Cela (geb. 1916), Spanien
für seine reiche und eindringliche Prosakunst, die mit verhaltenem Mitgefühl eine herausfordernde Vision menschlichen Ausgesetztseins gestaltet
1988
Nagib Mahfus (geb. 1911), Ägypten
Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne
1987
Joseph Brodsky (1940-1996), USA
für ein literarisches Schaffen von umfassender Breite, geprägt von gedanklicher Schärfe und dichterischer Intensität
1986
Wole Soyinka (geb. 1934), Nigeria
der in breiter kultureller Perspektive und mit poetischen Obertönen das Drama des menschlichen Seins gestaltete
1985
Claude Simon (geb. 1913), Frankreich
der in seinen Romanen das Schaffen eines Dichters und Malers mit vertieftem Zeitbewußtsein in der Schilderung menschlicher Grundbedingungen vereint

1984
Jaroslac Seifert (1901-1986), Tschechoslowakei
für seine Dichtung, die mit frischer Sinnlichkeit und reicher Erfindungsgabe ein befreiendes Bild menschlicher Unbeugsamkeit und Vielfalt gibt
1983
William Gerald Golding (1911-1993), Großbritannien
für seine Romane, die mit der Anschaulichkeit realistischer Erzählkunst und der vieldeutigen Allgemeingültigkeit des Mythos menschliche Bedingungen in der heutigen Welt beleuchten
1982
Gabriel Garcia Márquez (geb. 1928), Kolumbien
für seine Romane und Erzählungen, in denen sich das Phantastische und das Realistische in einer vielfacettierten Welt der Dichtung vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents wiederspiegeln

1981
Elias Canetti (1905-1994), Österreich
für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft
1980
Milosz Czeslaw (geb. 1911), USA
der mit kompromißloser Klarsicht der Stellung des Menschen in einer Welt von schweren Konflikten Ausdruck verleiht
1979
Odysseus Elytis (geb. 1911), Griechenland
für seine Poesie, die, in der griechischen Tradition fußend, mit sinnlicher Kraft und intellektueller Klarsicht den Kampf eines modernen Menschen für die Freiheit gestaltet
1978
Isaac Bashevis Singer (geb. 1904), USA
für seine eindringliche Erzählkunst, die mit ihren Wurzeln in einer polnisch-jüdischen Kulturtradition universale Bedingungen des Menschen lebendig werden läßt
1977
Vicente Aleixandre (geb. 1898), Spanien
für seine schöpferische Dichtung, die die Verhältnisse des Menschen im Kosmos und in der heutigen Gesellschaft beleuchtet und gleichzeitig die Erneuerung der traditionellen spanischen Poesie zwischen den Kriegen repräsentiert
1976
Saul Bellow (geb. 1915), USA
für das menschliche Verständnis und die subtile Kulturanalyse, die in seinem Werk vereinigt sind
1975
Eugenio Montale (geb. 1896), Italien
für seine besonders geprägte Dichtung, welche mit großer künstlerischer Feinfühligkeit menschliche Werte als Ausdruck einer illusionsfreien Lebensanschauung deutet
1974
Eyvind Johnson (geb. 1900), Schweden
für seine Kunst des Erzählens, die, weit über Länder und Zeiten blickend, im Dienste der Freiheit steht
Harry Edmund Martinson (geb. 1904), Schweden
für ein dichterisches Werk, das den Tautropfen einfängt und den Kosmos widerspiegelt
1973
Patrick White (geb. 1912), Australien
für seine epische und psychologische Erzählkunst, durch die der Literatur ein neuer Erdteil zugeführt worden ist
1972
Heinrich Böll (geb. 1917), Deutschland
für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat
1971
Pablo Neruda (geb. 1904), Chile
für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig macht
1970
Alexander Solschenizyn (geb. 1918), UdSSR
für die ethische Kraft, mit der er die unveräußerliche Tradition der russischen Literatur weitergeführt hat
1969
Samuel Beckett (geb. 1906), Irland
für eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans und des Dramas, die künstlerische Aufrichtung des Menschen aus seiner Verlassenheit erreicht
1968
Yasunari Kawabata (geb. 1899), Japan
für seine Erzählkunst, die mit feinem Gefühl japanisches Wesen und dessen Eigenart ausdrückt
1967
Miguel Angel Asturias (geb. 1899), Guatemala
für seine in volkstümlicher Eigenart und indianischen Traditionen (Lateinamerikas) verwurzelten farbenreichen Dichtung
