Das deutsche Gesundheitswesen verändert sich kontinuierlich. Krankenhäuser und Pflegeheime werden in manchen Regionen ausgebaut und erweitert, während in anderen Regionen Einrichtungen geschlossen und zusammengelegt werden. Der Grundsatz “ambulant vor stationär” verändert die Struktur der Pflege- und Betreuungseinrichtungen nachhaltig. Die Steuerung, Planung und Umsetzung diese Veränderungsprozesse sind einige der Aufgaben von Gesundheitsmanagern. Die Bandbreite an Aufgaben ist jedoch noch sehr viel umfangreicher. Grund genug für uns, Ihnen diesen Beruf heute vor zu stellen.

Gesundheitsmanager haben einen doppelten Auftrag zu erfüllen. Einerseits sollen sie die bestmögliche Versorgung der Patienten und gute Arbeitsbedingungen für beispielsweise die Mitarbeiter der Pflege herstellen. Andererseits müssen sie alle Aktivitäten unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu sehen und auf die Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen zu achten. Die Bedeutung der Gesundheitsmanager nimmt Angesichts klammer Kassen und schrumpfender Budgets weiter zu. Der Schwerpunkt der Gesundheitsmanager liegt daher auch auf dem betriebswirtschaftlichen Bereich. Dies wird auch in der alternativen Berufsbezeichnung – der Gesundheitsökonomen – deutlich.

Steckbrief: Gesundheitsmanager

  • Arbeitsfelder: Planung und Steuerung des Betriebs in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Optimierung der Abläufe unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten
  • Arbeitgeber: Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Pflegenetze, ambulante Einrichtungen, betreutes Wohnen
  • Ausbildung: Studium als Gesundheitsmanager oder der Gesundheitsökonomie an Fachhochschulen, Universitäten und – in wenigen Fällen – auch an Dualen Hochschulen, durchschnittliche Dauer: sechs Semester zum Bachelor-Abschluss
  • Gehaltsaussichten: 2500 bis 3500 Euro brutto im Monat, abhängig von der Position im Unternehmen

Der Weg zum Gesundheitsmanager führt über eine Studium des Gesundheitsmanagements oder der Gesundheitsökonomie. Dieses Studium wird hauptsächlich an Fachhochschulen, teilweise jedoch auch an Universitäten und – in wenigen Fällen – im dualen System an dualen Hochschulen durchgeführt. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde auch dieser Studiengang vom Diplom-Abschluss auf das heute übliche zweigliedrige Bachelor- und Master-System umgestellt. Die Regelstudienzeit für den Bachelor-Abschluss liegt bei sechs Semestern. Der Quereinstieg ist für examinierte Pflegekräfte oder andere Gesundheitsberufe – wie beispielsweise Ergo- oder Physiotherapeuten – relativ einfach. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem der genannten Bereich und mehrjähriger Berufserfahrung im Gesundheitsbereich können sich Fachkräfte über IHK-Seminare zum Gesundheitsmanager weiterbilden.

Besonderheiten

Gesundheitsmanager sind bereits heute bei den Arbeitgebern gefragt, Angesichts der Entwicklung im Gesundheitsbereich und der wachsenden Anforderungen wird dieser Bedarf seitens der Arbeitgeber noch zunehmen. Auch wenn das Studium des Gesundheitsmanagements oder der Gesundheitsökonomie primär betriebswirtschaftlich ausgelegt ist, benötigen Gesundheitsmanager fundierte Kenntnisse im Gesundheitswesen, medizinische Grundkenntnisse, Kenntnisse der aktuellen Sozialgesetzgebung sowie ein Gespür für die Bedürfnisse der Patienten und der Mitarbeiter im Gesundheitsbereich. Die Bezahlung von Gesundheitsmanagern ist – für das Gesundheitswesen – sehr gut, im Gegensatz zu anderen Arbeitsfeldern ist der Frauenanteil hier recht hoch, auch wenn immer mehr Männer diesen Beruf wählen.

Serie “Berufe mit Zukunft”

Dieser Artikel ist Teil einer fünfteiligen Serie, in der wir verschiedene Berufe mit hervorragenden Zukunftsaussichten vorstellen. Bisher sind die folgenden Teile erschienen