Vom Universal-Dilettanten und dem erstarrten Experten
– Am vergangenen Wochenende (9.-11.11.) fand in der HALLE 14 auf der Leipziger Baumwollspinnerei im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Über den Dilettantismus“ das „Festival der Dilettanten“ statt. Sophie Sumburane hat sich für CULTurMAG dort umgesehen.
Die Gesellschaft. Das scheint etwas zu sein, das uns vorgibt, wie wir zu sein haben. Konform, vorwärts strebend, immer den Experten zu Rate ziehend. Geht etwas kaputt, ruft die Gesellschaft den Experten. Der sitzt in seinem Mikrokosmos, schaut nicht mehr nach links, auch nicht nach rechts und verkommt zum Fachidioten. „Ist das nicht idiotisch?“, hat sich Kurator Frank Motz gefragt und nach rechts und links geschaut.
Gefunden hat er Dilettanten. Gewidmet hat er ihnen eine Ausstellung, die schon im Sommer in der ACC-Galerie Weimar gezeigt wurde.
Aber halt, ein Dilettant? Ein Pfuscher? In einer Kunsthalle? Nein. Der Begriff, des Dilettantismus hat sich über die Jahrhunderte gewandelt, wie so viele Begriffe eine Bedeutungsverschiebung erfahren. Der Dilettant galt im 18. Jahrhundert als Person, die sich liebhaberisch, oder auch: ohne das Metier zu beherrschen, der Kunst oder der Wissenschaft widmet. „Der Patentamtssacharbeiter Albert Einstein entwickelte in seiner Freizeit die Relativitätstheorie, der Buchdrucker Benjamin Franklin erfand den Blitzableiter.“, informiert die Hauseigene ausstellungsbegleitende Zeitschrift „Vierzehn“. „Ein Dilettant ist jemand, der Erkenntniszusammenhänge begreift, die der Scheuklappen tragende Experte zu übersehen droht.“, erläutert Kurator Frank Motz. Und das ist es, worum es in der Ausstellung eigentlich geht: „Mutmachen! Den Mut haben, etwas nicht perfekt beherrschen zu müssen.“
Pingpong-Spiel zwischen dem eigenen Können und dem angestrebten Ideal
Dabei ist das, was ein Dilettant tut, nicht bloße Schalatanerei, sondern vielmehr der Grundstock unserer heutigen Gesellschaft. Ohne die Lust am Ausprobieren, ohne den unbändigen Willen seine Neugier zu stillen, gäbe es keine Kunst und so vieles andere auch nicht. Vor allem dann, wenn sich der Dilettant seiner Tätigkeit ernsthaft, selbstdiszipliniert und tiefgründig widmet. Vor allem die Skepsis gegenüber Konventionen, das Hinterfragen zementierter Ansichten ist es, was in einer Gesellschaft aus uniformierten Massenmedien und Politikern, die nicht aus ihrer Ecke entkommen können, wichtig ist: „Wo bleibt bei politischen Entscheidungen der gesunde Menschenverstand?“, fragt sich Frank Motz zu recht. „Der Experte sieht nur in schwarz und weiß, der Dilettant bringt auch andere Sichtweisen mit.“
Dilettantismus, das ist also der Versuch, etwas zu durchleuchten, einen persönlichen Erkenntnisgewinn zu erreichen und durch Ausprobieren ans Ziel zu gelangen. „Der Wille zum Experimentieren wird heute gar nicht mehr gelernt.“, so Frank Motz, „es geht nur noch um Ergebnisse und nicht mehr um den Weg.“ Das ist schade und so finden sich dann in der Ausstellung auch Bilder, die aus einer Kunstklasse stammen und von den angehenden Künstlern selbst, durch den zerstörerischen Akt des Übermalens als misslungen deklassiert wurden. Was sagt ein solches geschundenes Bild aus?
In ihm spiegelt sich das Scheitern an der Kunst, sich selbst und der Gesellschaft.
