Intelligente Menschen werden oft mit Eigenschaften wie logischem Denken, einer hohen Auffassungsgabe und fachlicher Kompetenz in Verbindung gebracht. Als Mitarbeiter werden Sie daher auf der fachlichen Ebene geschätzt, zur Teambildung tragen Sie jedoch oft nur bedingt bei. Dies ist jedoch die Stärke von Mitarbeitern mit hoher emotionaler Intelligenz. Emotionale Intelligenz umfasst unter anderem das Erfassen und Verstehen eigener und fremder Gefühl sowie die Fähigkeit, mit diesen Gefühlen umgehen und darauf angemessen reagieren zu können. Diese Mitarbeiter werden oft als empathisch wahrgenommen und sind für Teams und die zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Team von großer Bedeutung. Sicherlich ist emotionale Intelligenz zu einem gewissen Teil Veranlagung. Dennoch können Sie Ihre emotionale Intelligenz trainieren und steigern. Wir zeigen Ihnen heute zehn Wege, mit denen Sie das erreichen.
Die folgenden Methoden und Verhaltensweisen können Ihnen dabei helfen, Ihre eigenen Emotionen besser zu erfassen und zu verstehen. Quasi als Nebeneffekt entwickeln Sie jedoch auch ein besseres Verständnis für die Emotionen Ihrer Kollegen und Mitmenschen und werden dadurch empathischer.
1. Nehmen Sie sich Zeit
Gerade bei unangenehmen oder negativen Emotionen neigen Menschen dazu, diese zu ignorieren oder sich durch andere Aktivitäten abzulenken. Machen Sie diesen Fehler nicht, nehmen Sie sich statt dessen Zeit, um Ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen und lassen Sie auch unangenehmen Empfindungen zu.
2. Beurteilen Sie Emotionen nicht voreilig
Es gibt Situationen, in denen Sie vielleicht innerhalb weniger Augenblick den Eindruck haben, dass Sie genau wissen, welche Emotionen Sie oder Ihr Gesprächspartner gerade empfinden. Doch gerade dann ist es wichtig, dass Sie sich mit einer Beurteilung der Emotionen zurückhalten und innerlich Abstand zur Situation gewinnen. Denn eine voreilige Beurteilung ist oft falsch.
3. Suchen Sie nach ähnlichen Erfahrungen
Schwierige emotionale Situation stellen für die Betroffenen oft eine große Belastung dar. Sollten in solchen Situationen nicht weiter kommen, suchen Sie nach ähnlichen Erfahrungen. Erinnern Sie sich daran, wie Sie die Situation beim letzen Mal bewältigt haben und versuchen Sie, die Lösungsansätze auf die aktuelle Situation zu übertragen.
4. Verknüpfen Sie Ihre Emotionen mit Ihren Gedanken
Bei starken Emotionen sollten Sie sich immer die Frage stellen “Was denke ich über diese Gefühle?” Emotionen können sich mitunter innerhalb weniger Minuten widersprechen und gegensätzlich sein. Daher sollten Sie versuchen, die unterschiedlichen Emotionen gedanklich einzuordnen und in Relation zu setzen.
5. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers
Das Gefühle Auswirkungen auf den Körper haben können, ist unbestritten. Doch in manchen Fällen sind Ihnen die Emotionen vielleicht noch gar nicht bewusst, die Reaktion Ihres Körpers können Sie jedoch bereits wahrnehmen. Nutzen Sie diese Tatsache unklar Gefühlslagen besser einordnen zu können.
6. Fragen nach Sie Feedback
Wenn Sie selbst partout nicht weiter kommen und wirklich nicht wissen, wie Sie sich gerade fühlen, sammeln Sie Feedback. Sprechen Sie mit Menschen die Sie gut kennen und denen Sie vertrauen. Lassen Sie sich von diesen Menschen beschreiben, wie Sie auf Ihre Umgebung wirken und bringen Sie dieses Feedback mit Ihren Emotionen in Verbindung.
7. Nutzen Sie die freie Assoziation
Viele Emotionen laufen zuerst umbewusst ab. Das Problem: Unbewusste Emotionen und Veränderungen sind nur schwer wahrzunehmen. Eine Technik, um zumindest einen Eindruck von unbewusst wahrgenommenen Themen und Emotionen zu erhalten, ist die freie Assoziation. In einer ruhigen Umgebung lassen Sie Ihre Gedanken völlig frei fließen ohne jede Vorgabe oder Einschränkung. Notieren Sie sich im Anschluss die Themen und Emotionen, an die Sie sich erinnern. Ergänzend können Sie direkt nach dem Aufwachen auch Träume notieren, sollten Sie sich an diese erinnern.
8- Achten Sie auf Ihr aktuelles Befinden
Nehmen Sie sich mindestens zwei mal am Tag Zeit und fragen Sie sich ganz bewusst “Wie fühle ich mich gerade?” Vor allem in stressigen Phasen sollten Sie diese Übung häufig anwenden. Denn so können Sie Überlastung oder aufkommende Frustration frühzeitig erkennen und gegensteuern.
9. Notieren Sie Emotionen und Gedanken
Um ein dauerhaft besseres Verständnis Ihrer eigenen Emotionen zu entwickeln, sollten Sie sich angewöhnen, Emotionen und Gedanken zu notieren. David Allen plädiert in seinem GTD-Organisationssystem dafür, alle Gedanken aus dem Kopf auf Papier oder Elektronik auszulagern. Genau diese Strategie sollten Sie auch bei Emotionen und immer wiederkehrenden Gedanken anwenden. So können Sie den Gedanken in der aktuellen Situation vergessen und sich dennoch später damit befassen.
10. Ziehen Sie Grenzen
Kennen Sie den Spruch “genug ist genug”? Dieser gilt natürlich auch für die Beschäftigung mit den eigenen Emotionen. Wenn Sie es damit übertreiben und sich ständig damit beschäftigen ziehen Sie irgendwann nicht nur falsche Schlüsse, Sie beginnen auch damit, jede Emotion zu interpretieren. Daher sollten Sie die oben genannten Methoden in eine gesundem Maß einsetzen.
Andreas
Sehr schöne Übersicht! Als Ergänzung dazu kann ich nur das Buch “Professionelle Intelligenz” von Gunter Dueck (Ehemaliger CTO IBM Deutschland) empfehlen.