Sag Leen zu mir
von lesartige
Leseeindrücke von Nicola Scholz
(12 Jahre)
Leen lebt bei einer Pflegefamilie. Hier sind alle nett zu ihm, doch trotzdem möchte er, dass es so wird wie früher. Seine Koffer packt er nicht aus, denn er hofft, dass seine Mutter ihn schon bald wieder abholt. Doch sie ist schwer krank. Und die Ärzte sagen, dass es noch dauern kann, bis sie wieder gesund wird. Das Buch ist in der Ich-Form erzählt. Dadurch bin ich Leen beim Lesen sehr nah gekommen und fand die Geschichte spannend. Obwohl es eine ernste Geschichte ist, habe ich manchmal vermisst, dass man irgendwo lachen kann. Sehr gut haben mir die schwarz-weiß Illustrationen gefallen, die zu der Stimmung der Geschichte passen
Den Koffer packt Leen gar nicht erst aus. Er bleibt ja nicht lange bei Karin, Wim und deren Sohn Roel. Nur solange seine Mutter Ruhe braucht und in einer psychiatrischen Klinik behandelt wird, wohnt er in einer Pflegefamilie. Alle sind nett zu ihm. Und doch durchlebt der Neunjährige Einsamkeit, Zweifel und Enttäuschung, die ein solcher Umzug mit sich bringt, aber auch Verständnis und Trost. Sensibel und genau beschreibt der Autor die seelischen Konflikte des Jungen. In Dialogen und Selbstbefragungen erfährt der Leser die Geschichte. Einfache Worte und kurze Sätze erzählen von Leens Gedanken- und Gefühlswelt aus der Ich-Perspektive. Die zarten Bleistiftszeichnungen lassen sich gut als Schwarz-Weiß-Kopien einsetzen, um losgelöst vom Text eine Geschichte zu erkennen und zu erzählen.
Sabine Mähne (Quelle: Der Rote Elefant, Nr. 15, Berlin 1997)
Autor: Koos Meinderts
Ill. v. Maren Briswalter
Aus d. Niederl. v. Mirjam Pressler
C. Dressler Verlag, Hamburg 1996, 85 S., ab 9 Jahre
Stichwörter:
Kinderbücher, Kinderliteratur, Koos Meinderts1 Kommentar
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Réka schrieb am January 18, 2010:
ich…dachte diesen Namen gibt es nicht, ist das ein buch?ein Jungennamen? ich benutze ihn als Mädchennamen,geht das?