Aleksandr Ivanovič Kuprin – Teil 2
von wietekZu Teil 1 – Aleksandr Ivanovič Kuprin
Die Zeit bis zum Ausbruch der Ersten Weltkrieges war für Kuprin nerven- und kräftezehrend: Trennung von seiner Frau, Heirat der zweiten Frau, ein aufreibendes Boheme-Leben, Reisen von Finnland bis auf die Krim. Literarisch war es jedoch eine fruchtbare Zeit. Von den vielen, in dieser Zeit entstandenen Werken sind in deutscher Sprache erschienen:
Die Kränkung (1906), eine Erzählung voller schwarzem Humor, in der sich die „Zunft“ der Diebe dagegen wehrt, für die Pogrome gegen die Juden verantwortlich zu sein, wofür die Polizei sie – der Einfachheit halber – verantwortlich macht und prügelt. (Weiterlesen …)
Aleksandr Ivanovič Kuprin – Teil 1
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geboren am 26. Augustjul. / 7. Septembergreg. 1870 in Narovčat (Gouvernement Pensa, 500 km südöstlich von Moskau) und gestorben in Leningrad – wie St. Petersburg zu diesem Zeitpunkt schon hieß – am 25. August 1938, war ein Zeitzeuge des gesamten, großen Umbruchs in Russland, sowohl des gesellschaftlichen wie auch des literarischen. Er war noch bis in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Russland (auch in der DDR) ein gern gelesener der letzten großen russischen Realisten, und viele seiner Erzählungen und Romane sind und werden noch heute in Russland verfilmt. (Weiterlesen …)
24. May 2011„Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen.“ – Friedrich Nietzsche
von zvabWelch abgedroschener Spruch, der diese Woche unseren Büro-Literaturkalender ziert. Und welch oft zitierte Aussage, wenn es darum geht, die eigene, ausufernde Bibliothek und die viel zu häufigen Buchzukäufe vor den verständnislosen Blicken von Familie und Freunden zu verteidigen. Unbequem wird es nur, wenn einer dieser Freunde Nietzsche beim Wort nimmt. „Kaufe und behalte jedes Buch, das du wirklich liebst… aber von den restlichen Büchern trennst du dich!“ Erwischt… Ich liebe Bücher, aber wie viele Titel im heimischen Bücherregal liegen mir wirklich am Herzen? Wie viele echte Perlen verstecken sich zwischen dem „Modeschmuck“ in Papierform? Und wann liebt man ein Buch? Wenn man es immer wieder zur Hand nimmt, einzelne Passagen oder das ganze Buch regelmäßig erneut liest, es zu einem Begleiter eines Lebensabschnitts wird? Oder darf man auch von Liebe sprechen, wenn das Buch während der Lektüre sehr gut unterhalten, überrascht und berührt hat, wenn man es aber aller Voraussicht nach nicht noch einmal lesen wird? Was ist mit verflossenen Lieben? Bücher, die zu einer vergangenen Lebensphase gehören, mit denen man aber aus heutiger Sicht nicht mehr viel anfangen kann. Nostalgische Liebe sozusagen – verdient nicht auch sie einen dauerhaften Platz im Regal? Vielleicht erwacht die Liebe zu einem Buch auch genau in dem Moment, in dem man sich von ihm trennen soll? Plötzlich gefällt der Nietzsche gar nicht mehr so sehr! Vielleicht muss man ihn aber auch nur geringfügig umdeuten: Ein Buch, das man liebt, darf man nicht verleihen, denn zu groß ist die Gefahr, dass man es dann nicht mehr besitzt…
17. May 2011Liebe ohne Glauben – Thomas Mann und Richard Wagner
von zvabWem unser Special zu Thomas Mann und Richard Wagner Lust auf vertiefende Lektüre gemacht hat, der sollte sein Glück bei unserer Verlosung versuchen. Beantworten Sie uns bis zum 25.09.11 einfach folgende Frage und nehmen Sie über unten stehendes Formular am Gewinnspiel teil:
(Weiterlesen …)
Kassettendecken
von zvabGestern haben wir an dieser Stelle auf die scheinbar unversöhnlichen (Op-)Positionen von Analog- und Digital-Apologeten hingewiesen.
Aber von wegen tertium non datur… die Quadratur des Kreises gelingt im Digitalen, das – wenn es das Analoge schon in seiner Funktion obsolet macht – seine Ästhetik immerhin zu konservieren vermag, wie diese schmucke Sammlung von hüllenlosen Kassetteneinlegern anschaulich vorführt:
http://www.flickr.com/photos/jubru/sets/72157604683673651/
Apropos – ansehnliche analoge Schmuckkassetten gibt es auch im ZVAB.
3. May 2011Paper cuts
von zvab![Bild: Flickr: von Just_[von]Bernard Bild: Flickr: von Just_[von]Bernard](http://blog.zvab.com/wp-content/paperhat.jpg)
chic und praktisch
Mit 50 Gründen “Warum Papier praktischer ist” widerspricht der Blogger Bobby California der “gebetsmühlenartig wiederholte[n] Behauptung der Online-Apostel, dass Papier weniger praktisch sei als der Bildschirm” und zum Teil sich selbst. So stellt er einerseits fest “Papiermedien kann ich im Bett lesen”, andererseits konstatiert er: “Eine grossformatige Zeitung wie die «Zeit» kann man unmöglich auf einem Bildschirm wiedergeben. Auch die grössten Bildschirme sind zu klein dafür.” Insofern ist für die horizontale Lektüre dieses Wochenperiodikums vermutlich mindestens eine King-Size-Schlafstatt vonnöten. Nicht von der Bettkante zu weisen ist dagegen das Argument “[a]us Papier kann man Papier maché herstellen”, dem sich noch hinzufügen ließe, dass es sich zudem um ein Material handelt, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann, wenn es um die Faltung von Kopfbedeckungen für die farbliche Wohnraumwand- und -deckengestaltung und natürlich von Fliegern geht. Bis man seinen Spargel auf dem Markt in einen Bildschirm eingewickelt erhält, wird wahrscheinlich ebenfalls noch so manches Papierschiffchen den Rhein abwärts treiben…
Auch der amerikanische Medienprofessor Jeff Jarvis hat kürzlich eine Liste mit Thesen in seinem Blog veröffentlicht, die in Bezug auf papiergedruckten Nachrichtenjournalismus jedoch in ein ganz anderes (Alp-)horn als Herr California stößt. Das Ganze geht sogar mehr so in Richtung Todesstoß: “Das Zeitungs-Modell ist gescheitert und kann nicht repariert werden”.
Doch die beiden vertretenen Positionen sind nur scheinbar unvereinbar, Papier und Bildschirm lassen sich ganz wunderbar miteinander kombinieren. Nämlich so: auf dem Bildschirm im ZVAB nach Papier suchen, z. B. den ägyptischen Struwwelpeter auf Papyrus finden, bestellen und dann in der Badewanne genießen.
2. May 2011