Doch auch der Mut, etwas zu tun, was man nicht kann. Es symbolisiert das Pingpong-Spiel zwischen dem eigenen Können und dem angestrebten Ideal, dabei lässt sich aus dem Unperfekten, dem vermeintlich „Falschen“, so viel mehr lernen. Der britische Künstler Rory Macbeth hat gar das Fragmentarische, Unvollkommene in den Fokus seiner Arbeit gerückt. Er sammelt seit Beginn seiner Ausbildung „falsche“ Bilder und hat neun davon für die Ausstellung ausgewählt. Für Macbeth sind diese Bilder mit Blick auf ihre jeweiligen Referenzarbeiten nicht einfach nur schlecht, sondern sie offenbaren etwas über die Malerei, die sich jenseits der Fähigkeiten eines professionellen Künstlers abspielt, „indem sie die Diskrepanz zwischen dem Verständnis, der Ambition und der tatsächlichen Ausführung einer Arbeit noch erkennen lassen.“
Der Künstler als Klavierspieler
Zum Abschluss der seit dem 15. September unter diesem Thema laufenden Ausstellung hat die Leipziger HALLE 14 am vergangenen Wochenende zum Dilettantismus-Festival geladen, gab Leipziger Dilettanten mit Messeständen Raum, sich zu präsentieren und bot einen Querschnitt durch die Welt des Dilettantismus. Die HALLE 14, das ist ein frisch sanierter, gemeinnütziger Kunstraum, der seit nunmehr zehn Jahren auf dem Gelände der 128 Jahre alten Leipziger Baumwollspinnerei, eben in die Fabrikhalle 14, eingezogen ist. Seit dem bietet der Verein der zeitgenössischen Kunst einen 20 000 m² großen Raum. Genügend Platz also für „Trial and Error“, „Learning by Doing“ und dilettantischer Kunst.
Tatsächlich ist so gut wie keiner der ausgestellten Künstler ein Experte in dem Sinne, dass er Kunst studiert hätte. Viele der 39 mitwirkenden Künstler versuchen sich als Autobauer, Ethnologe oder Sportler. Rory Macbeth dagegen ist tatsächlich Künstler, studierter sogar und doch ein Dilettant. Er ist Bildhauer und Maler, auf dem Festival tritt er jedoch als Pianist und Übersetzer auf.
Geht nicht? Geht nicht!
Rory Macbeth hat in seinem Leben noch nie eine Klaviertaste berührt. Am Freitagabend aber, zum Auftaktkonzert im vollen Besucherzentrum der HALLE 14, kommt er im Anzug, mit konzentrierter Miene. Gerade so, wie ein Pianist auf die Bühne kommt, setzt sich auf den Klavierhocker und: steckt sich Kopfhörer in die Ohren.
Vor ihm stehen keine Noten, sondern ein Notebook. Was macht der denn jetzt? Steht es in die Gesichter der Besucher geschrieben. Niemand hier weiß, dass Rory Macbeth in diesem Moment das erste Mal Klavier spielen wird. Das aller erste Mal. Wirklich und wahrhaftig.
Er spielt einen Klassiker, Beethovens Mondscheinsonate, das verrät er mir hinterher. Erkannt hätte ich es nicht und angekündigt war „Die Elenden sollen Essen“ – der Titel gefiel ihm so gut.
Zurück zum Mann am Klavier. Gespannte Stille, auf dem Notebook beginnt ein YouTube-Video, ein Pianist, der kein Dilettant ist, erhebt die Hände und lässt, für die Zuhörer im Besucherzentrum unhörbar, den ersten Ton erklingen. Was die Zuhörer hören, ist etwas anderes. Rorys Spiel, Rorys Tastenkampf, immer mal wieder mit einem Finger zwei Tasten drückend, klimpert sich der Künstler durch die 15-minütige Mondscheinsonate. Was der Mann dort tut, ist so falsch, wie es nicht falscher geht, doch das ist gewollt. „Wenn man etwas falsch genug macht, wird es richtig.“, erklärt mir Macbeth im Anschluss. Und Macbeth hat wirklich alles getan, um es so falsch wie möglich zu machen. Seit Oktober hört er sich immer wieder die Mondscheinsonate an, bei YouTube, schaut das Video und übt.
An einem Tisch.
