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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

Der freie Wille der Kneipenphilosophen

von konecny

Eine Weihnachtsgeschichte

Die alte Linde ächzt unter Zentnern von Schnee. Eine Schar Kinder schiebt ihre Schlitten die Straße hinauf zur Kapelle des Heiligen Johann, um eine Viertelstunde später wieder nach unten zu rasen, bis zum eingefrorenen Fluss. Hier streut man erst, wenn die Kinder den ersten Schönschnee zu Eis gefahren haben. Sogar ein Schellenschlitten kündigt sich mit seinem Läuten an. Hoffentlich rückt nicht wieder mal der Großvater Frost aus Russland an, um das Jesuskind aus der Stillen Nacht zu prügeln. Nein! Jetzt waltet der Winter in Mähren, nicht der Prager Frühling! Keiner nimmt dir dein Weihnachtsglück! Deine neue Heimat Deutschland liegt weit weg – München hockt auf dem Gipfel der gezuckerten Zugspitze. Du bist zu Hause! Durch das Fenster deiner alten Stammkneipe beguckst du die Schönheit der mährischen Weihnacht und erweiterst dein Bewusstsein mit Bier der Marke Radegast – nach einem Slawengott benannt. In Mähren ist jedes Glas Bier eine Opfergabe an Gott! Ja! Hier sind auch Götter Biertrinker, saufen öffentlich und aus Freude und nicht heimlich und vor lauter Frust über ihre Schäfchen wie der Gott der Katholiken, zu dem die Leute in Mähren auch gehören. Dass unser katholischer Gott hin und wieder besoffen irgendwo rum liegt, ist wohl klar – sonst ist manches in der Welt nicht zu erklären. Heiliger Abend am Vormittag in Mähren!
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19. December 2008

Gregoire Solotareff – Der Weihnachtsmann von A – Z. Ein himmlisches Wörterbuch

von lesartige

Arena Verlag, 1995

Der Weihnachtsmann war früher einmal Holzfäller von Beruf und trug grüne Kleidung. Seit Coca Cola ihn für ihre Werbung einsetzt, trägt der Weihnachtsmann jedoch rot und ist hauptberuflich Weihnachtsmann. Er hat viele Wichtel, die alles können und er kommt in manchen Ländern auf einem Rentierschlitten zu den Kindern. Der Weihnachtsmann ist ein älterer, eher runder Mann, der nie stirbt. Er trägt einen langen weißen Bart und einen großen Sack mit Geschenken. Bevor man Geschenke vom Weihnachtsmann bekommt, muss man ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen, wahrscheinlich weil der Weihnachtsmann selber nicht singen kann.
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15. December 2008

Nikolai Semjonowitsch Leskow, Journalist und Schriftsteller, Teil 2

von wietek

Mehr als die seiner Zeitgenossen muss man die Werke Nikolai Semjonowitsch Leskows im Zusammenhang mit dem politischen Zeitgeschehen sehen, denn aufgrund seiner Herkunft aus dem Journalismus fühlte er sich der Aktualität verpflichtet. Aber er ist kein politischer Schriftsteller im strengen Sinn, denn sein journalistischer Ansatz forderte, über vielerlei zu schreiben, von dem er meinte, dass es seine Leser wissen sollten; und er schrieb für den Leser, es musste also spannend sein – er wollte, im weitesten Sinne des Wortes, unterhalten. Dass er anders als seine Schriftstellerkollegen jahrelang durch ganz Russland gereist war und die verschiedensten Völker und ihre Gebräuche und Glaubensrichtungen kennengelernt sowie mehrmals im Ausland gelebt hatte, bescherte ihm eine Vielzahl von Themen. Man kann seine Werke demnach nicht nur zeitlich, sonder auch thematisch ordnen, was auch Leskow selbst gemacht hat, als er sie für die Herausgabe in seinen Gesammelten Werken in Zyklen zusammenfasste. (Weiterlesen …)

12. December 2008

Nikolai Semjonowitsch Leskow, Journalist und Schriftsteller,Teil I

von wietek

   Nikolai Semjonowitsch Leskow,
   porträtiert von Ilja Repin

Ljesskow war wohl der russischste unter allen russischen Dichtern, sogar russischer als Dostojewskij; westeuropäische Einflüsse und Interessen (wie bei Dostojewskij für Balzac, Schiller, Hoffmann) waren ihm völlig fremd. Er wurzelt ganz in der russischen Scholle, und der Ausländer lernt das eigentliche Antlitz Russlands (des alten) aus seinen Erzählungen viel besser kennen als aus den Werken Gogols, Dostojewskijs oder Tolstois.

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10. December 2008

Abschied von Cheyenne- eine Wildwest-Saga

von bardola

Peter Carter war als Jugendlicher in den 1950er Jahren vor allem von William Faulkner gefesselt. Der Mississippi war ihm so fremd wie der Mars. Dass sich dank Faulkner diese geographische Entfernung in eine emotionale Nähe verwandeln konnte, war eine prägende Erfahrung für den jungen Mann, der später mehrere herausragende Jugendbücher mit historischem – also zeitlich fernem – Hintergrund schrieb; 1999 starb er über den Seiten seines letzten Werkes, das ein Roman über den amerikanischen Bürgerkrieg werden sollte. Carters erster Roman Madatan, die Lebensgeschichte eines Kelten von der Westküste Englands, erschien 1974 im Original und erst im Jahr 2000 in deutscher Übersetzung. Zu seinen bekanntesten, ebenfalls ins Deutsche übertragenen Werken zählen Die Sentinel (1995), Kinder des Buches im Kampf um Wien (1996), Gejagt! (1997) und Abschied von Cheyenne (1998). Abschied von Cheyenne war 1999 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
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1. December 2008