1966
Samuel Josef Agnon (geb. 1888), Israel
für seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk
Nelly Sachs (geb. 1891), Deutschland
für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke interpretieren
1965
Michail Solochov (geb. 1905), UdSSR
für seine künstlerische Kraft und Ehrlichkeit, womit er in seinem Don-Epos einen geschichtlichen Zeitabschnitt aus dem russischen Volksleben gestaltet hat
1964
Jean-Paul Sartre (geb. 1905), Frankreich (nicht angenommen)
in Anerkennung seines schöpferischen schriftstellerischen Schaffens, dessen freiheitlicher Geist und dessen Suche nach Wahrheit einen weitreichenden Einfluß auf unser Zeitalter ausgeübt hat
1963
Giorgos Seferis (geb. 1900), Griechenland
für seine hervorragende lyrische Dichtung, inspiriert von tiefem Gefühl für die hellenische Kulturwelt
1962
John Steinbeck (geb. 1902), USA
für seine einmalige realistische und phantasievolle Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn
1961
Ivo Andric (geb. 1892), Jugoslawien
für die epische Kraft, mit der er Motive und Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet
1960
Saint-John Perse , eigtl. Marie-René Auguste Alexis Léger (geb. 1887), Frankreich
für den hohen Flug und die bildschöpferischen Phantasien seiner Dichtung, die die Zeitlage visionär widerspiegelt
1959
Salvatore Quasimodo (geb. 1901), Italien
für seine lyrische Dichtung, die mit klassischem Feuer das tragische Lebensgefühl der Gegenwart ausdrückt
1958
Boris Pasternak (geb. 1890), UdSSR (nicht angenommen)
für seine bedeutende Leistung sowohl in der zeitgenössischen Lyrik als auch auf dem Gebiet der großen russischen Erzähltradition
1957
Albert Camus (geb. 1913), Frankreich
für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit beleuchtet
1956
Juan Ramon Jiménez (geb. 1881), Spanien
für seine lyrische Dichtung, die in spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit und künstlerischer Reinheit bildet
1955
Halldór Kiljan Laxness (geb. 1802), Island
für seine anschauliche Epik, die die große isländische Erzählkunst erneuert
1954
Ernest Hemingway (geb. 1899), USA
für seine kraftvolle und innerhalb der heutigen Erzählkunst stilbildende Meisterschaft, jüngst an den Tag gelegt in “The Old Man and the Sea”, dt. Der alte Mann und das Meer
1953
Winston Leonard Spencer Churchill (geb. 1874), Großbritannien
für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt
1952
François Mauriac (geb. 1885), Frankreich
für die durchdringende Seelenkenntnis und künstlerische Intensität, womit er in der Form des Romans das Drama des menschlichen Lebens deutet
1951
Pär Lagerkvist (geb. 1891), Schweden
für die künstlerische Kraft und tiefe Selbständigkeit, womit er in seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen Fragen des Menschen sucht
1950
Bertrand Russell (geb. 1872),
Großbritannien
als eine Anerkennung für seine vielseitige und bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt
1949
William Faulkner (geb. 1897), USA
für seine kraftvolle und künstlerisch selbständige Leistung in Amerikas Romanliteratur
1948
Thomas Stearns Eliot (geb. 1888), Großbritannien
für seine bemerkenswerte Leistung als Bahnbrecher in der heutigen Poesie
1947
André Gide (geb. 1869), Frankreich für seine weitumfassende und künstlerisch bedeutungsvolle Verfasserschaft, in welcher Fragen und Verhältnisse der Menschheit mit unerschrockener wahrheitsliebe und psychologischem Scharfsinn dargestellt werden
1946
Hermann Hesse (geb. 1877), Schweiz
für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt

1945
Gabriela Mistral (1889 – 1957) Chile für ihre von starkem Gefühl getragene Lyrik, die ihren Namen zu einem Symbol für die ideellen Bestrebungen der lateinamerikanischen Welt gemacht hat
1944
Johannes Vilhelm Jensen (geb. 1873), Dänemark
für die seltene Kraft und Fruchtbarkeit seiner Dichterphantasie, verbunden mit umfassendem Intellekt und kühner schöpferischer Stilkunst
1943 – 1940
wurde kein Nobelpreis vergeben.
