Liebe Leserinnen und Leser,
im Oktober wurde – posthum und fünf Jahre nach seinem Tod – der Konrad-Wolf-Preis 2015 an Christoph Schlingensief und das von ihm begründete Operndorf in Burkina Faso verliehen. Sie können die Laudation von Georg Seeßlen auf den Regisseur, Autor und Aktionskünstler Christoph Schlingensief im LitMag nachlesen. Dietrich Kuhlbrodts Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit seinem Freund und Kollegen und eine Besprechung des Buches „Der Filmemacher Christoph Schlingensief“ runden unser kleines Schlingensief-Triptychon ab.
Einem sehr interessanten Phantom-Kriminalfall um den Phantom-Künstler Karl Waldmann ist Vladimir Alexeev nachgegangen. Denn wie heißt es schon seit 1920: „Nehmen Sie DADA ernst, es lohnt sich“.
Die Comic-Expertin Brigitte Helbling war in Stuttgart zu Gast und sprach dort über „die zehn besten Comics“ (die ihr gerade so einfielen).
Mit „Rucksackkometen“ legt Stefan Ferdinand Etgeton ein fulminantes Debüt vor, das von der Suche nach Sinne und Menschlichkeit erzählt. Karsten Herrmann hat sich mit dem Autor unterhalten.
Der Fußball ist zurück im CulturMag: Mara Braun betrachtet von jetzt an regelmäßig ausgewählte Highlights eines jeden Fußballmonats. Diesmal kommt sie (natürlich) um Jürgen Klopp nicht herum.
Es gibt ein neues Abenteuer von Asterix, Obelix und Idefix! Markus Pohlmeyer freut sich über die vielen Anspielungen in „Asterix – Der Papyrus des Caesar“.
Und das sind unsere Buchbesprechungen: Peter Münder ist nicht wirklich überzeugt von dem Roman „Unschuld“, Jonathan Franzens neuestem Versuch einer Great American Novel. Karsten Herrmann ist fasziniert von Clemens J. Setz‘ Mammutwerk „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“; Frank Schorneck freut sich über Thees Uhlmanns sympathisch erzählten Debütroman „Sophia, der Tod und ich“ und Will Selfs sehr schön aufgemachte Novelle „Leberknödel“. Ein etwas zwiespältiges Gefühl hat Feridun Zaimoglus Epos „Siebentürmeviertel“ bei Andreas Pittler hinterlassen – ganz im Gegenteil zu Yasmina Khadras Roman „Die letzte Nacht des Muammar al-Gaddafi“, der das Zeug zum Klassiker hat. Zwei Sachbücher haben Alf Mayer begeistert: Franz Stadlers & Manfred Hobsch’s Standardwerk „Die Kunst der Filmkomödie“ und der mittlerweile schon zehnte Band von Philip Jodidios Architekturbibel „Architecture Now!“ Und für einen wichtigen Roman angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation hält Ulrich Noller Shumona Sinhas Buch „Erschlagt die Armen!“.
In den LitBits finden Sie in diesem Monat kurze Besprechungen aktueller Bücher von Tomi Ungerer, Kathrin Hartmann, Gary Shteyngart, Claudia Erdheim, Cornelia Travnicek, Niq Mhlongo, E.L. Doctoro, Jakob Hinrichs & Hans Fallada, Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, Joe J. Heydecker & Johannes Leeb, Ronen Steinke, Isabella Feimer, David Signer (Hg.), und Stefan Wimmer.
Für unseren Kinoteil hat sich Sonja Hartl „Macbeth“ angesehen – und dabei vor allem auf die Bilder des Kameramannes Adam Arkapaw geachtet. Philipp Otto berichtet von der außergewöhnlichen Dokumentation „Democracy – Im Rausch der Daten“, einem Film über Politik, Lobbyisten und die DNA der Demokratie – den politischen Kompromiss. Und Doris Wieser bespricht Pedro Costas Dokufiction „Horse Money“, der von kapverdischen Immigranten in Lissabon erzählt.
Außerdem informiert Bärbel Reinke über den 81. P.E.N.-Kongress in Québec; die Weltlyrik im November stammt von dem serbischen Dichter Stevan Tontić; die CulturTweets des Monats wurden gesammelt von Anne Schüßler; es gibt Neues von Stella Sinatra; und, wie jedes Mal, einen Primärtext: Diesmal ist es ein Ausschnitt aus dem Roman „Das Mädchen“.
Im MusikMag schaut Tina Manske in der „Soundcollage“ auf Klassiker: Alben von. Und Christina Mohr stellt Platten vor, die helfen, durch den düsteren Herbst zu kommen.
Seien Sie herzlich gegrüßt, von
Tina Manske & Jan Karsten
Abbildung aus: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Der Papyrus des Cäsar. Übersetzt von Klaus Jöken. Egmont Comic Collection 2015. 48 Seiten. 12,00 Euro.