Transformation
Wie schon die Surrealisten wussten, ist alles irgendwie mit allem verbunden, und dies sichtbar zu machen, ist Kunst wie diese am besten geeignet. Von Tina Manske
Den beiden Schweden Sebastian Mullaert und Marcus Henriksson genügt es nicht, mit „Animals“ im letzten Jahr ein äußerst bemerkenswertes Minimal-Elektro-Album fabriziert zu haben, nein, jetzt legen sie mit „Animals – The Movie“ noch eins drauf und präsentieren einen besonderen Ohren- und vor allem Augenschmaus.
Schon seit der Gründung von Minilogue im Jahr 2000 war der visuelle Part ein fester Bestandteil des Bandkonzeptes. Nun kommt er endlich vollständig zum Tragen. In traumhaften Sequenzen – mal Wunsch-, mal Alptraum – und mit geradezu betörenden Farben und Bildern, die einem perfekten Computerspiel entstiegen scheinen, entführt „Animals“ in Räume und Landschaften voller Fantasie, die synergetisch auf die Musik abgestimmt sind.
Die 80 Minuten dauernde DVD wurde von Hinge Design aus Neuseeland sowie einigen anderen Videokünstlern realisiert. Der Film ist dabei in 15 Abschnitte unterteilt, von denen jeder sein eigenes visuelles Konzept besitzt, die jedoch ein universelles Thema verbindet – stetige Bewegung und Transformation. Wie schon die Surrealisten wussten, ist alles irgendwie mit allem verbunden, und dies sichtbar zu machen, ist die Kunst am besten geeignet. Egal, ob wir hier abstrusen und dennoch niedlichen Tieren beim Tanzen beobachten, eine Landschaft ins Unendliche sich öffnen sehen oder die absurde Phantasie einer bodenlosen Reihe von Fenstern nachvollziehen, „Animals“ fasziniert in jeder Sekunde und funktioniert im heimischen Wohnzimmer ebenso gut wie als Visualisierung im Technoschuppen nebenan.
Tina Manske
Minilogue: Animals – The Movie.
Cocoon Recordings (Vertrieb: Intergroove).
Trailer von „Animals – The Movie“ bei YouTube
Homepage von Minilogue