Ah bon!
Die Synthies der 80er sind zurück! Ah bon muss man sagen, wenn man die EP der Künstlerin Fishbach hört. Wer mich kennt, kennt auch meine Vorbehalte gegen französische Musik. Fishbach aber klingt eben gar nicht wie das Frankreich-Gute-Laune-Klischee (ich sag nur Zaz, aaaaaaah), sondern wie eine Mischung aus Mylène Farmer (die in den 80er-Jahren ein paar Hits hatte und die man ansonsten wohl nur noch in Frankreich kennt), Christine and The Queens (auch so eine coole Vertreterin der neuen französischen Welle), sie kann mit ihrer Stimme ähnlich herrliche Irrnisse darstellen wie Katrina Ford mit Celebration (anglo-amerikanisch), und sie hat, wie eingangs erwähnt, ebensolche dunklen Stoffe und harten Bässe im Koffer wie weiland Bands der Synthiegeneration.
Außerdem kommt sie aus der gleichen Stadt wie Arthur Rimbaud, der ja bekanntlich konstatierte: „Je est un autre“. Weswegen der Titel der EP auch sehr gut gewählt ist. Fishbach (übrigens kein Künstlername, sondern der ihrer Mutter) hat überhaupt einen sehr sympathischen Hang zum dunklen und verwegenen.
In einer besseren Welt hätte Fishbach übrigens mit der Single „Un autre que moi“ gerade den Eurovision Song Contest nach Paris geholt. So bleibt sie den Kennern vorbehalten. Ah bon. Ich jedenfalls freue mich schon wie Bolle auf das Album „A Ta Merci“.
Tina Manske
Fishbach: Un autre que moi EP.