Faszination des Schreckens
– Der „Dark Tourism“ wird immer populärer – aber auch schriller. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Reportagen wurden dazu veröffentlicht. Zeit für eine Bestandsaufnahme, findet Peter Münder.
Mit den üblichen von Millionen Touristen besuchten Reisezielen wie Venedig, Paris, Neuschwanstein oder Disneyland hat der britische TV-Komiker Dom Joly, der seine Kindheit im zerbombten Libanon verbracht hat, nichts am Hut. Er reise lieber abseits ausgetretener Pfade dorthin, wo es weder Starbucks-Filialen noch MacDonalds gebe, erklärt er im Nachwort zu seinem 2010 erschienenen scharfsinnig-satirischen Reportageband „The Dark Tourist“.
Also besichtigte er den strahlenden Atomreaktor in Tschernobyl, absolvierte eine Rundreise durch Nordkorea, inspizierte die „Killing Fields“ in Kambodscha sowie den grauenhaften S21-Folterknast (Tuol Seng) der Roten Khmer in Phnom Penh. Ein ehemaliger Schlächter der Roten Khmer, immer noch völlig unbehelligt trotz laufender Kriegsverbrecherverfahren, wollte ihm Pol Pots gebrauchte Gummilatschen für eine halbe Million Dollar verkaufen, was Joly trotz massiver Drohungen gerade noch mit einer „Spende“ von zehn Dollar verhindern konnte.
Eher relaxed unternahm er einen Ausflug in den Iran der Mullahs, wo er in den Bergen bei Teheran unbedingt Ski fahren wollte, was ihm auch gelang. Ging es ihm bei diesen „Dark Tourism“- Exkursionen vor allem um den Nervenkitzel in extravaganten Krisenzonen, um einen voyeuristischen Blick auf bisher tabuisierte Todeszonen oder um ein Erkenntnisinteresse, das um Vergangenheitsbewältigung und historische Ereignisse kreist?
Millionen ähnlich gestrickter „Dark Tourists“ entscheiden sich ebenfalls gegen Mainstream-Reiseziele. Manche dieser „düsteren“ Sehenswürdigkeiten – wie etwa das ehemalige KZ in Auschwitz oder der Pariser Promi-Friedhof Père Lachaise mit den Gräbern von Oscar Wilde, Chopin und Jim Morrison – stellen für viele längst ein „attraktives Reiseziel“ dar. Das ist kein neuartiges Phänomen: Im ägyptischen Tal der Könige hatten schon in der Antike viele Besucher ihre Namen in Grabsteine eingeritzt, in Frankreich erschienen die ersten „Michelin“-Reiseführer zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bereits 1917 – also noch während der Kriegshandlungen.
Im letzten Jahr wurden weltweit zum ersten Mal mehr als eine Milliarde Touristen gezählt, wie die Welttourismusorganisation Ende Januar 2013 in Madrid bekannt gab. Trotz Euro-Krise, arabischer Rebellionen und wirtschaftlicher Turbulenzen verzeichnete die Reisebranche 2012 einen Zuwachs von rund vier Prozent, was wohl auch in diesem Jahr erreicht wird. Einige dieser Millionen dürften sich als „Dark Tourists“ auf den Besuch von KZs, Gefängnissen, Schlachtfeldern oder von Katastrophen-Locations kaprizieren.
John Lennon und Malcom Foley, Professoren an der Uni Glasgow, hatten 2000 ihre Überlegungen und Forschungsergebnisse zu „düsteren“ Reisezielen in ihrem Band „Dark Tourism“ veröffentlicht und mit diesem Begriff das wachsende Interesse an dieser Form des Reisens auf den Punkt gebracht. Sie versuchten, die Motivation dieser Touristen zu erklären, wollten sich über die Annäherung an fremde Kulturen und über die Ausgrenzung des „Fremden“ mit dem analytischen Peer-Group-Verständnis des französischen Soziologen Emile Durkheim (1858–1917) Klarheit verschaffen. Es ist ein weites, unübersichtliches Feld, denn der Terminus „Dark Tourism“ umfasst ein breites Spektrum vom Holocaust- bis zum Atombomben-, Schlachtfeld-, Gefängnis- und Katastrophen-Tourismus.
