Geschrieben am 15. September 2012 von für Carlos, Crimemag

Carlos

Die Bibel ist so eine Art Kriminalroman. Klar. Und das Böse wird ausgerottet. Klar. In guten Krimis. Ah! Carlos ist da auf was gestoßen …

Der Chrimi

Gott hat uns Neugierde und Kreativität – oder, wenn wir selbst nicht so kreativ sind, zumindest Liebe zur Kreativität anderer – in die Wiege gelegt. Wir mögen Rätsel. Wir möchten wissen, ob das Wasser auf der Südhalbkugel wirklich andersherum in den Abfluss fließt, welche Ziffer den Code knackt, hinter welchem Stein der Schatz verborgen liegt und wie der Mörder aus dem geschlossenen Raum entkommen konnte. Deswegen lösen wir Sudokus, betreiben Naturwissenschaften, gehen geocachen oder lesen eben Kriminalgeschichten.

In den meisten Krimis steht am Anfang das Rätsel um eine Tat („Wer hat es wie und warum getan?“), das im Laufe der Geschichte aufgelöst wird. Das ist wohl die einzige Erwartung an den Krimi, die alle Leser verbindet. Denn wie kreativ sich mit dieser festen Form spielen lässt, davon zeugt die längst unüberblickbare Flut von Kriminalgeschichten. Die Auswahl der Protagonisten ist beliebig (wann haben Sie Ihren letzten Schafskrimi gelesen?) und das Genre lässt sich gut mit anderen kombinieren: mit der Liebesgeschichte, dem historischen oder dem Heimatroman, dem Kinderbuch, der Fantasy- oder Science-Fiction-Literatur …

Gott liebt Gerechtigkeit und hasst Unrecht – daran lässt die Bibel keinen Zweifel. Weil wir als Gottes Ebenbilder geschaffen sind, haben auch wir einen gewissen Sinn für Gerechtigkeit. Aber seit dem Sündenfall (1. Mose 3) ist er verzerrt: Nicht nur können wir oft keine Gerechtigkeit herstellen – wir wissen manchmal nicht einmal, was wirklich richtig oder gerecht wäre. Viele gute Kriminalromane der letzten Jahrzehnte spiegeln diese Hilflosigkeit wider. Man kann sich als Leser manchmal schon die Frage stellen, wo die Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen Identifikationsfigur und Gegenspieler, Verbrecher und Antiheld verläuft. Manche Hauptfiguren vermögen ihre „Fälle“ zwar zu lösen, bekommen ihr trostloses Privatleben aber nicht in den Griff. Andere nehmen es mit der Wahrheit oder den Gesetzen selber nicht so genau und richten damit ihrerseits unendlichen Schaden an.

In die Bibel sind nicht nur einzelne kleine Krimigeschichten „eingestreut“; sie spannt über ihre 66 Bücher hinweg einen Bogen, dessen Dimension alle Thriller in den Schatten stellt. Nicht erst, seit ich Kriminalromane lese, fasziniert mich Psalm 96, in dem die ganze Welt aufgefordert wird, sich zu freuen und Gott zu loben: Die Völker jubeln ihm zu, Himmel und Erde werfen sich in Schale und die ganze Schöpfung gerät in Bewegung. Der Grund? „Denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.“ (V. 13; vgl. Apostelgeschichte 17,31)

Das Böse wird endgültig ausgerottet und wir werden es erleben, dass tatsächlich alles gut wird. Jesus schafft eine neue Welt ohne Tränen und Trauer, ohne Leid, Schmerzen und Geschrei, ohne Mord und Totschlag, ohne Waffen, miese Tricks und Vertuschungsversuche. Es ist davon auszugehen, dass es in dieser Welt dann auch keine Kriminalgeschichten mehr geben wird und dass wir sie, kaum zu glauben, nicht einmal vermissen werden. Aber bis es so weit ist, dürfen wir sie genießen – als kleinen Vorgeschmack von etwas viel, viel Spannenderem.

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Freunde – alles echt, nur gekürzt und mit behutsamen Hervorhebungen meinerseits.

Quelle hier.

Und, na ja, äh, was soll man da sagen, dass im nahen Mannheim eine Dame christliche Krimis schreibt: Tote Pfarrer reden nicht … Der Mörder ist manchmal der Gärtner … oder … also … oh Gott, ist mir schlecht, schaff‘ grade noch den Zweizeiler:

Jesus ist der beste Cop,
denn er sagt zum Bösen: Stopp!

Bürbs … würgel …ürg… plösch – plösch – plösch – plösch …

 Carlo Schäfer

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