Mein Kampf
von konecnyWas seit 1922 dem deutschen Volk als Kunst aufgeschwätzt worden ist, ist auf dem Gebiet der Malerei ein einziges verkrüppeltes Gekleckse. … Man kann der Fügung danken, dass 1933 der Nationalsozialismus an die Macht gekommen ist und mit diesem Kitsch ein für allemal Schluss gemacht hat. Bei meinen Gängen durch Kunstausstellungen habe ich stets rücksichtslos alles entfernen lassen, was nicht künstlerisch einwandfrei war.
Adolf Hitler (Nach Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier)
Man muss systematisch Verwirrung stiften, das setzt Kreativität frei.
Salvador Dali
Wenn du dein Leben zu Geschichten machst, werden die Geschichten irgendwann zu deinem Leben. Wie die Frau! Sie strahlte… „Sie strahlt Poesie aus“, sagte eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Sie zeigte auf das 140 Jahre alte Damenportrait in der Vitrine. Doch ich guckte nicht mehr zurück zum Foto, ich glotzte zur Abwechslung die Lebendige an: Langes schwarzes Haar, leichtes Blumenkleid. Als wäre sie gerade zurück aus Woodstock. With A Little Help From My Friends! Ihr Lächeln baute Brücken. Aber nur kurz. Sie drehte sich um und trippelte davon. Ameisen krabbelten den Tunnel in meiner Wirbelsäule hinauf. Die Frau hatte genauso ausgesehen wie die auf dem Albuminabzug aus der Frühzeit der Photographie! Eine 170 Jahre alte Frau? Die Poesie ausstrahlte? Mit einem lebendigen Abbild einer schönen alten Zeit? Wo kannst du heutzutage eine solche Frau finden? Weg war sie! Die Poesie verflog. Im Museum brummten wieder nur die Ventilatoren ihre neusachlichen Gesänge.
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Backlist – Neue Veranstaltungsreihe im Literaturhaus Frankfurt
von zvab
Die Kultur unserer Gegenwart ist eine Frontlist-Kultur. Was „alt“ ist, was nicht mehr in Front ist, entscheidet sich ratzfatz. Nicht gerade ermutigend für Autorenschaft, die naturgemäß Ewigkeit will. Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Backlist“ unternimmt das Literaturhaus Frankfurt Würdigungen von heraus ragenden Büchern oder Werken, die entgegen dem Lethe-Sog weiterhin von den Verlagen geführt werden.
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Der Bibliothekar auf Schatzsuche
von buch_und_mausOftmals sind es gerade die freundlichen BibliotheksbenutzerInnen, denen man am wenigsten trauen kann:
Sie lächeln einen an und wissen genau, dass sie ein Buch erst wieder Wochen später, nach Ende der Ablauffrist, zurückbringen werden – falls überhaupt. Besonders listig ist der folgende Trick: Ein Buch wird extra verstellt, damit der Bibliothekar denken soll, es sei unauffindbar. Später kann es elegant entwendet werden. Da hilft nur noch meine detektivische Begabung, um den Bösewicht zu überführen.