Als sie nunmehr anstrebend auf einem Raum sich begegnet;
Trafen zugleich Stierhäut‘, und Speere zugleich, und die Kräfte
Rüstiger Männer in Erz; und die hochgenabelten Schilde
Naheten dichtgedrängt; und umher stieg lautes Getös‘ auf.
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Jetzo erscholl Wehklagen und Siegsgeschrei miteinander,
Würgender dort und Erwürgter; und Blut umströmte die Erde.
Wie zween Ström‘ im Herbste geschwellt, den Gebirgen entrollend,
Zum gemeinsamen Tal ihr strudelndes Wasser ergießen,
Aus unendlichen Quellen durch tiefgehöhltes Geklüft hin;
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Ferne hört ihr Geräusch der weinende Hirt auf den Bergen:
Also erhub den Vermischten sich Wutgeschrei und Verfolgung.
Erst nun erschlug den Troern Antilochos einen der Kämpfer,
Mutig im Vordergewühl, des Thalysios Sohn Echepolos.
Diesem traf er zuerst den umflatterten Kegel des Helmes,
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Daß er die Stirne durchbohrt‘; hineindrang tief in den Schädel
Jenem die eherne Spitz‘, und Nacht umhüllt ihm die Augen,
Und er sank, wie ein Turm, im Ungestüme der Feldschlacht.
Schnell des Gefallenen Fuß ergriff Elephenor der Herrscher,
Chalkodons Sohn, Heerfürst der hochgesinnten Abanter;
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Dieser entzog den Geschossen begierig ihn, daß er ihm eilig
Raubte das Waffengeschmeid‘; allein kurz währt‘ ihm die Arbeit.
Denn wie den Toten er schleifte, da sah der beherzte Agenor,
Daß dem Gebückten die Seit‘ entblößt vom Schilde hervorschien,
Zuckte den erzgerüsteten Schaft, und löst‘ ihm die Glieder.
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Also verließ ihn der Geist; doch über ihm tobte der Streit nun
Schrecklich umher der Troer und Danaer: ähnlich den Wölfen,
Sprangen sie wild aneinander, und Mann für Mann sich erwürgend.
Ajas der Telamonid‘ erschlug Anthenions Sohn itzt,
Jugendlich, blühend an Kraft, Simoeisios: welchen die Mutter
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Einst vom Ida kommend, an Simois Ufer geboren,
Als sie, die Herde zu schaun, dorthin den Eltern gefolgt war:
Darum nannten sie ihn Simoeisios. Aber den Eltern
Lohnet er nicht die Pflege: denn kurz nur blühte das Leben
Ihm, da vor Ajas Speer, des mutigen Helden, er hinsank.
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Denn wie er vorwärts ging, traf jener die Brust an der Warze
Rechts, daß gerad‘ hindurch ihm der eherne Speer aus der Schulter
Drang, und er selbst in den Staub hintaumelte: gleich der Pappel,
Die in gewässerter Aue des großen Sumpfes emporwuchs,
Glattes Stamms, nur oben entwuchsen ihr grünende Zweige;
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Und die der Wagener jetzt abhaut mit blinkendem Eisen,
Daß er zum Kranz des Rades sie beug‘ am zierlichen Wagen;
Jetzo liegt sie welkend am Bord des rinnenden Baches:
So Anthemions Sohn Semoeisios, als ihm die Rüstung
Ajas raubte der Held. Doch Antiphos, rasch in dem Panzer,
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Sandt‘ ihm, Priamos Sohn, die spitzige Lanz‘ im Gewühl her;
Fehlend zwar; doch dem Leukos, Odysseus edlem Genossen,
Flog das Geschoß in die Scham, da zurück den Toten er schleifte:
Auf ihn taumelt‘ er hin, und der Leichnam sank aus der Hand ihm.
