Geschrieben am 8. Mai 2013 von für Musikmag

Interview mit DJ Proxy

Proxy_Music from the Eastblock Jungles Pt. 1Die ehemalige Sowjetunion ist träge geworden

– Der Moskauer DJ Proxy gilt als neuer Stern am Dubstep-Himmel. Protegiert von Tiga, legt er europaweit auf und remixt Ikonen wie Prodigy. Ronald Klein sprach mit ihm über die elektronische Szene in Russland, Proxys Liebe zu Berlin und seine literarischen Vorlieben.

Ronald Klein: Hat es dich inzwischen aus Moskau vertrieben?

Proxy: Nein. Weißt du, ich mag diese langen Winter hier. Sie finden einfach kein Ende.

Wie darf man sich denn die Dubstep-Szene Moskaus vorstellen? In vielen Metropolen ehemaliger Sowjetrepubliken dominieren eher rockigere Klänge.

Stimmt leider. Daher kann ich auch nichts über eine solche Szene sagen, weil es sie nicht gibt. Die ehemaligen Sowjetrepubliken sind sehr träge geworden, wenn es um neue musikalische Trends geht.

Was war denn bei dir die Initialzündung?

Ehrlich gesagt Myspace! Auf der Plattform habe ich dann Tiga eine Nachricht geschickt, und plötzlich kam der Stein ins Rollen. Seine Plattenfirma holte mich sofort ins Boot. Es war wirklich nur eine einzige Nachricht, die ich verschickt habe… Verrückt.

Neben Tiga wirst Du oft mit Prodigy in Verbindung gebracht, die 1997 ein umjubeltes Konzert in Moskau gaben…

Ja, Wahnsinn! Sie spielten 1997 auf dem Roten Platz. Ich mag die Band unheimlich. Sie haben so viel Neues in die Musik gebracht, was noch immer relevant ist. Daher macht es natürlich ungeheuren Spaß mit Ihnen zusammenzuarbeiten.

Ebenso viel Spaß scheinst Du in Berlin zu haben, wo Du regelmäßig auflegst.

Proxy: Alle Techno-DJs träumen davon, irgendwann nach Berlin zu ziehen, weil es einfach die Hauptstadt der Musik und der Bewegung ist. Ich ziehe hier noch einen weiteren persönlichen Nutzen draus: Ich treffe in der Stadt sehr viele russische Freunde, die mittlerweile hier leben.

Was schätzt Du darüber hinaus an Berlin besonders?

Ehrlich? Ich mag ganz Ost-Berlin!

DJs werden selten nach ihren literarischen Vorlieben gefragt…

Warum wohl? Im Ernst, Stephen King zwischendurch geht in Ordnung, aber sonst komme ich selten zum Lesen.

Ronald Klein

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