1939
Frans Eemil Sillanpää (geb. 1888), Finnland
für die tiefe Auffassung und die erlesene Stilkunst, womit er das Bauernleben und die Natur seines Heimatlandes in ihrem gegenseitigen Zusammenhang schildert
1938
Pearl S. Buck (geb. 1892), USA
für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke
1937
Roger Martin du Gard (geb. 1881), Frankreich
für die künstlerische Kraft und Wahrheit, womit er in der Romanserie “Les Thibault” menschliche Gegensätze und wesentliche Seiten des gegenwärtigen Lebens darstellte
1936
Eugene O’Neill (geb. 1898), USA
für seine von Kraft, Ehrlichkeit und starkem Gefühl sowie von selbständiger Auffassung des Tragischen geprägten dramatischen Dichtung
1935
wurde kein Nobelpreis vergeben.
1934
Luigi Pirandello (geb. 1867), Italien
für seine kühne und sinnreiche Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst
1933
Iwan Bunin (geb. 1870), Russland
für die strenge Künstlerschaft, womit er die klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt
1932
John Galsworthy (geb. 1867), Großbritannien
für die vornehme Schilderungskunst, die in “The Forsyte Saga” ihren höchsten Ausdruck findet
1931
Erik Axel Karlfeldt (geb. 1864), Schweden
Erik Axel Karlfeldts Dichtung
1930
Sinclair Lewis (geb. 1885), USA
für seine starke und lebendige Schilderungskunst, nebst dem Talent, mit Witz und Humor Typen zu schaffen
1929
Thomas Mann (geb. 1875), Deutschland
vornehmlich für seinen großen Roman “Die Buddenbrooks”, der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen Literatur gewonnen hat
1928
Sigrid Undset (geb. 1882), Norwegen
vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens
1927 (verliehen 1928)
Henri Bergson (geb. 1859), Frankreich
als Anerkennung für seine reichen und belebenden Ideen und die glänzende Kunst, womit sie vorgetragen werden
1926 (verliehen 1927)
Grazia Deledda (geb. 1871), Italien
für ihre von hohem Idealismus getragene Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandelt
1925 (verliehen 1926)
George Bernard Shaw (geb. 1856), Großbritannien
für seine sowohl von Idealismus als auch von Humanität getragene Verfasserschaft, deren frische Satire sich oft mit einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint
1924
Wladislaw Stanislaw Reymont (geb. 1868), Polen
für sein großes Nationalepos “Die Bauern”
1923
William Butler Yeats (geb. 1865), Irland
für seine ständig beseelte Dichtung, die in der strengsten künstlerischen Form dem Geiste eines Volkes Ausdruck verleiht
1922
Jacinto Benavente (geb. 1866), Spanien
für die glückliche Weise, in der er die ehrenvollen Traditionen des spanischen Dramas weitergeführt hat
1921
Anatole France (geb. 1844), Frankreich
als eine Anerkennung seiner glänzenden schriftstellerischen Tätigkeit, geprägt von edler Stilkunst, weitherziger Humanität, von Anmut und französischem Gemüt
1920
Knut Hamsun (geb. 1859), Norwegen
für sein monumentales Werk “Segen der Erde”
1919
Carl Spitteler (geb. 1845), Schweiz
im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos “Olympischer Frühling”
1918
wurde kein Nobelpreis vergeben.