Jack the Ripper, Schloss Colditz, Bomber Boys
Auch der Bestsellerautor Charles Dickens gehörte zu dieser auf makabre Facetten fixierten Touristenspezies. Um die öffentliche Exekution eines Raubmörders während seines Rom-Aufenthalts im Frühjahr 1845 nicht zu verpassen, hatte er sich schon morgens um 7.30 Uhr an einem Platz hinter der Kirche San Giovanni decollato eingefunden – dabei sollte der Mörder einer bayrischen Gräfin erst nachmittags geköpft werden. In seiner Reportage „Death by Guillotine“ (in „Pictures from Italy“, 1846) beschreibt Dickens sehr genau, aber auch unterkühlt- distanziert die Jahrmarktsstimmung, das merkantile Treiben der Zigarren- und Naschwarenverkäufer rund um die Guillotine und verfolgt das jämmerliche Ende des Raubmörders auch noch dann mit stoischer Gelassenheit, als dessen abgetrennter Kopf in einen Lederbeutel fällt und vom Scharfrichter geschickt aufgefangen wird. „Niemand war sonderlich beeindruckt, es gab keine Reaktionen, die auf Empörung, Mitleid, oder Trauer hinwiesen“, resümiert Dickens. Seine knappe Dramaturgie und seine zurückgenommene, lakonische Erzähltechnik wirken dafür umso eindringlicher und erschütternder.
Heutzutage kann man in London zwar keine Exekutionen mehr live erleben, dafür aber auf den Spuren des viktorianischen Serienkillers „Jack the Ripper“ wandeln und bei Rundgängen mit historisch versierten Führern im East End die Schauergeschichten über die 1888 fünf ermordeten Prostituierten sowie neueste Spekulationen über die Identität des Rippers diskutieren. Es ist die erfolgreichste „London Walks“- Tour, bei der schwachbesaitete junge Touristinnen allerdings oft ohnmächtig werden. Aber auch nach der Tour bleibt beim dritten Pint bei der Gruppendiskussion in dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Pub Ten Bells in der Commercial Street weiterhin ungeklärt, wer der grauenhafte Killer, der die Frauen aufschlitzte, ausweidete und köpfte, nun tatsächlich war.
Über die amerikanische Krimi-Autorin Patricia Cornwell, die sechs Millionen Dollar investierte, jahrelang in Archiven recherchierte und Handschriften verglich, um endlich in ihrem Buch „Portrait of a Killer“ 2002 „endgültig“ zu klären, dass nur der deutsche Maler Walter Sickert dieses Ungeheuer sein konnte, mokiert sich der Tour-Führer Peter – für ihn kommt nur der Duke of Clarence in Frage, weil ihm sein aristokratischer Habitus für seine fünf Morde eine perfekte Tarnung verschafft habe.
Verstörende und bewegende Einblicke in die jüngste deutsche Geschichte, aber auch Aufklärung über die Aufarbeitung jüngster brutaler historischer Ereignisse kann man dagegen in Berlin bekommen: nämlich beim Rundgang im ehemaligen Stasi-Knast Hohenschönhausen mit seinen 120 Verhörzimmern. Wenn ehemalige Häftlinge wie der 1982 wegen Republikflucht zu einem Jahr Gefängnis verurteilte Harry Santos, 53, den Touristengruppen den brutalen Knastalltag zu DDR-Zeiten schildert und seine Ängste beschreibt, dann wird der Horror dieses Unrechtssystems unmittelbar nachvollziehbar.
Es gibt auch Rundgänge, bei denen sich ewig Gestrige und Ex-Stasi-Leute unter die Besucher mischen, die mit Protestrufen wie „Es war nicht alles schlecht in der DDR!“ die „richtige“ Form einer Vergangenheitsbewältigung für sich beanspruchen. Das führt dann zu heftigen Diskussionen – aber ist dies nicht die aufregendste, berührendste Form einer Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen, die lebendigste Art eines „düsteren“ Tourismus?