„Es ist ganz wichtig, vorher nicht mit einem echten Klavier zu üben.“ Während er das sagt, stelle ich mir vor, wie ein 47-jähriger Mann mit seinen Händen auf einem Tisch Klavier spielt. Das klingt lustig – ist es aber nicht. Macbeth betreibt das, was er tut, mit einer überzeugenden Ernsthaftigkeit, dass man ihm bis zum ersten Ton abgenommen hat, er sei Pianist. Ein guter. Ein hervorragender. Und jeder, der keinen Ton gehört hätte, hätte gedacht, da spielt ein Genie. Jede Bewegung, jeder Tastenanschlag ist so emotional, wie die des Pianisten im Video vor ihm. Rory Macbeth ist derart konzentriert, dass er nicht einmal merkt, dass er fotografiert wird, über die Schulter, mit dem Objektiv dicht neben dem Ohr. „Es geht dabei darum die Illusion zu kreieren, man sei jemand, der perfekt ist.“, erklärt Macbeth. „Ich weiß, dass ich es nicht richtig mache, aber ich glaube daran.“
Mach‘ es falsch, aber glaube, dass Du es richtig machst
Der Künstler als Dichter
Der Glaube half Rory auch bei seinem zweiten Projekt, welches ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Rory Macbeth übersetzt seit fast drei Jahren Franz Kafkas „Die Verwandlung“ ins Englische. Klingt auf den ersten Blick nicht sehr beeindruckend, schließlich gibt es bereits eine Reihe von Übersetzungen, also wo versteckt sich die Kunst?
Beim Titel wird man das erste Mal stutzig, „The Wanderer“ heißt das Werk – da stimmt doch etwas nicht. Beim ersten Querlesen fallen eingesprenkelte deutsche Wörter auf, Sätze wie: „The war reached to Traum“ lassen den Leser zum Wunderer werden. Es überrascht auch nicht mehr zu erfahren, dass Rory Macbeth niemals Übersetzen studiert hat. Es überrascht dagegen schon, wenn man hört, dass er kein Deutsch kann. Wirklich nicht, kein Wort.
Beim Versuch, in einem der Sätze Franz Kafka zu erkennen, wird der geneigte Leser dann auch kläglich scheitern, lediglich der Protagonist Gregor Samsa ist erhalten geblieben. Statt der eigentlichen Geschichte entspinnt sich hier die tragisch komische Geschichte um Gregor, der sich auf einer Irrfahrt durch einen Krieg befindet. Man fragt sich beim Lesen nicht mehr, wo der Dilettantenübersetzer Betty hernimmt, eine aus der Falschheit der Übersetzung geborene gefallene Heldin.
Auch bei seiner mehr als kafkaesken Übersetzung arbeitet Macbeth nach dem Prinzip, mache es so falsch wie möglich, aber mache dir selbst glauben, dass du es richtig machst. „Das hat den Prozess extrem verlangsamt.“, gesteht der Künstler und präsentiert somit auch nur eine unfertige Version. Der Festival-Besucher mag sich fragen, was das soll. Warum arbeitet Rory Macbeth nicht einfach weiterhin als Dozent, an der Londoner Universität, an der auch er selbst studiert hat.
Warum also tut ein Mann, der ein erfolgreicher Künstler sein könnte, dilettantische Dinge? „Sein Spiel hat mir viel verraten, vor allem auch über mich selbst.“, sagt Motz über das Konzert, ohne es rechtfertigen zu wollen, denn es bedarf keiner Rechtfertigung. Es wirkt für sich selbst, das ist es, was es aussagt, es ist Kunst.
Der Wendepunkt des Künstlers Macbeth zum Dilettant, hängt in der Ausstellung. Eine unvollendete Kopie der „La Primavera“ von Botticelli. Eine beeindruckende Kopie, die großes Können, Expertise erkennen lässt. Es stammt von Macbeth, das verrät er erstmalig im Künstlergespräch, welches er am zweiten Festival-Tag mit Kurator Frank Motz führt. Unvollendet ist es, weil es den Künstler zu der Erkenntnis kommen ließ, dass er gar kein Künstler ist: „Für eine Weile dachte ich, das ist Kunst. Doch dann hab ich gemerkt, dass es nur Kopiererei ist.“ Nun also schafft er Kunst, sammelt Kunst und lernt Klavierspielen.
