Untersuchungen darüber, was Berufseinsteiger heute von Arbeitgebern erwarten, gibt es immer wieder. Was diese so einzigartig macht: Hier wurde nicht irgendwer befragt, sondern (in Kooperation mit der TU München) 600 ausgewählte Führungskräfte über 30, mit durchschnittlich 8 Jahren Berufserfahrung und einem Gehalt von mehr als 100.000 Euro. Also die Top-Talente in einem Unternehmen – Fach- und Führungskräfte, in die viel Geld investiert wird und noch mehr, um sie abzuwerben. Was aber erwarten die von ihrem neuen Arbeitgeber in spe? Die vorliegende Studie von QX-Consulting enthält gleich mehrere überraschende Ergebnisse…

Das auffälligste Merkmal der Top-Talente: Sie suchen beim Jobwechsel zwar auch abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgaben – vor allem aber inspirierende Kollegen und Führungskräfte. Von 37 getesteten Anforderungen an Unternehmen rangiert der Faktor Mensch mit 90 Prozent der Nennungen auf dem Spitzenplatz. Oder anders formuliert: Neun von zehn Top-Talente ziehen ein Unternehmen mit langweiligem sozialen Umfeld erst gar nicht in Betracht.

Fraglich scheint an dieser Stelle, ob der in jüngster Zeit boomende Einsatz von Social Media beim Kampf um die Top-Talente wirklich den entscheidenden Vorteil bringt. Schließlich sind es mit weitem Vorsprung die Menschen, die entscheiden. „Der persönliche Fit im Bewerbungsgespräch war am größten, das Gehalt leider nicht“, begründet beispielsweise ein männlicher Studienteilnehmer die Wahl seines Arbeitgebers. Monetäre Anreize, das zeigt die Untersuchung ebenfalls, sind zwar bedeutsam, für Top-Talente allerdings nicht ausschlaggebend.

Der erste Tag setzt Maßstäbe

Ist die Akquise erfolgreich verlaufen, stellt sich für das Unternehmen die Frage, wie man die Talente zum langfristig bindet. Gerade die Leistungsträger wollen beim Antritt eines neuen Jobs sofort produktiv loslegen und ihren Beitrag leisten, wobei das rasche Bekanntmachen (“Das ist der Neue…”) mit internen Ansprechpartnern (92 Prozent) sowie kontinuierliches Feedback (86 Prozent) die zentralen Anforderungen der Befragten an das Unternehmen darstellen (siehe Grafiken, zum Vergrößern bitte anklicken).