Der US-Unternehmensberater, Therapeut und Bestsellerautor Stephen R. Covey hat bereits 1990 in einem seiner millionenfach gelesenen Bücher sieben Wege zur Effektivität beschrieben. Sie gelten noch heute – vor allem der erste: Seien Sie proaktiv!
Gemeint ist damit: Ergreifen Sie die Initiative, bevor Ereignisse oder Umstände Sie dazu zwingen zu reagieren! Die Gefahr der Reaktion ist, dass wir hektisch werden, den kühlen Kopf verlieren und die falschen Entscheidungen treffen, weil die Zeit fehlt, sie zu überdenken. Wir kontrollieren dann nicht mehr die Umstände – sie kontrollieren uns. Wer aber durch das Leben treibt und sich ständig von seiner Umwelt beeinflusst fühlt, wird irgendwann ein Opfer seiner Passivität. Er verliert Antrieb und Energie und bleibt auf der Strecke.
Im Job zeigt sich diese Einstellung bei Menschen, die einer vermeintlichen, innerbetrieblichen Laufbahn folgen. Sie hoffen darauf, dass ihr Unternehmen irgendeinen Karriereplan für sie hat. Aber die Wahrheit ist: Die wenigsten Unternehmen haben so einen Plan für ihre Mitarbeiter. Selbst diejenigen, die aktiv behaupten „Ich bin bereit für alles, was kommt“, sind de facto passiv. Sie warten nur auf eine Gelegenheit, reagieren zu können.
Sie kennen bestimmt Murphys Gesetz. Es geht auf den US-Ingenieur Edward A. Murphy zurück, der 1949 eine Theorie entwickelte, die zur Legende wurde: Captain Murphy arbeitete damals auf einem kalifornischen Testgelände für ein Raketenschlittenprogramm der US Air Force. Bei einem teuren Experiment sollten 16 Messsensoren auf einer Testperson befestigt werden. Doch jemand schloss die Sensoren komplett falsch an, so dass der Test fulminant in die Hose ging. Daraufhin sagte Murphy den berühmten Satz: „Wenn etwas schief gehen kann, dann geht es schief.“, der später auf der Pressekonferenz von dem Schlitten-Probanden Major John Paul Stapp zitiert wurde und als Murphys Gesetz in die Geschichte einging.
Dasselbe gilt im Beruf. Wenn Sie darauf warten, dass Ihnen etwas Gutes passiert, geht das schief. Wer nur erledigt, was sein Boss ihm aufträgt, macht nicht genug. Das ist Dienst nach Vorschrift. Die Initiative zu ergreifen, ist auch mehr als seinen Boss zu fragen, was man tun kann. Das ist zwar schon eine Menge mehr als die meisten Menschen tun. Doch zum Karriereturbo wird Initiative erst, wenn Sie machen, was zu tun ist, ohne darum gebeten zu werden oder selbst danach zu fragen. Es ist handeln, bevor ein Problem entsteht.
Es kann nötig sein, dass Sie Ihre Pläne und Aktionen vorher abstimmen. Selbstherrliche Mitarbeiter können großen Schaden anrichten – auch an ihrem Ruf. Wer aber proaktiv wird, behauptet sich als mündiger Mitarbeiter und empfiehlt sich langfristig für höhere Aufgaben.
Dieses Erfolgskonzept ist jedoch keinesfalls auf den Beruf beschränkt. Es lässt sich ebenso ins Privatleben übertragen. So wird Sie Ihr Partner sicher noch mehr lieben, wenn Sie ab und an den Müll rausbringen, bevor der zum Himmel stinkt.
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