Rory Macbeth ist eine herausragende, wenn nicht gar die alles um sich herum gruppierende Figur der Ausstellung, trotzdem gab es noch weitere Höhepunkte wie etwa die Kammermusik der Sopranistin Taryn Knerr und der Pianistin Mi Na Park, die eine Diplomandin, die andere Dozentin an der „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Hochschule für Musik in Leipzig. Keine Dilettanten also, doch was sie sangen und spielten war von Dilettanten. So bekannten wie Theodor W. Adorno, Charlie Chaplin, Friedrich Nietzsche und Alma Mahler. Keine Komponisten, dennoch wunderbare Stücke, die die beiden Musikerinnen extra für das Festival probten. Ein Highlight, gleich zu Beginn des Festivals, und ein Abschluss zum Auftakt, denn das Konzert war das vierte und letzte der ausstellungsbegleitenden Reihe „Der Dilettantismus und die Musik“.
Balance zwischen Vorträgen und Mitmachaktionen
Bei der Konzeption des Festivals achtete Organisatorin Ann-Kathrin Rudorf, die bereits mit Frank Motz bei der Ausstellung in der ACC-Galerie zusammen arbeitete, auf eine Balance zwischen Vorträgen und Mitmachaktionen. So gab es ein Tischtennisturnier für Dilettanten (Jedermann) unter Anleitung der „Leutzscher Füchse“. Dies hieß passend zur Aussage Dilettantismus sei ein Ping Pong-Spiel zwischen dem eigenen Können und dem Ideal „Ping Pong Diplomacy“. Veranstaltet wurde eine Jam Session mit „The Green Fields Studio“ sowie ein Großeltern-Enkel Vormittag mit den „Kreativen Spinnern“. Leider kamen keine Großeltern. Und auch keine Kinder, die ins Programm gepasst hätten, was an der fehlerhaften Ankündigung gelegen haben muss. Und überhaupt, mit einer Besucherexplosion konnte bei englischsprachigen Vorträgen und speziellen Projekten mit Titeln wie „The Toaster Projekt. Or A Heroic Attempt To Build A Simple Electric Appliance From Scratch“ nicht gerechnet werden (obwohl der Vortrag sehr interessant und sogar lustig war), doch ein paar mehr Besucher hätten den Gesprächen gutgetan. So ist das mit der Kunst, irgendwie sind die doch alle verrückt, so das Image der Künstler. Und dann auch noch Dilettanten. So richtig versteht man es auch nicht, was das alles bedeuten soll, auch nicht, wenn sie sich zu erklären versuchen, schon gar nicht auf Englisch. Dabei versteht sich Frank Motz als Brückenbauer von den Kunstkonsumenten zu den Künstlern. Wo sonst hat man die Möglichkeit, Kunst und Künstler an einem Ort versammelt zu finden, gesprächsbereit um dadurch – immer wieder – zum ausprobieren angeregt zu werden.
„Man darf es seinen Besuchern nicht zu leicht machen.“, findet Ann-Kathrin Rudorf. „Die Ausstellung muss eine Herausforderung sein. Man muss doch dem Besucher erst mal die Möglichkeit geben, sich selbst Gedanken zu machen und die Dinge, die er sieht für sich zu hinterfragen.“ Das ist es letztlich auch, was ein Dilettant tut, dennoch blieben vor allem die Gespräche und Projektvorstellungen eher dezent besucht. Leider.
Lediglich das Eröffnungskonzert war ein guter Besuchermagnet, jedoch auch noch unterbesetzt im Vergleich zum Dilettantenstadl.
