Geschrieben am 2. Juni 2012 von für Carlos, Crimemag

Carlos

Man kommt zu nix. Immer kommt was dazwischen. Heute:

Das Haus Fliege und andere kleine Strolche.

Schwer was zu tun, bei Carlos.

Ich hatte es versprochen, aber noch kann ich mich meinem Stadtteilblatt „Schlierbach Aktuell“ nicht mit aller Kraft widmen. Hierfür zwei Gründe:

1. Ja, leider. Mein Ultraschnuff Jürgen Fliege. Ich habe lange Ruhe gegeben, aber jetzt halt ich es nimmer aus!

So berichtet die großartige Illustrierte „Bunte“: Betrug, Verrat, Ehebruch – das Ende der Beziehung zwischen dem Star-Astrologen Winfried Noé (57) und seiner Frau Andrea (47) war alles andere als eine einvernehmliche Trennung. Ausgerechnet TV-Pfarrer Jürgen Fliege (65), ein Freund des Paares, sorgte für einen Riss, der sich nicht mehr kitten ließ. Im Interview mit BUNTE.de sprach sich Winfried Noé im April 2011 seinen Kummer von der Seele. „Jürgen Fliege hat mir die Frau ausgespannt“, erklärte der heute 57-Jährige.

Dann lesen wir in der Siegener Zeitung:

„Einmalig in Deutschland“

Aue. Die Verkaufsverträge für die ehemalige Kirche in Aue liegen beim Notar. Der neue Miteigentümer ist der Bruder von Moderator Jürgen Fliege.

Die Thematik nimmt mächtig Fahrt auf, die Verträge liegen unterschriftsreif beim Notar. Schon in wenigen Wochen soll in den Räumen der ehemaligen Auer Kirche das neue Moped-Museum seine Pforten öffnen. „Einen Monat brauchen wir aber sicher noch“, sagte Gerhard Fliege im Gespräch mit der Siegener Zeitung. Der Rheinländer, Bruder von Talkshowmoderator und Publizist (!) Jürgen Fliege, verriet der Heimatzeitung, dass er der neue Eigentümer des Gebäudes sei zusammen mit seinem Schwiegersohn in spe.

Geht’s eigentlich noch grandioser bergab? Hat das Haus Fliege noch andere Granaten im Rohr? Der gehörnte Astrologe, seinerseits eine denkbar windige Gestalt, der vor allem damit bekannt wurde, dass er 1999 auf 2000 das große Conputerchaos voraussah, welches sich erfrechte auszubleiben, kriegt also von seinem (recht) alten Starnbergersee-Spezl die junge Geili weggeschnackselt, dieweil im Sauerland der Bruder des Hörnenden eine Kirche in ein Mopedmuseum verwandelt. (Mopedmuseum!) Mopeds sind bekanntlich Fahrzeuge für teilruinierte, des Führerscheins verlustig Gegangene, die allenfalls ins Biermuseum gehen. Und dann startet der kleine Fliege das Ganze mit dem Schwiegersohn „in spe“, also mit einfach jemandem.

Wüsst’ man nicht, dass die Geistdrossel Käßmann zwar tapfer geboren hat, nur halt keinen strammen Gottesbuben, man könnte es sich ja fast nicht schöner vorstellen:

„Mein Schwiegeronkel in spe, Jürgen Fliege, wird die Mopeds segnen“, verriet der Miteigentümer in spe Saul Käßmann-Fliege der Siegener Zeitung. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die bekannte Autofahrerin und Publizistin M. Käßmann mit dem traurigen Starastrologen Noé das Viagra des traurigen Astrologiestars weghämmert.

Aber die Realität tut’s auch, bzw. sie tut es fast nicht mehr, es ist bald aus, denn das ist SEINE neueste Onlinepredigt:

Komisch, dass einer erst krank werden muss, um eine uralte Weisheit wirklich hautnah zu erfahren. Die Weisheit heißt: „Ich darf leben“ und nicht „Ich muss“. Ich habe das in einer Sendung gelernt, in der ich Gäste zum Thema Diabetes eingeladen hatte. Ein Mann hat mich da so tief beeindruckt, dass ich es heute an Sie weitergeben will. Er sagte einen entscheidenden Satz – nämlich: „Ich habe gelernt, dass ich mit Diabetes leben darf und nicht, dass ich mit Diabetes leben muss.“ – Das ist eine wunderschöne Entdeckung, finde ich. Passen Sie gut auf sich auf!

So lasst uns denn Brüder, Schwestern, Hermaphroditen, mit den Flieges leben – im Stile des Diabetikers: Der spritzt sich schließlich auch immer mal einen, wenn er es nicht mehr aushält.

Und da wären wir also beim Stichwort „unerträglich“. Und dieses Wort, dem eigentlich eine verhältnismäßige eindeutige Semantik eignet, über dessen Bedeutung man doch eigentlich viel weniger streitet, als beispielsweise darüber, ob das Wort „Freiheit“, wenn es einer unserer berufsjugendlichen Politkasper – ach und da ist sie schon, die Überleitung: Christian Lindner.

Nach dem Abitur habe ich als Hausmeister in einer Bildungsstätte Zivildienst geleistet. Ehrlich gesagt: Es war eine pragmatische Entscheidung, weil ich nur so mein Unternehmen weiterführen konnte. Gut, dass es durch die Aufhebung der Wehrpflicht solche Probleme nicht mehr gibt. Später habe ich dann auf die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer förmlich verzichtet und mich um die Aufnahme in die Laufbahn der Reserveoffiziere beworben. Wehrübungen und Ausbildung schlossen sich an. Heute bin ich Hauptmann der Reserve und eingeplant im Landeskommando Nordrhein-Westfalen.

Es wird also zurückgeschossen. Lassen wir den Knilch weiterprahlen:

Für ein ausgedehntes Privatleben bleibt wenig Zeit. Die knappen Momente verbringe ich mit meiner Frau, meiner Familie und meinen Freunden. Ich lese historische Romane, höre elektronische Musik – und im Sommer gehe ich segeln. Wie man sieht: Das ganze Jahr über habe ich Spaß an schnellen und am liebsten alten Autos.

Daneben posiert der neoliberale Dauerkonfirmant im Renndress.

Hausmeister, (wie unlängst erwähnt) Bankrotteur, Autonarr, Soldat – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Eben. Wirklich völlig beliebig.

So ist unser neuer Lenker u. a. Mitglied in: Rotary, Verkehrs- und Verschönerungsverein Wermelskirchen, Deutscher Sportfahrerkreis und der Hayek-Gesellschaft.

Bald auch Mopedmuseum Fliege?

Astrofans Schwübelwesen?

Fistfuckerfreedomfriends Finsterau?

FPÖ?

Man wird sehen.

So soll denn mein geliebtes Stadtteilblatt wenigstens das letzte Wort haben, bevor ich es dann eben das nächste Mal würdige, es ist ja alles egal. („Alles egal heißt frei heißt liberal-egal heißt Zukunft ist FDP“ (Chris Lindmann)

Beauftragung zum Dienst der Beerdigung.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch hat mit Schreiben vom 22. März Frau Edeltraud Kohlmann-Lier, Gemeidereferentin, die Beauftragung erteilt, Beerdigungsdienste in unserer Seelsorgeeinheit Heidelberg Neckartal wahrzunehmen. Wir gratulieren Frau Kohlmann-Lier

[…] und wünschen ihr für ihr tolles Hobby viel, viel Spaß und spannende Leichen!

In diesem Sinne

Carlo Schäfer

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