Lev Nikolaevič Tolstoj, ein „menschheitlicher Mensch“
von wietek
Lev Tolstoj im Jahr 1887
(Gemälde von Ilja Repin)
Durch Anklicken eines der
Bilder kommen Sie in die
große Dia-Show zu
Tolstoj (33 Bilder)
(nach Öffnen des
Gesamtartikels)
Lev Nikolaevič Tolstoj – im Deutschen auch Leo oder Lew Tolstoi genannt – ist unbestritten einer der größten Schriftsteller der Welt und aller Zeiten und mit Goethe und Shakespeare in einem Atemzug zu nennen. Unbestritten wird er von allen, selbst seinen Gegnern, ein Genie genannt. Ganz dem Selbstverständnis russischer Schriftsteller entsprechend ist auch er ein moralisches Gewissen gewesen, ja, man kann sagen: eine moralische Instanz, sogar weit über sein Land und über seine Zeit hinaus. Dass er, seit frühester Jugend ein ausgeprägt philosophischer Denker, der seine Ideen und Erkenntnisse dank seiner schriftstellerischen Begabung auch nach außen tragen konnte, mit den herrschenden sozialen und politischen Verhältnissen in Konflikt geriet, war daher unvermeidlich; ebenso zwangsläufig musste er in einem Land, in dem Kirche und Staat eine Einheit bildeten, zu einem scharfen Kritiker der Institution Kirche werden. Nicht zuletzt dank seiner exponierten sozialen Stellung wurde aus seiner Sicht vom Christentum quasi eine „Gegenreligion“ zu den praktizierten christlichen Religionen – nicht nur zur russisch-orthodoxen, sondern zu wirklich allen christlichen Religionen. Er war also Schriftsteller und ein Philosoph, dessen Denken ihn zu einem Religionsstifter, ja Anarchisten machte.
Den Schriftsteller und Religionsphilosophen kann man jedoch nur verstehen, wenn man den Menschen zu verstehen sucht, den Lev Nikolaevič Tolstoj, von dem Maksim Gorkij sagte, er sei „zu allererst ein Mensch, ein menschheitlicher Mensch“. (Weiterlesen …)
Gewinnspiel zum ZEBRA Poetry Film Festival
von zvab
Das Filmfestival der Dichtkunst zeigt seine Streifen. Vier Tage lang – vom 14.-17.10.2010 präsentiert das 5. ZEBRA Poetry Film Festival die besten aktuellen Poesiefilme. Aus 71 Ländern wurden über 900 Kurzfilme eingereicht, die auf einem Gedicht basieren. In verschiedenen Themenprogrammen werden 150 davon gezeigt, 26 Filme wurden von der Programmkommission für den Wettbewerb ausgewählt und konkurrieren um den Preis des besten Poesiefilms. Eine international besetzte Jury ermittelt die Gewinner. Es werden die Preise »ZEBRA-Preis für den besten Poesiefilm«, »Filmpoesie-Preis des Goethe-Instituts« und »Ritter-Sport-Preis, gestiftet von der Alfred Ritter GmbH&Co KG« im Wert von insgesamt 10.000 EUR vergeben.
(Weiterlesen …)
Letzte Worte
von konecny
Manchmal ruft mich sogar der WDR an: „Jaromir!“, sagte die Stimme am Telefon. „Möchtest du bei unserem Poetry Slam auftreten? Thematisch geht’s um letzte Worte!“
„Die bring ich ständig!“, sagte ich, um Wissen vorzutäuschen, auch wenn ein normaler Deutscher bei einem Tschechen wie mir gar nicht so viel Wissen erwartet.
Erst Wikipedia klärte mich auf. Unter den letzten Worten versteht man das, was ein Mensch im Angesicht des Todes der Nachwelt als Quintessenz seines Lebens hinterlässt. Humphrey Bogart zum Beispiel sagte, bevor er starb: „Ich hätte nicht von Scotch zu Martinis wechseln sollen.“ Oder der irische Dramatiker Brendan Behan. Der sagte vor seinem Tod zu der Nonne, die ihn pflegte: „Gott segne Sie, Schwester. Mögen alle Ihre Söhne Bischöfe werden.“
(Weiterlesen …)