Um Weihnachten, noch mehr aber an Silvester werden regelmäßig Partys gefeiert. Falls auch Sie ein Partygänger sind, möchte ich Ihnen noch schnell einen Tipp geben: Falls Sie Ihr Gegenüber um etwas bitten möchten – Feuer, einen Drink, die Telefonnummer –, sprechen Sie der Person unbedingt ins rechte Ohr! Diese eigentümliche Empfehlung geht auf Luca Tommasi und Daniele Marzoli von der Universität in Chieti zurück. Die wollten wissen, in welches Ohr Menschen in erster Linie reden, wenn sie sich in Nachtclubs begegnen. Dabei fiel ihnen auf, dass sich 72 Prozent der knapp 300 Discobesucher hauptsächlich über das rechte Ohr ansprachen. Die beiden machte das neugierig. Also besuchten sie noch mehr Nachtclubs und brabbelten zunächst unverständliche Worte zu beliebigen Besuchern. Und hier waren es vor allem die Frauen, die den Forschern vorwiegend ihr rechtes Ohr schenkten. Im zweiten Versuch sprach das Hörtest-Duo die Besucher wahllos mal von rechts und von links an, um eine Zigarette zu schnorren. Resultat: Wer die Gäste von rechts anbaggerte, hatte hernach deutlich mehr zu rauchen. Ihre Erklärung dazu: Das rechte Ohr hat den direkteren Draht zur linken Gehirnhälfte und die verarbeitet Aufforderungen besser. Bei Tieren ist das übrigens genauso.
Peter
Tja, nur wer bei der Bundeswehr gedient hat, für den trifft das wohl nicht zu. Durch das Schießen (auch mit Hörschutz) ist bei allen, die ich kenne die Hörleistung des rechten Ohres zurückgegangen. Bei mir sieht man den Leistungsabfall deutlich.
Steffen W.
Wurde auch mal unterschieden wie es bei Rechts- bzw. Linkshändern ist?
Mein erster Gedanke ging nämlich in diese Richtung, dass es für Rechtshänder eventuell angenehmer ist wenn ihr Gegenüber auch rechts von ihm steht und bei den anderen eben andersrum, sprich links.
Weihnachtliche Grüße :)
Jochen Mai
Eine gute Frage – aber soweit ich weiß, wurde das nicht unterschieden, noch untersucht. Mir fällt allerdings auf, dass die Forscher in dem einen Experiment zufällig in verschiedene Ohren quasselten – und eben links eher auf taube Ohren stießen. Bei dieser Zufallsauswahl dürften auch Links- und Rechtshänder dabei gewesen sein – und dennoch veränderte sich das Ergebnis dadurch nicht. Das spricht also eher für ein universelles Studienfazit.
S. Schmidt
Es haben auch nur 72 Prozent das rechte Ohr bevorzugt und für die dritte Studie wurde nicht angegeben wie viele Personen Zigaretten gegeben haben. Es gibt keine genauen Zahlen wie viele Linkshänder es gibt. Die Zahlen könnten aber mit den 28 Prozent übereinstimmen, zumindest könnten sie das Ergebnis beeinflussen.
Zur Sicherheit müsste man bei einer weiteren Studie die Leute danach befragen, welche Händigkeit sie haben.
Für die Argumentation von Steffen spricht, dass wir uns immer (auch fast alle Linkshänder) mir rechts die Hand geben und es dann einfacher (angenehmer?) ist ins Recht Ohr zu sprechen.
Jochen Mai
Die 72% sind aber eine Zufallsauswahl. Damit statistisch repräsentativ im Hinblick auf Links- und Rechtshänder. Letztere sind ja auch in der Bevölkerung in der Mehrzahl. Das gilt ja auch bei allen anderen Zufallsumfragen der Demoskopen. Entweder man muss einen exakten repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung nachbilden (was viel zu aufwändig wäre) oder man befragt zufällig Leute. Beides gilt in Statistik und Wissenschaft als zulässig. Will sagen: die 72% gelten für beide.
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