Samstag, 10. Januar 2015

Tiefsitzende Verwebnisse

Die nächste Minute, die nächste Atempause, der nächsten Nebel, der um eine Begegnung, Bewegung, tanzt, mäandert. Und der Hall im Ohr, der sich aufmacht, ein Wort zu werden, eine Sprache des Bewußtseins. Ein langer Tag tritt nackt aus der Umkleidekabine, verschließt seine tückischen Schlösser, die vorher gar nicht da waren, Schlösser ohne Schlüssel.
Laß mich ruhig raus, ich bin der Tag!
Hinter dem Nebel ein Pfad; Pferde tragen die Wörter in den Gehörgang, Schall und Wahn, eine Rakete pro Silbe, eine vergnügliche Sperrstunde, ein wirkliches Verständnis, gerade noch geradegebogen, eine Kurve, dann geradeaus, immer geradeaus, bis man da ist, nächstes Ziel.
Eine Fahrt, zurück aus dem Blau. Ich bin der Wandrer, du der Riemen, um den Stock gewunden, der mir die Hand fesselt; dem Stocke nach, folge mir!
Wie durch ein Wunder kreuzen sich die Wege der Menschen. Es wird nicht gelingen, sich aus dem Wege zu gehen. Das versteht man hinterher immer besser, währenddessen ist es nur phantastisch.
Tiefsitzenden Verwebnisse, die ziellos umherschnellen, blinde Schlangen, den Kopf gekappt, zuckende Schläuche, Purpurwasser entlassend, das Leben rinnt aus jedem Ding, das brackige Wasser seiner Leidenschaft, der tiefe und offene Moment seines Seins. Ein verwilderter Garten mit Früchten der Überreife. Früchte, die so süß schmecken, daß man die Fäulnis stets mit ißt. Diese Tage gingen vorbei wie ein einziger.
Wer bist du? 
Und er hatte die Wahrheit gesagt.
Niemand.

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