Leipzig sucht den Superdilettanten
Es überrascht nicht, dass das aus dem anspruchsvollen Rahmen fallende, auf lustig getrimmte „Event“ Brückenbauer von den Kunstkonsumenten zu den Künstlern tatsächlich die Massen anzieht. Christoph Gaebel und Claudius Nießen führten mit Witz durch den Abend, eine Jury bestehend aus der Geschäftsführerin Sophia Littkopf, Marcus Engert und Tim Thoelke hatte eigentlich keine Entscheidungsgewalt bei der Wahl der Superdilettanten und überhaupt mutete diese Show an, wie der Versuch, den Sinn der Ausstellung auch einem weniger kunstbegeisterten Publikum beizubringen. „Mut zum ausprobieren“, scheint das Motto, jedoch ad absurdum geführt, widerspricht die Umsetzung doch irgendwie dem, was den Dilettanten in der Ausstellung ausmacht. Die Kandidatensuche für die beiden noch freien Plätze auf der Bühne gestaltete sich schwierig. Dilettant sein? Das will hier keiner, denn es wird verbunden mit „sich zum Affen machen“.
Moderator Christoph Graebel geht durchs Publikum, das zieht die Köpfe ein. Selbst das Startgeld von 49,99 Euro und ein möglicher Gewinn von 99,99 Euro können nicht locken. Ungewollt bietet die HALLE 14 hier im Kleinen, was für unsere Gesellschaft im großen repräsentativ ist. Der Mut etwas zu tun, das man vermeintlich nicht kann, ist uns fern. Zu groß ist die Diskrepanz zwischen unserem Können und dem des Experten. Bestimmt muss man was singen, denke ich und vergleiche mein Können unwillkürlich mit dem der Radioliedchen. Ich bin nicht die Einzige.
Schließlich fanden sich doch noch zwei „Freiwillige“, die eine scheint leicht angetrunken, der andere lächelt stumm vor sich hin und raucht auf der Bühne Kette.
Es wird gemalt, gehämmert und gedichtet, alles äußerst dilettantisch – im heutigen Bedeutungssinn – das führt zu Lachern und einer nun um 149,98 Euro reicheren Siegerin. Der Superdilettantin. Sie hat sich was getraut, das Motto verstanden, Rory Macbeth schaute sich währenddessen lieber die Ausstellung an.
Dabei sind wir doch alle Universal-Dilettanten
So lehrt uns der dann wieder beeindruckende Abschlussvortrag „Avanti Dilettanti. Der Dilettantismus der Klassiker“ von Jens-Fietje Dwars, dass schon Goethe und Schiller eher Universal-Dilettanten als Universal-Genies waren. Obwohl sie gegen das Dilettantentum anrannten, und wohl auch für den Bedeutungswandel des Wortes mitverantwortlich gemacht werden können, waren sie doch Dilettanten. Goethe als Maler, Schiller als Philosoph – unter anderem. „Doof ist immer das, wogegen man anrennt.“, kommentiert Dwars diese Widersprüchlichkeit der Klassiker. „Sobald Dilettantismus nicht nur als Selbstzweck betrieben wird, sondern auch eine professionelle Komponente bekommt, hat der Dilettant dem Experten etwas voraus.“
Emotionalität.
Der Dilettant ist mehr involviert, in das was er tut, er tut es mit Herzblut und dem unbändigen Willen nach Erkenntnisgewinn. „Der Profi dagegen ist in der Professionalität erstarrt. Kalt.“
Emotionalität, Mut, Erkenntnisgewinn. Das sind starke Worte mit denen in der HALLE 14 gearbeitet wird. „Aus Seelenverbundenheit.“, erklärt Frank Motz. Denn Dilettanten sind auch sie. Niemand in der HALLE 14 hat eine Ausbildung für das, was er dort tut.
Emotionalität, das ist es auch, was aus Rory Macbeth Klavierkonzert sprüht, die Liebe zur Musik, zur Literatur, zur Kunst.
„Dilettantismus ist die Explosivkraft des Tätigseins.“ Ein schönes Schlusswort von Kurator Frank Motz, für eine sehr eindrückliche Ausstellung, ein vielfältiges Festival, das zumindest an einer Stelle dann auch selbst in eine Art Dilettantismus verfiel und ein emotionales Resümee der Organisatorin Ann-Kathrin Rudorf: „Jetzt wird angestoßen!“
Sophie Sumburane
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