Wie kann man überhaupt eine ausgewogene, objektive Sicht auf umstrittene historische Episoden und Kriegseinsätze gewährleisten?
Der Engländer Michael Ivey, 45, hat sich auf diese Fragen kapriziert. Er hat in Oxford Geschichte studiert, arbeitete dann in einer Werbefirma und gründete vor drei Jahren das Londoner Reiseunternehmen „Historical Trips“. Er bietet jetzt neben Exkursionen nach Nürnberg und Berchtesgaden zu bekannten Schauplätzen der Nazis oder nach Frankreich im Rahmen einer „Resistance“-Tour die „Bomber Boys“-Tour an. Diese soll an die britischen Flugzeugbesatzungen erinnern, die während ihrer Bombardierungen von Dresden und anderen deutschen Städten starben – eine eigenartige Form der Heldenverehrung, da ja allein in Dresden 25.000 deutsche Zivilisten ums Leben kamen.
Seine Tour führt zum neuen, im letzten Sommer errichteten „RAF Bomber-Command Memorial“ im Londoner Green Park, wo eine komplette siebenköpfige Bomberbesatzung in einer großen Bronze-Skulptur nachgebildet ist. Außerdem werden ehemalige Flugplätze an der englischen Ostküste besucht, von denen die Lancaster-Bomber damals starteten. Ivey will weder „Bomber Harris“ noch die Bombardierung deutscher Städte glorifizieren, erklärt er: „Aber die Tour soll dran erinnern, dass die Hälfte dieser britischen Bomberbesatzungen bei ihren Einsätzen ums Leben kam.“ Ihm sei die Problematik dieser britischen Angriffe auf zivile deutsche Ziele kurz vor Kriegsende sehr bewusst. „Aber gerade als Historiker möchte ich so objektiv und unvoreingenommen wie möglich über diese kontroversen Aspekte informieren, denn natürlich werden bei unseren Touren auch ethisch-moralische Dimensionen berührt.“
Für seine Klientel bietet Ivey in der Sparte „Great Escapes“ auch Touren zum legendären Schloss Colditz in Sachsen an, in dem die Nazis von 1939–1945 polnische, britische und französische Offiziere inhaftiert hatten, denen immer wieder spektakuläre Ausbruchsversuche gelungen waren. Rund 30.000 Besucher – die meisten davon Briten – besuchen jährlich dieses aus englischen Thrillern und TV-Serien populär gewordene Schloss. „Für die Engländer ist dies natürlich eine große Erfolgsgeschichte, denn die dreißig der dreihundert Offiziere, denen die Flucht tatsächlich gelang, werden immer noch als Helden gefeiert“, berichtet die Fluchtmuseums-Führerin Steffie Schubert. Nicht nur die ausgestellten Werkzeuge und Fluchtpläne beeindrucken die Besucher, auch von den im Souvenirshop angebotenen T-Shirts mit dem Aufdruck „I escaped from Colditz Castle“ („Mir gelang die Flucht aus Schloss Colditz“) sind die Briten begeistert.
An der Uni von Lancashire in Preston haben die Tourismus-Spezialisten Richard Sharpley und Philip R. Stone im letzten Jahr ein Forschungszentrum für diesen auch „Thanatourism“ (griech. Thanatos = Tod) genannten Bereich eingerichtet, den Studienband „The Darker Side of Travel“ herausgegeben und nun bereiten sie ein „Dark Tourism“-Symposium vor. Neuerdings konzentriert sich ihre Forschung auf das umstrittene Erbe des Sklavenhandels: Wie kann man diese „dunkle Epoche“, von gut betuchten britischen Händlern und ihren Nachfahren lange konsequent verdrängt, didaktisch aufarbeiten und in Museen oder Gedenkstätten auch Touristen nahebringen?
