Wenn man so ins Straßenbild schaut, dann trifft man immer mehr Menschen, die in Cafés oder Bistros an ihren Laptops schreiben oder mithilfe ihrer Tablets arbeiten. Komisch, dass das bei dem umgebenden Hintergrundlärm und Stimmengewirr überhaupt geht? Das geht sogar sehr gut, haben jetzt Wissenschaftler um Ravi Metha in einer Studie ermittelt: So ein moderater Geräuschpegel und Buzz fördert sogar kreative Gedanken.
Bei mehreren Experimenten mit rund 300 Probanden wurden diese immer wieder vor Aufgaben gestellt, deren Lösung ihnen flexibles und assoziatives Denken sowie eine gute Portion Kreativität abverlangten. Dabei teilten die Forscher ihre Versuchsteilnehmer in unterschiedliche Gruppen ein und setzten diese zugleich unterschiedlichen Lärmpegeln aus – mal war es das Stimmengewirr eines Cafés, mal der Lärm einer Autobahn und so weiter (die Kontrollgruppe saß derweil in abgeschiedener Ruhe). Dabei zeigte sich jedoch schnell: Wer von moderaten Geräuschen umgeben war, erzielte die besten Ergebnisse und fand auch die kreativeren Lösungen. Mehr noch: Als die Probanden auch noch Konsumgüter bewerten sollten, entschieden sich jene unter leichter Beschallung signifikant häufiger für die innovativeren Produkte.
Ob Sie deswegen Ihr nächstes Brainstorming in ein Café verlegen sollten, wage ich daraus nicht zu folgern. Aber zumindest diesbezüglich scheinen Großraumbüros vielleicht doch nicht so schlecht zu sein – insbesondere wenn es darum geht, pfiffige Ideen zu bekommen.