Um den erschlagenen Freund entbrannt‘ im Herzen Odysseus,
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Ging durchs Vordergefecht mit strahlendem Erze gerüstet,
Stand dann jenem genäht, und schoß den blinkenden Wurfspieß,
Rings umschauend zuvor; und zurück ihm stoben die Troer,
Als hinzielte der Held; doch flog nicht umsonst das Geschoß ihm,
Sondern Priamos Sohn Demokoon traf es, den Bastard,
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Der von Abydos ihm kam, vom Gestüt leichtrennender Gaule.
Ihm nun sandte die Lanz‘, um den Seinigen zürnend, Odysseus
Durch den Schlaf, und hindurch aus dem anderen Schlafe gestürmet
Kam die eherne Spitz‘; und Nacht umhüllt‘ ihm die Augen;
Dumpf hinkracht‘ er im Fall, und es rasselten um ihn die Waffen.
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Rückwärts wichen die ersten des Kampfs, und der strahlende Hektor.
Doch laut schrien die Danaer auf, und entzogen die Toten,
Drangen dann noch tiefer hinein. Des zürnet‘ Apollon,
Hoch von Pergamos schauend, und rief, die Troer ermunternd:
Auf, ihr reisigen Troer, wohlauf! und räumet das Feld nicht
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Argos Volk‘; ihr Leib ist ja weder von Stein, noch von Eisen,
Daß abprallte der Wurf des leibzerschneidenden Erzes!
Nicht einmal Achilleus, der Sohn der lockigen Thetis,
Kämpft; er ruht bei den Schiffen, das Herz voll nagendes Zornes!
Also rief von der Stadt der Schreckliche. Doch die Achaier
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Trieb Zeus‘ Tochter zum Kampf, die herrliche Tritogeneia,
Wandelnd von Schar zu Schar, wo säumende Kämpfer erschienen.
Jetzt umstrickte der Tod Amarinkeus Sohn, den Diores;
Denn ihn traf an dem Knöchel des rechten Fußes ein Feldstein,
Fausterfüllend und rauh; es warf der thrakische Führer
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Peiros, Imbrasos Sohn, der hergekommen von Änos.
Sehnen zugleich und Knochen zerschmetterte sonder Verschonen
Ihm der entsetzliche Stein; daß er rücklings hinab auf den Boden
Taumelte, beide Händ‘ umher zu den Freunden verbreitend,
Atemlos hinschlummernd. Da nahete, der ihn verwundet,
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Peiros, und bohrte die Lanz‘ in den Nabel ihm; und es entstürzten
Alle Gedärme zur Erd‘, und Nacht umhüllt‘ ihm die Augen.
Ihn den Stürmenden traf mit dem Speer der Ätolier Thoas
Über der Warz‘ in die Brust; und es drang in die Lunge das Erz ihm.
Eilend sprang nun Thoas hinan, und riß ihm des Speeres
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Mächtigen Schaft aus der Brust; dann zog er das schneidende Schwert aus,
Schwang es und haut‘ ihm über den Bauch, und raubt‘ ihm das Leben.
Doch nicht nahm er die Wehr; denn rings umstanden ihn Thraker
Mit hochsträubendem Haar, langschaftige Spieße bewegend,
Welche, wie groß der Held, wie gewaltig er war, und wie ruhmvoll,
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Dennoch zurück ihn drängten; er wich voll jäher Bestürzung.
Also lagen sie beid‘ im Staube gestreckt miteinander.
Thrakiens edler Fürst, und der erzumschirmten Epeier
Fürst zugleich; auch sanken noch viel‘ umher der Genossen.
Jetzo hätte kein Mann das Werk der Krieger getadelt,
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Wandelt‘ er, ungetroffen und ungehaun von dem Erze,
Rings durch das Waffengewühl, und leitete Pallas Athene
Ihn an der Hand, abwehrend den fliegenden Sturm der Geschosse.
Denn viel sanken der Troer, und viel der Danaer vorwärts
Jenes Tags in den Staub, und bluteten nebeneinander.
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