»Faces«. Hans Belting hat ein weiteres Buch zu seinem Lieblingsthema geschrieben
Hans Belting, der große, berühmte Kunsthistoriker, Bildwissenschaftler, hat ein Buch über das Gesicht, die Geschichte des Gesichts, die Geschichte der Geschichte des Gesichts geschrieben. Über das Gesicht als Gesicht schreibt er wenig. Dafür über seine Lieblingsthemen Porträt und Maske umso mehr. Leider wahnsinnig redundant. Und in einem Stil, der es mir schwer macht, mich zu konzentrieren. Mag ja an mir liegen. Aber nach der Hälfte habe ich aufgegeben. Was auch daran liegt, dass ich seine früheren Bücher kenne. Und Drittverwertungen nicht besonders liebe. Es gibt in dem Buch keine neue, überraschende These. Nichts, das einen irgendwohin führt, wo man nicht schon war. Und, leider, lieber, geliebter Verlag C. H. Beck: Das Buch stinkt. Papier oder Bindung oder Druckfarben – oder alles zusammen. Selbst im Freien sitzend weht es einen aus dem Buch sehr unangenehm an. Es kostet Überwindung, weiterzulesen. (Vorlesen lassen wäre eine Möglichkeit, aber der Stil?! Und dann will man ja auch die Bilder sehen.) Zu den kulturpessimistischen Passagen, die einige KollegInnen bemängelt haben, und zu den fragwürdigen Thesen, was das Genre Porträt in Zeiten des Internets angeht (beides soll sich vor allem in der zweiten Hälfte des Buches finden), bin ich also gar nicht mehr gekommen. Was ja nicht unbedingt ein Nachteil ist.
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Kommentare
Bücher wie dieses kaufe ich
Bücher wie dieses kaufe ich wegen den Bildern und schaue dann, ob ein Wort vorkommt, das ich noch nicht kenne. Dabei gings mir hier wie dem Verfasser obiger Rezension. Den Geruch von Terpentin finde ich angenehm.
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