Auch die deutsche Tourismusforschung konzentriert sich inzwischen auf die „Faszination des Schreckens“. An der Uni von Paderborn hat Professor Albrecht Steinecke einen „Dark Tourism“-Reader zu dem Thema herausgegeben. „Man muß einfach zur Kenntnis nehmen, dass es neben den Mainstream-Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom oder dem Brandenburger Tor längst andere Touristen-Attraktionen wie Auschwitz, die Gedenkstätte Berliner Mauer oder den Pariser Promi-Friedhof Père Lachaise gibt, den Karl Baedeker übrigens schon 1854 als Sehenswürdigkeit in seinen Führer aufnahm“, meint Steinecke. „Viele Urlauber wollen sich nicht mehr mit der heilen Hochglanz- oder einer kitschigen Disneyland-Szenerie begnügen, weil sie keine Berührungsängste mehr hinsichtlich tabuisierter und verdrängter Ereignisse haben und mehr über historische Ereignisse erfahren wollen, die manche Zeitgenossen vielleicht als makaber empfinden.“
Lockerer Umgang mit dem Tod?
Dass über eine Million Besucher jährlich nach Auschwitz und Dachau strömen, Tausende die Schlachtfelder von Verdun, Waterloo und Austerlitz besuchen oder Ground Zero in New York, wo man an die Opfer der Terroranschläge von „Nine Eleven“ erinnert, liegt wohl auch an der Enttabuisierung einer Auseinandersetzung mit dem Tod. In Japan gibt es neben dem Atombomben-Tourismus in Hiroshima nun auch einen Tsunami-Tourismus. Und in Vietnam hat man bei den insgesamt 250 Kilometer langen Cuchi-Tunnelanlagen, in denen die Viet Minh schon während des französischen Indochinakriegs und die Vietkong während der amerikanischen Flächenbombardements Schutz fanden, nicht nur die gut getarnten tückischen Tigerfallen restauriert, in denen viele GIs einen qualvollen Tod fanden. Man bietet auch russische AK-47 MGs für schießfreudige Touristen an (jeder Schuss kostet einen Dollar).
Der Schlachtfeld-Tourismus hat in England eine ebenso lange Tradition wie der organisierte Ausflug zu einer Hinrichtung. Bald nachdem Thomas Cook vor 170 Jahren die billige Gruppenreise erfand, gab es erste „Battle Tours“. Inzwischen hat das von Major Holt gegründete Reiseunternehmen rund hundert Destinationen zu Kriegsschauplätzen im Angebot – von den Falkland Inseln bis nach Burma, Indien oder nach Gettysburg zum pittoresken Reenactment der entscheidenden Schlacht von 1863, die den amerikanischen Sezessionskrieg beendete.
Aber wo verläuft hier die Grenze zwischen Edutainment, Freizeitspaß und „Dark Tourism“? Bewegt man sich nicht in Grauzonen, die sich kaum noch vom rummelartigen Event- oder Themenpark-Tourismus unterscheiden? Wer einmal den Trubel während der D-Day-Zeremonien in der Normandie am Omaha Beach zum Jahrestag der Invasion am 6. Juni 1944 miterlebt hat, der konnte die jungen Jeep-Fahrer aus England, Belgien, Frankreich und den USA, die da in alten US-Uniformen vor bombastischen Sherman-Panzern oder monströsen Amphibien-Vehikeln mit einer qualmenden Lucky Strike zwischen den Lippen posierten, jedenfalls leicht für Statisten in einer militärisch aufgemotzten Monty-Python-Show halten.
Hatte der zutiefst empörte Polemiker Karl Kraus den Schlachtfeld-Tourismus nicht schon 1921 als „Reklamefahrt zur Hölle“ verflucht und die neuralgischen Aspekte in seiner Fackel-Polemik (vom November 1921) angesprochen? Sind seine Einwände gegenüber einem Komfort-Tourismus zu Stätten des Grauens nicht immer noch aktuell? Eine Anzeige der „Basler Nachrichten“ hatte 1921 die von der Zeitung organisierten „Schlachtfelder-Rundfahrten im Auto“ nach Verdun, Ventoux und Fort Beaumont für 117 Franken („Übernachten, erstklassige Verpflegung, Wein, Kaffee, Trinkgelder, Paßformalitäten – alles inbegriffen“) angekündigt, was für den Wiener Universalkritiker „alle Schande dieses Zeitalters“ überflügelte und einen „Ehrenplatz auf dem Schindanger der Menschheit“ verdiente. Die zeitliche Distanz zu den blutigen Kriegsereignissen war für ihn sicher noch zu kurz; heute stellen die Kriegsgräuel von Verdun und Ventoux für die meisten Touristen nur noch ein eher abstraktes historisches Szenario dar, auch wenn die im Beinhaus von Ventoux aufgestapelten 100.000 Skelette gefallener Soldaten wohl bei vielen Besuchern für momentane Gruseleffekte sorgen dürften.