1917
Karl Gjellerup (geb. 1857), Dänemark
für seine vielseitige, reiche und von hohen Idealen getragene Dichtung
Henrik Pontoppidan (geb. 1857), Dänemark
für seine gehaltvolle Darstellung des heutigen dänischen Lebens
1916
Verner von Heidenstam (geb. 1859), Schweden
als eine Anerkennung seiner Bedeutung als Wortführer einer neuen Epoche in unserer schönen Literatur
1915 (verliehen 1916)
Romain Rolland (geb. 1866), Frankreich
als eine Huldigung für den erhabenen Idealismus seiner Verfasserschaft sowie für das Mitgefühl und die Wahrheit, mit der er verschiedenste Menschentypen zeichnet
1914
wurde kein Nobelpreis vergeben.
1913
Rabindranath Tagore (geb. 1861), Indien
auf Grund der tiefen und hohen Beziehung sowie der Schönheit und Frische seiner Dichtungen, die auf eine glänzende Weise sein dichterisches Schaffen auch in dessem eigentümlichen englischen Gewand der schönen Literatur des Abendlandes einverleibt
1912
Gerhart Hauptmann (geb. 1862), Deutschland
vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung
1911
Maurice Maeterlinck (geb. 1862), Belgien
auf Grund seiner vielseitigen literarischen Wirksamkeit, besonders seiner dramatischen Schöpfungen, die sich durch Phantasiereichtum auszeichnen und durch einen poetischen Idealismus, der, mitunter in der verschleierten Form des Märchenspiels, tiefe Eingebung offenbart und auf geheimnisvolle Weise Gefühl und Ahnung des Lesers anredet

1910
Paul Heyse (geb. 1830), Deutschland
als Huldigungsbeweis für das vollendete und von idealer Auffassung geprägte Künstlertum, das er während einer langen und bedeutenden Wirksamkeit als Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller und Dichter von weltberühmten Novellen an den Tag gelegt hat
1909
Selma Lagerlöf (geb. 1858), Schweden
auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen
1908
Rudolf Eucken (geb. 1846), Deutschland
auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit, der durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung vertreten und entwickelt hat
1907
Rudyard Kipling (geb. 1865), Großbritannien
in Anerkennung der Beobachtungsgabe, der ursprünglichen Einbildungskraft sowie der männlichen Stärke in Auffassung und Schilderungskunst, die die Schöpfungen dieses weltberühmten Schriftstellers auszeichnen
1906
Giosuè Carducci (geb. 1835), Italien
nicht nur in Anerkennung seiner reichen Gelehrsamkeit und seiner kritischen Forschungen, sondern vor allem als eine Huldigung für die plastische Energie, die Frische des Stils und die lyrische Kraft, die seine poetischen Meisterwerke auszeichnen
1905
Henryk Sienkiewicz (geb. 1846), Polen
auf Grund seiner großartigen Verdienste als epischer Schriftsteller
1904
Frédéric Mistral (geb. 1830), Frankreich
mit Bezug auf die frische Ursprünglichkeit, das Geistreiche und Künsterlische in seiner Dichtung, die Natur und Volksleben seiner Heimat getreu widerspiegelt, sowie auf seine bedeutungsvolle Wirksamkeit als provençalischer Philologe
José Echegaray (geb. 1832), Spanien
mit Bezug auf seine umfassende und geistreiche Verfasserschaft, die auf selbständige und originelle Weise die großen Traditionen des spanischen Schauspiels wiederbelebt hat
1903
Björnstjerne Björnson (geb. 1832), Norwegen
als ein Beweis der Anerkennung für seine edle, großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter, die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war
1902
Theodor Mommsen(geb. 1817), Deutschland
dem gegenwärtig größten lebenden Meister der historischen Darstellungskunst, mit besonderer Berücksichtigung seines monumentalen Werkes “Römische Geschichte”
1901
René Sully Prudhomme (geb. 1839), Frankreich
als Anerkennung seiner ausgezeichneten, auch noch in späteren Jahren an den Tag gelegten Verdienste als Schriftsteller und besonders seiner Dichtungen, die hohen Idealismus, künstlerische Vollendung und eine seltene Vereinigung von Herz und Geist bezeugen
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Literatur Nobelpreis schrieb am June 30, 2009:
1952: François Mauriac ( 1885 – 1970 )…
François Mauriac gilt als einer der größten französischen Schriftsteller des 20.Jahrhunderts und hinterließ durch eine Vielzahl von Romanen und politischen Dossiers bleibenden Eindruck.
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