Geschrieben am 4. September 2013 von für Musikmag

Babyshambles: Sequel To The Prequel

babyshambles_sequeltotheprequelArrangements im Anzug

– Nach 6 Jahren Pause melden sich die Babyshambles eindrucksvoll zurück. Mittlerweile hat Pete Doherty, wie man so schön sagt, seinen Lebensmittelpunkt in Paris, während die Bandkollegen in London geblieben sind. Für „Sequel To The Prequel“ trafen sich alle in der französischen Hauptstadt. Von Tina Manske.

Das Album eröffnet mit einem Punkkracher: „Fireman“ zeigt Peter Doherty mit einer Kraft, die er direkt vom Geist Johnny Rottens abgezapft zu haben scheint. Bei der ersten Single „Nothing Comes To Nothing“ darf Doherty zeigen, dass niemand so herrlich schlurfig das Wort „baby“ hinter sich herziehen kann.

Beim Titelsong dagegen holen die Babyshambles ihr schönstes Vaudeville-Kostüm heraus und spielen den Soundtrack der nächsten 20er-Jahre-Party. Das sehr elegante „Fall From Grace“ bedient sich großzügig beim amerikanischen Country, während „Dr. No“ ein mitreißender Skasong ist, der auch The Clash gut angestanden hätte. „Sequel To The Prequel“ ist mächtig gut produziert, die Arrangements sitzen wie ein Brioni-Anzug.

Babyshambles erfinden den Rock’n’Roll nicht neu, huldigen ihm aber auf möglichst breitwandige und unterhaltsame Art, z. B. mit den Tempiwechseln bei „Penguins“. Oh ja, und ich liebe die Gitarre auf „Seven Shades“. Das Artwork hat übrigens der britische Künstler Damien Hirst beigesteuert.

In der Deluxe-Version des Albums ist ein zweite CD beigefügt, auf der sich u. a. eine schöne trockene Demo-Version von „Dr. No“ befindet und – allein dafür lohnt sich die Deluxe-Version – das bisher unveröffentlichte „Cuckoo“, einer der schönsten Songs, die die Band je geschrieben hat.

Babyshambles: Sequel To The Prequel. Parlophone (Warner). Zur Homepage der Band, die Band auf Facebook, Twitter und Youtube.

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