Geschrieben am 12. Oktober 2011 von für Litmag

Miniatur: Africacup

Letzten Samstag. African Cup of Nations Qualifyer.

Letzter Spieltag in den Gruppen. Bafana Bafana muss gegen Sierra Leone gewinnen, um sich zu qualifizieren. In der 80. steht es noch Nullnull. Der Bafana-Keeper Khune fällt wie erschossen auf den Rasen und lässt sich minutenlang behandeln. Dann steht er wieder auf, humpelt grinsend ein bisschen und stellt sich wieder ins Tor. Dem Coach macht das alles nix. Kein Keeper läuft sich warm.

Was war passiert? Ägypten führte gegen Niger. Bafana braucht nur noch ein Unentschieden, und Sierra Leone, bei einem Sieg selbst qualifiziert, wird stärker.

4 Minuten extra time. Der Keeper flirtet mit dem Publikum und zeigt auf die Uhr. Heißt: Er schindet nur. Die Leute auf den Rängen feixen. Gleich zu Beginn der extra time bricht er wieder zusammen, als hätte ihn eine Salve getroffen. Er steht nicht wieder auf bis zum Ende der extra time, der Schiri pfeift pünktlich ab.

Und? Was ist interessant an der Geschichte?

Bafana hätte noch ein Tor schießen müssen! MÜSSEN!!!

Es gab nach dem Match den üblichen Jubelquatsch, bis herauskam, dass Niger qualifiziert ist – und nicht Südafrika. Wenn nämlich drei Teams die gleiche Punktzahl haben – Südafrika, Niger und Sierra Leone in dem Fall – zählt das Binnenverhältnis der drei Teams. Und da führt Niger, das sich noch nie für den African Cup of Nations qualifiziert hat.

Das hat der Torwart Khune nicht gewusst, das hat der Coach Misomane nicht gewusst, das hat Nematandani, der Chef vom Fußballverband auch nicht gewusst, und eben so kein einziger Reporter des staatlichen Senders SABC. Niemand von ihnen hatte das Reglement dieses Wettbewerbs gelesen.

Max Annas