Andreas H. Drescher

BRUNNEN

Die Strähnen eingefasst in ihre erste
Raute wo sie leuchtet angesungen
dieses Säusel-Dur noch einmal auf
gerichtet Hände dieser Tastatur
über der Hülle Tod und Mädchen
also Touchpad einzeln wo es einzeln
werden will der Dreitür vor den
Buchenschatten unter Wolken
Lindenholm und ein verschlossner
Sekretär Bücher im Perpetuum
des Falls ein Bad in Weiß und
wieder Weiß vor Fächern und
vor Blättern das Geheimnis dass
auch Schatten sich bewegen Kind
heiten vorverlegt in ihren Ernst
wo er noch glücklich macht und
formt vier rechte Winkel formt
aus Armen ohne Aus Glissando
dieser Lampe eine Lippe die den
Kopf des Instruments berührt und
einlöst also heiser vorgestellt das
rechte dann das linke Bein Finger
beeren über Saiten in im Scroll
langsamer als der Tanz wo er
beginnt wo er noch raut die auch
noch nicht sich selbst umblättert
eingeklungen der Akzent in A

WIEPERSDORF-TRIO 1 ///
KOMPOSITION UND GEIGE:
ELISABETH PAULUS,
KOMPOSITION UND PIANO:
JONATAN FIDUS BLOMEIER

15. November 2017 10:07










Andreas H. Drescher

6 GESCHICHTEN OHNE PERSONAL 6

Holzbläser, ein ganzes Leben lang. Hölzerne Wolken. Ja, sie regnen sich als Köpfe. Die Gesichter nun mit Jahresringen. Es kam nur darauf an, das gut zu deuten. Das Denken eingezähnt von Eselsfleisch und Milch. Das ist die Rückkehr zum verschneiten Weg. Gelängt, gelangt, getauft, geblieben. Ausgegerbt und deshalb kostbar. Kostbarer noch als Pfefferkörner. Ohne Rülpsen jetzt, ganz ohne Rülps. Etwas anderes: gewählte Monstrositäten. Pfiffe und Fische, bruzzelnd vor diesem Pack, das guten Willen geht. Das kam, das ging, das glitt sich auf. Fließend und eingesunken. Scharf. Gerollter Kontinent. Reiner Geschmack als Zunge und als Röhre. So ein Name kann das, doch sonst nichts. Diese abgeschiedene Entdeckung, die die Silben teilt. Was war das jetzt, quer durch die Schräge? Traum? Gesetz? Gelachweint bunt, in Holz. Weiche, überweiche Gräser, ein Pochen darin. Das Gleiten vor den Wochen. Ohne Aufbruch. Gibt es etwas hinter der Schlaffheit? Etwa diese letzte Höhlung unterm Tisch? Das braucht keine Erklärung mehr. Einverfall und zwei: Das Heilige als Zuchtverein. Karnickel, letzte Flüsterung. Damit sich jeder seinen Kopf greift und ihn auf Flöten steckt zur guten Überwachung. Alles, alles Überraschung dieser weißen Weisen. Nicht mal die leiseste Verkrüppelung. Hunger, Prügel, dennoch Gelächter. Also schon wieder dieses eingetauschte Spiel. So winkt das uns. So wirkt sich das aus. Frische Wolken noch einmal, bewährte Zufälle. Das waren sie von nun an und bis bald: diese sechs Geschichten ohne jedes Personal.

WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 6 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER

21. September 2017 18:21










Andreas H. Drescher

6 GESCHICHTEN OHNE PERSONAL 5

Das einzig Problematische ist dieser Ernst der Fingerspitzen. Jedes Detail stört aus sich selbst. Felder von Misstrauen. Der Hagerkeit entgegen. Eine Strippe, schwer Zitat. Was für ein leiser, eiseskalter Rabenflug! Das Waagerechte schon am Himmel. So hält sich das aus, auch noch im Raffen. Halle, Vorgekicher. Vor- und Frühgekicher. Dies Fagott, das sich sein Grinsen bringt und diese große, weise Weiße hinterm Weg. Entgegengesetzt, aber zurück. Wer hat hier wen unter den Tisch getrunken? Ein, hinein in den Geruch nach Fisch. Herzlich, aber nicht für wen. Die Glocke. Doch der Esel hört sie nicht. Bis auf den Fußtritt. Einen Fußtritt hört er über zwei Oktaven. Segen ausgesetzt und zugeschrieben. Womit geliebäugelt? Mit diesem alten Raffen? Ist das neu? Spuren ja! Sterben nein! Das ist ein vorbereitetes, wenn auch nicht Was! Wütende Schwärme von Entdeckungen. Mantische Gelegenheiten unterm Vorzelt. Bis es auch da noch muffig wird. Ganz rund, vom Becken an. Die Frage ist: ist dieser Fidibus jetzt oben oder unten angezündet? Natürlich: dieses Leuchten lebt sich rituell! Schnell sinkt das ab ins Kakophone zwischen Blech und Holz. Das war nicht echt gedacht, noch nicht. Geröstete in Pfeffer. Fußtritte, hübsch abwechselnd in jede Hinterbacke. Das wohligste Getrete. Zur Sache nicht, nicht mal zur Sache. Wachen, Wachton, Wachston, flugs mit Augen aufgezogen. Eingefüttere und umgekert, auch vor dem Blick. Fast im Stand schon, fast im Stand, zuunterst diese Säcke. Ein letzter Fußtritt noch, denn sonst ist leider nichts bewiesen.

WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 5 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER

21. September 2017 17:58










Andreas H. Drescher

6 GESCHICHTEN OHNE PERSONAL 4

Ein Festgelage vor dem Eis. So ausgestummt und fern und frei verfügbar. Mit nur einem Auge. Das Zeichen berichtet. Selbst Licht ist das nicht. Vom Himmel nicht und sonst und sonst. Ein Paar, das sich so nach und nah noch selber hat. Der Strudel hier, aus Kresse und Zweigen. Die Unterirdische Empfehlung. Aufgezogene Gefäße voller Stumm. Gesetz und Tisch. Hier sind die Holz- und hier die Blechbläser. Raffend, hochgebaute Jahre. Zerlesener Rumpf mit Kühen. Bist du das? Noch bis zum Hals, doch weiter keinesfalls. Die Strömungen so heimisch wie ein Buckel voller Buschland. Ein Tanz. Zweierlei Leben heben aber eben Eber einen Krüppel. So ein Gegaukel, Heulsusen in Ei. Den Nichtsnutz vorgestohlen. Eingearmter Schreck. Umsonst, bis auf die Münzen, die auf der schmalen Seite stehn. In Schüsseln vor dem Stroh. Noch eine Ecke. Eine hinter und eine hinterhinter einer. Leichter Bezirk, prall voller zwölfbeiniger Tiere. Vorgehobelter Geruch nach Brot. Da kommen sie: Milchzapfer, Profiteure, alle eingepackt in ihren Grind. Der erste Sand steigt auf und färbt die Spiegel schwarz. Eselsdung, so ist das zugegangen. Diebe aus Glück. Ihr heimlicher Gesang. Lass kommen, wer noch kommen will. Wenn auch keiner weiß, woraus sein Weiß besteht. Gedrängtes Licht, Geklapper. Wieder ein Tropfen in der Hose. Offener Wald und dieser Esel, der sich fast vergeblich an der ersten Faust versucht. Gut tut, wenn das Lachen noch sich selber lacht. Eis gesetzt ins Wahre. Vogelschrei vor dampfendem Kristall. Also ein großes Spiel aus Zeit.

WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 4 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER

21. September 2017 07:27










Andreas H. Drescher

6 GESCHICHTEN OHNE PERSONAL 3

Ein leises Wanken in der Wirkung. Zwei Paare schon im Pansen. Hoch balsamisch, besser als die Krümel auf Oliven. Immer eine Handbreit vorwärts. Nach Belieben dieser Traum der Wiederholung. Belagerungen, drei Mal durch die Güte, dann aber doch starr. Die Narbe eingestanzt vor der Erregung. Noch einmal balsamisch. Vor dem roten Band. Die Zunge. Eingeritztes Auszerreissen. Fröhliche Stände, jährig, schiffend, prächtig, doch versehrt. Zutritt. Wer diesen Duft echt macht, wird bald zu einer Pfote. Einbedeutet, ausgeschlafen. Neue Ziele, beidseitig der Schrein. Milch und Kohle. Und das Dritte auch, das nicht zu sagen ist. Glaubmüde Städte. Vorgetrocknet, als die Vogelscheuchen vor dem Tritt. Der wirkliche Name. Andere. Ein Berg mit einem in den Himmel aufgesetzten Fuß. Gutgut. Pistazien. Gutgut. Unnötig rote Lippen. Ein bisschen Augenschmalz nach einem tiefen Blick. Privateste Apokalypsen. Hyazinthen, Schrecken auf und ein. Unverdauter Schrecken, zweimal höher als es selbst. Nur durch diesen Strohhalm. Weil es klimpert. Prustendes Vergnügen, bevor die Lilie sich unter oder umgekehrt. Der Form nach hager, oder eingefroren. So stockt die Milch ihr Flussbett aus. Das flüstert querer durch die Krypta als: Karfunkel, Gift, goldene Säulen. Rund wird das irgendwie. Vielleicht durch diesen Spiegel unterm Wolkenbauch. Ganz gestützt. Zwölftausend Briefe. Kinderschleudern. Liegt es daran? Getunkt und wieder eingetunkt, bis in das Knacken unterm Knie beim Aufstehn. Ein Vorfall hinterm Rücken muss ja noch kein Rückfall sein.

WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 3 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER

19. September 2017 21:30










Andreas H. Drescher

6 GESCHICHTEN OHNE PERSONAL 2

Langsam kommt das vor: ein Schaben, umgekehrte Pausen. Knacks, da geht es aus. Die vorletzte Gelegenheit zum Hochzeitmachen. Und wie? Einen Finger in die Nase, einen in den Muskel dieser Frucht. Gewonnen, eingelobt. Gewandte Sänger. Und das schwere Ohrensausen fast perfekt. Diesmal wählen sie sich einmal seinen, einmal ihren Mund. Gesänge hintenaus, bis an die Grenze der Seide. Zweieinigkeiten, fast schon Zwie. Jaja, ein wenig Ketzerei umhin. Studierte Gänge, Nierenstein und Bein. Froh macht das. Die Wünsche kürzer in der Zeit, der Suche auf der Suche. Erfundene Behebung. Bettgeruch. Daher, woher die erste Kopfnuss kommt. Pfeifend, zur Betrachtung ohne Widerschein. Weg, ganz weg, ein Fernes. Kurz, so kurz zur Ankunft das. Eigens ist es nicht der Sieben Künste. Nötig, ohne Not genug. So rasch in prickelnden Himmeln. Nie endende Mühlen. Dort im Sack die Barschaft der Kniffe. Labsal der Pasteten, auch wenn sie gefälscht sind. Huf zurück. Gekritzel. Gekritzel und Fliegengekrakel. Beunruhigte zur Prüfung dieses Instruments. Ein Holzbauch voller Nachtigallen. Offene Länder. Zungen, nichts als Zungen. Kurios, doch abgesteckt. Flach und ohne Rand. Zusammengefasst: ein Schnalzen. Die Suche ein Gedächtnis. Größer geworden, noch größer. Wer hat schon gelernt auf einem Haar zu gehen? Eine Hoffnung, die sich fortrührt und verliert. Als Liebesbrief vom Pol. Hier das Arsenal: ein Mond, die Lügen, ein Quillen, Glück, der Morgenstern. Behütet dieses Ohr, sehr halb behütet. Vielleicht selbst Sonnen: treibend, luftig – schnell dahin.

(WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 2 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER)

14. September 2017 10:43










Andreas H. Drescher

SECHS GESCHICHTEN OHNE PERSONAL I

Eine Bläsergruppe. Das kann nur eine Grube sein, als Gänsehaut. Mitten unter die ernsthaften Leut mit ihren Mistgabeln gesetzt. Die Vision des Hurenhunds. Verirrte Nebel, also ein Heiliger, querab zur Nacht. Der heilige Strohsack schabt das Gesicht vor diesen Kupferkessel. Richtung Kopfnuss hin. Ein Geschenk, fast also gleich. Abgesenkte Stimmen, Küsse auf die Augen. Besser kann es gar nicht weitergehen. Den ganzen Winter eingeschwitzt und bäuchlings als ein Amulett versteckt. Fortgeschüttete Reisen, einmal herumgetan. Aber nicht als Splitter, abgesteckt. Vorsicht vor der Wut der Narbe. Woher kommt es denn, das Quergesicht? Der Turm mündet noch immer in den Himmel. Knirschende Arkaden. Der Zimt kehrt zu sich selbst zurück. Geschrei. Der letzte Morgen vorm Besitz. Die hohe Gittertür, den Seilen eingewunden. Stich. Der Schweiß der halben Wege. Eingesprengt. Nur das: zum Hafen. Bis oben hin mit Bergen voll der Bauch des flachen Wassers. Undeutlich und spiegelnd. Vom Nabel abwärts die Zisterne. Unterirdisch Trost. Herdab, Herdan. Was will das Verlieren hier und wieder fahren? Die kümmernden Betrunkenen. Ein Kuckucksschrei. Sie finden das: die Reise. Einmal zweigestanden. Dieser gelbe Widerschein. Unglück irrt das Unterbrochene der Religionen. Heiliger Hüstler vor dem Nierenstein. Stricke, die sich drehen. Lob der Lügen. Zum Fischteich hingerannt und angefüttert. So wird das Gerben leicht und fängt als Geige an. Im Äußersten des alten Horns. Die Haare vor dem Streichen eingefärbt und gut bezahlt mit diesem Queren.

(WIEPERSDORF-EINSPIELUNG 1 ///// KOMPOSITION UND PIANO: JONATAN FIDUS BLOMEIER)

11. September 2017 20:27










Andreas H. Drescher

Die führenden Nieren empfehlen
sich auszuwachsen in den Stein
Je ein Standbild mit Sporen pro
Organ wenn es sich auch um
herum schon jetzt als Kolik wirft

Denn die Logik des Vertrauens
gilt nur noch bis zum Rand heißt
zur Membran Schonzeit für körper
eigene Bakterien bis auch unter ihnen
Wilderer auf Volkstribunisch machen

PHAGEN IM REIZDARM REPUBLIK

15. März 2017 17:23










Andreas H. Drescher

NEIN

ich verirre mich nicht mehr Alles
Verfahren verfahrenen Verfahrens
fortgelernt kein Schritt mehr an
den Krebs von Kues verloren
Der Seitentanz queraus ist ein
gestellt ist scherenaufgehoben
und der Proviant umlagert mich

SCHLARAFF

Doch keine Taube brät sich durch
den Hirsebrei Die Steinebeterin
lüftet in Gewittern nur noch kalte
Löwen Was also soll ich weit
er dort wo Waschgezwungene mich
leinenwerfen noch vor Topp und
Takel ihre Narrenschiffe wetternd

11. März 2017 01:50










Andreas H. Drescher

Die . Fernwehorte . gehen . mir
aus . wie . untreue . Religionen
Pfützenmeere . sammeln .. sich
um . verspätete … Gelassenheit
die . die Kinder aus der .. Lehm
gischt . ins Haus ruft ins . Haus
Die … Feuerwehren …. strömen
fern . der . Keller .. in die Rohre
und selbst .. der Sand von Rititi
ist morgens . nicht mehr feucht
morgens nach ….. der Fahrt der
Leguane in den .. Motorschaden
Denn der Teufel ….. wohnt jetzt
unterm …… Rücksitz trennt das
Polster auf …. und zieht ihn ein

GEDREHT …… INS ….. STUMME

7. März 2017 22:10










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