Soziale Netzwerke leben bekanntermaßen von der Kommunikation der Mitglieder untereinander. Status-Meldungen, Fotos, Chats, Direkt-Nachrichten, Re-Tweets, Likes – die Liste der Kommunikationsmittel und -wege ist lang. Wie im realen Leben gilt auch hier: keine Kommunikation ohne (Benimm-) Regeln.

Um Social Media erfolgreich und effektiv für Ihr Unternehmen oder Ihren Brand zu nutzen, ist es daher wichtig, sich an die – meist ungeschriebenen – Gesetze der Sozialen Netzwerke zu halten. Nein, jetzt folgt keine Liste der Regeln für Social Media. Wir gehen heute den umgekehrten Weg und zeigen Ihnen 20 Verhaltensweisen auf, die Sie in jedem Fall vermeiden sollten.

Twitter

Zu hohe Frequenz

Kennen Sie den Spruch “Zu viel des Guten”? Genau der gilt natürlich auch auf Twitter. Bei nur zwei Tweets am Tag ist Ihr Account uninteressant, 20 Tweets pro Stunde überfluten Ihr Follower jedoch und müllen diese regelrecht zu.

Ungeprüfte Re-Tweets

Es gibt Tweets die auf den ersten Blick so aktuell und relevant sind, dass Sie diese sofort re-tweeten wollen, ohne den verlinkten Artikel zu lesen. Halt! Stopp! Denken Sie daran: alles was Sie re-tweeten fällt auch auf Sie zurück. Wenn sich der verlinkte Artikel im Nachhinein als Null-Nummer oder falsch heraus stellt, verlieren Sie an Glaubwürdigkeit.

@-reply statt Direktnachricht

Erinnern Sie sich noch an den US-amerikanischen Senator – pardon, Ex-Senator – Weiner? Er musste zurücktreten, nach dem er ein anzügliches Bild von sich statt per Direktnachricht als öffentliche @-reply verschickt hatte. Das Sie grundsätzlich keine so intimen oder sensitiven Informationen über Twitter versenden sollten, versteht sich von selbst. Doch auch bei weniger intimen Dialogen gilt: Direktnachrichten sollten privat bleiben.

CAPS LOCK TASTE

Das virtuelle Pendant zum guten alten Anbrüllen ist ALLES GROSS ZU SCHREIBEN! Setzen Sie diese Art der Hervorhebung gezielt und wohl dosiert ein, um wichtige Inhalte zu betonen. Alles andere wirkt unhöflich.

Mehr als 140 Zeichen

Sicher, Sie können Ihre Inhalte auch auf mehrere Tweets aufteilen und ja, es gibt auch Twitlonger. Allerdings ist es für Ihre Follower wirklich anstrengend, Ihre Inhalte zu erfassen, wenn diese ständig 140 Zeichen überschreiten. Das ist ja gerade die Kunst bei Twitter, die Reduktion auf das Wesentliche.

Facebook

Gewinnspiel-Flut


Verlosungen, Gewinnspiele und ähnliche Aktionen bieten Ihren Facebook-Fans Vorteile und Mehrwert, unbestritten. Doch wenn Ihre Fanpage zu einer reinen Gewinnspiel-Plattform verkommt, verlieren die Aktionen Ihren Reiz. Deshalb gilt: Themen, Zeitpunkt und Preise wollen gut überlegt sein.

Reine Werbeplattform

Ebenso wie ein Zuviel an Gewinnspielen ist auch übertriebene Werbung tabu. Mit Ihrer Fanpage können Sie natürlich machen was Sie wollen. Wenn die informativen Beiträge jedoch in den Werbebotschaften untergehen, ziehen die meisten Fans bald weiter und kommen nicht wieder.

Kommentare ignorieren

Ihr Fanpage lebt primär von der Beteiligung Ihrer Fans. Und diese bleibt Ihnen nur erhalten, wenn Sie auch in Dialog treten und auf Kommentare und Meinungen von Fans reagieren. Unbeantwortete Fragen in Kommentaren sind eines der sichersten Zeichen dafür, wie egal die Kunden beziehungsweise Fans einem Unternehmen sind.