Goethe schürfte dagegen in seiner Doppelfunktion als „Dark Tourist“ und „embedded“ Kriegsreporter, ausgestattet mit Kutscher, Diener und reichlich Gepäck im Gefolge des Herzogs von Weimar, wesentlich tiefer, als er 1792 über zwei Monate die französische „Campagne“ begleitete. Er erlebte die zermürbende Belagerung von Verdun und spürte nach der Kanonade von Valmy: „Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus.“ Er schwebte einerseits abgeklärt über den profanen, aufgeweichten Schlachtfeldniederungen und vertiefte sich in seine Farbenlehrestudien, grübelte aber auch über die menschliche Heuchelei in Kriegszeiten nach („Man gewöhnt sich an Phrasen, mitten in dem verzweifeltsten Zustand Hoffnung zu erregen und zu beleben; hierdurch entsteht eine Art Heuchelei“). Er schwor sich „in diesem Elend“, nach seiner Rückkehr nach Weimar „nie wieder über Mißbehagen und Langeweile im deutschen Theater“ zu klagen. Der Dichterfürst konnte das Elend und Grauen des Krieges aus kritisch-analytischer Distanz beschreiben, ohne dabei die Bedürfnisse und Glücksgefühle der Soldaten zu vergessen, denen er Tabakrationen besorgte. „Ich ward für den größten Wohltäter gepriesen, der sich jemals der lebenden Menschheit erbarmt hatte“, notierte er nach einer solchen Spendenaktion.
In den nächsten Jahren werden Reiseziele auf dem „Dark Tourism“-Sektor noch stark zunehmen, prognostizieren Experten wie der Paderborner Professor Albrecht Steinecke. Denn die Berührungsängste gegenüber vergangenen Gräueltaten würden abnehmen, während das Interesse an präzisen Informationen und historischen Hintergründen zunehme: „Daher wäre es auch nicht allzu abwegig, wenn demnächst Touren nach Guantanamo oder ins ehemalige Folterzentrum Abu Ghraib angeboten würden.“
Dom Joly hatte in seinem Reportageband schon einen ultra-realistischen „Dark Tourism“-Trend vorhergesehen, als er in Kambodscha von den Plänen ehemaliger Pol-Pot-Schlächter erfuhr, in Kooperation mit einem japanischen Konsortium einen „Killing Fields“-Themenpark zu bauen, der hohe Renditen einfahren sollte. Wäre das auch noch „düsterer“ Tourismus oder nur abartig? Es gibt jedenfalls noch viele offene Fragen auf diesem eigenartigen Sektor rund um die Faszination des Schreckens.
Peter Münder
Dom Joly: The Dark Tourist. London: Simon & Schuster 2010. 277 Seiten.
Heinz-Dieter Quack/Albrecht Steinecke (Hrsg.): Dark Tourism. Faszination des Schreckens. Paderborner Studien zur Tourismusforschung und Destinationsmanagement, Bd. 25. Selbstverlag Universität Paderborn 2012. 344 Seiten. 25 Euro. Mehr dazu hier.
Richard Sharpley, Philip R. Stone (edt.): The Darker Side of Travel. The Theory and Practice of Dark Tourism. Bristol: Channel View Publications 2009. 23 Seiten. 96 Pfund. Mehr hier.
Historical Trips London: www.historicaltrips.com
Schloss Colditz/Fluchtmuseum: www.schloss-colditz.com
Gedenkstätte und Museum Auschwitz-Birkenau: www.auschwitz.org.pl
KZ-Gedenkstätte Dachau: www.kz-gedenkstaette-dachau.de
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: www.stiftung-hsh.de