Fest geschlafen, nahezu totengleich, erinnerungslos, ohne also zu wissen, ob in der Nacht etwas geschehen ist, oder eben nicht.
Es könnte sich allerhand ereignet haben. In den Nachrichten sowieso. Die habe ich mir mit keinem Klick angesehen. Bin, Kleidung über mich werfend, so wie man Konfetti über ein Geburtstagskind streut, durch den Flur Richtung Küche gehetzt, als gälte es, die Zeit einzuholen. Ein Schnaufen hörte ich. Stammte von mir. Oder der Zeit. So genau konnte ich es im frisch erwachten Zustand nicht sagen. Ist man noch nicht richtig wach, befindet sich alles im Bereich des Ununterscheidbaren. Im Grunde könnte man noch träumen.
Die Wohnung könnte die eines Fremden sein. Der Tag, jener vor dreizehn Jahren, oder bereits einer, der sich erst in vierzehn Tagen ereignen sollte. Vorsicht ist geboten. Man könnte über so einiges stolpern. Ein Hund, der einem nicht gehört und der das auch weiß und darum in den Knurrmodus umschaltet. Eine Gruppe Nudisten, die hier ihr Lager aufgeschlagen haben. Rechtschreibfanatiker, die tanzend und johlend, mit Sperren bewaffnet, um meinen Computer tanzen. Die nur auf meine Ankunft gewartet haben, um – gemeinsam mit mir – all meine Texte zu verbrennen und die USA (warum auch immer?!) zu verhöhnen.
Befindet sich die Wohnung im Dämmerlicht, ist damit zu rechnen, dass das Unerwartete geschieht. Die Tür zwischen Realität und Fantasie steht für Sekunden offen. Schlüpfen kann viel, von dem wir nicht einmal ahnen, dass es existiert. Schimpfende Schildkröten, Jammernde Lappen, die man auswringen soll, Kochtöpfe, die vor Zorn glühen.
Achtsam sollte man sein.