Geschrieben am 15. September 2017 von für Musikmag

Romano: Copyshop

romano_copyshopSchau ihn an, er macht sich keinen Kopf

Vor zwei Jahren tauchte dieser verrückte Typ aus Köpenick auf der Bühne der deutschen Popmusik an der Schwelle zum Rap auf. Damals wusste erstmal keiner, wie Romano einzuschätzen war: Ist das Ironie? Satire? Gar Realsatire?
Zwei Jahre später weiß man, der Typ meint das wirklich ernst. Und völlig zurecht gehen die Leute jetzt wieder ab, weil Romanos zweites Album (wieder produziert von Siriusmo) erschienen ist. Auf „Copyshop“ macht er weiter mit seinem Erfolgsrezept, nämlich extrem tanzbare Raps mit klugen und witzigen Texten. Es geht um das aufwachsen im Osten des wiedervereinigten Deutschlands, um fruchtbare Geschäfte und um Charaktere, die jeder kennt, wenn er sich mal länger in Berlin aufgehalten hat. Im Video der aktuellen Single „Mutti“ spielt Katharina Thalbach die Hauptrolle – eine kongeniale Zusammenarbeit für einen Track, der die Beziehung zu Müttern im Hip-Hop neu definiert.

Für CulturMag hat Romano ein paar Fragen beantwortet:

CM: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit KatharinaThalbach für „Mutti“?
R: Ich habe Kathi über David Gruschka kennengelernt.  Er hatte bis dato fast alle Videos für mich geschnitten und ist gleichzeitig auch Regisseur. Er fragte mich, ob ich bei seinem Regiedebüt „Wir sind die Rosinskis“ mitgespielen will. Ich fand die Idee mega, und kurz darauf war ich „Marek“, die rechte Hand von Kathi. Im Film haben wir zusammen Baustoffe Richtung Polen verschoben und andere Sachen für Geld gemacht. Am Set hatten wir jede Menge Spaß.
Im Juni dieses Jahres schickte ich ihr den Song und sie fand die Idee toll. Für mich ist sie die perfekte Besetzung, ich kann mir keine bessere „Mutti“ vorstellen!

Du hast die neuen Songs schon ein paarmal live gespielt, zuletzt beim Pop Kultur Festival in Berlin. Wie ist die Reaktion der Fans bisher?
Super! Die neuen Songs kommen sehr gut an.

Du bist bekannt für Deine schweißtreibenden Liveacts. Wie hält man sich dafür fit?
Ich liebe es zu tanzen und gehe, wenn ich es schaffe, wöchentlich zum Ballettunterricht. Fürs Stimmtraining fahre ich zum Gesangslehrer. Wir singen Vaccai und italienischen Arien. Ich bin Fan des Barock.

Wer sind Deine Vorbilder?
Snoop Dogg und Gandhi.

Sind Deine Zöpfe ein queeres Statement?
Nee, ich finde den Look einfach toll. Schon in den 90er-Jahren mochte ich den Haarstyle von Snoop Dogg und auch die Frisuren von den Bassisten von Korn und Suicidal Tendencies. Mein Tipp: Draht in die Zöpfe und nach oben biegen. Das hat etwas Diabolisches!

Du benutzt in Deinen Texten sehr geschickt Deine Biographie und beschreibst eloquent die Gegenwart. Wann schreibst Du Deinen ersten Gedichtband?
Das war schon lange eine Idee von mir. Wenn mal kein Beat zur Hand ist, schreibe ich die meiste Zeit Songs in Gedichtform. Also die ersten Seiten sind definitiv schon fertig.

Und überhaupt: Wie geht’s bei Dir weiter?
Ich freue mich unglaublich aufs „Copyshop“-Album-Release. Danach geht’s Ende Oktober auf große „Copyshop-Tour” durch Deutschland und Österreich.Ich habe eine neue Show mit 2 Drummern im Gepäck.
Es wird grell, laut und heiß. Kommt vorbei!

Tina Manske

Romano: Copyshop. Universal.

Der Besuch eines Romano-Konzerts lohnt sich  – hier sind die Termine:

  • Dresden , scheune kulturzentrum
  • Leipzig , UTConnewitz e. V.
  • Erfurt , Kalif Storch
  • Nürnberg, Nürnberg.Pop Festival – Festsaal Künstlerhaus
  • Graz , ppc
  • Wien , Grelle Forelle
  • München , STROM
  • Freiburg , Waldsee
  • Stuttgart , Im Wizemann (Club)
  • Frankfurt , Zoom
  • Köln , GEBÄUDE 9
  • Hamburg , Docks Hamburg
  • Bremen , Tower Musikclub
  • Hannover , Musikzentrum Hannover