Kritische Kommentare löschen

Schlimmer als gar keine Reaktion ist jedoch das Löschen von kritischen Kommentaren. Natürlich gibt es immer Kommentatoren, die einfach nur Dampf ablasen und meckern wollen. Andere Kommentare enthalten jedoch konstruktive Kritik. Begreifen Sie diese als Chance, Ihren Brand, Ihre Dienstleistung oder Ihre Produkte zu verbessern. Bloßes Löschen ruft garantiert nur Aufregung und Wut hervor.

Doppel-Posts

Die meisten Firmen oder Selbstständigen nutzen beides, Twitter und Facebook. Zwischen den beiden Kanälen gibt es sicherlich Überschneidungen, also Personen, die beides lesen. Diese Kontakte nervt es auf Dauer ziemlich, wenn Sie Ihre Inhalte grundsätzlich auf Twitter und Facebook identisch veröffentlichen. Dadurch sorgen Sie schnell dafür, dass einer der beiden Kanäle überflüssig wird und das reduziert natürlich die Anzahl Ihrer Follower oder Fans.

Spiele- und App-Einladungen für alle

Gerade auf Facebook sind Spiele ein sehr großes Thema. Es vergeht wahrscheinlich kaum ein Tag, an dem Sie nicht mindestens fünf Einladungen und Anfragen verschiedenster Spiele und Applikationen erhalten. Genau wie Sie stresst das auch Ihre Fans. Übertreiben Sie es mit solchen Anfragen und Einladungen deshalb bitte nicht.

Google+

Kreise nicht differenzieren

Google+ bietet Ihnen mit dem Modell der Kreise eine wunderbare Organisationsmöglichkeit für Ihre Kontakte. Diese kann aber auch zum Fluch werden, wenn Sie Ihre Kreise nicht sauber differenzieren und Ihre Kontakt unüberlegt einordnen. Bestimmte Inhalte sollte Ihr Chef sicherlich nicht sehen.

Ellenlange Artikel

Im Gegensatz zu Twitter hat Google+ kein Zeichenlimit. Das ist für komplizierte Sachverhalte oder länger Geschichten natürlich gut. Wenn Sie aber ständig längliche Artikel publizieren, langweilt das Ihre Kontakt irgendwann und nervt vielleicht auch. Ein Mix aus kurzen und langen Beiträgen macht den Reiz aus.

Zu viele lustige Inhalte


Die Möglichkeit, im Google+ Stream animiert Gifs zu sharen, wird inzwischen extensiv genutzt. Vor allem Katzenbilder erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Solche Inhalte sind für Ihre Kontakte sicher unterhaltsam, doch wenn solche witzigen Beiträge zu viel Raum einnehmen, ist der Spaß schnell vorbei.

Private Inhalte öffentlich sharen

Von Haus aus gibt Google vor, dass Inhalte, die bestimmten Kreisen zugeordnet werden, nicht öffentlich weiter geshared werden können. Copy und Paste funktioniert hier natürlich auch, nur: Damit ignorieren Sie die Intention des ursprünglichen Beitrages, der eben nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.

Blogs

Werbende Kommentare

Kommentare machen ein Blog lebendig und interessant. Sehr unschön ist es deshalb, wenn Kommentare nicht zum Thema sprechen sondern eindeutig nur Werbung sind. Vermeiden Sie solche Kommentare, dafür gibt es Werbebanner.

Selbstreferenzielle Kommentare

Genau wie werbende Kommentare sind auch selbstreferenzielle Beiträge tabu. Der Unterschied: Diese müssen nicht zwingend werbend sein, verweisen aber auf Artikel und Inhalte von Ihnen. Oder geht es Ihnen nicht auf die Nerven, wenn Sie regelmäßig lesen “Dazu habe ich übrigens auch etwas geschrieben”?

Gesponserte Artikel

Artikel, die im Auftrag von Sponsoren geschrieben werden, bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen informativen Inhalten und Werbung. Das ist bereits kritisch, absolut tabu sind gesponserte Artikel die nicht oder nur unzureichend als solche gekennzeichnet sind. Das ist dann bereits Schleichwerbung.

Nicht gekennzeichnete Kommentare

Nein, dieses Mal sind nicht die Kommentare unter einem Artikel gemeint. Hier geht es um den Kommentar als Textart, also persönliche Stellungnahmen und Meinungen des Autors. Solche Beiträge machen ein Blog authentisch und sind oft sehr unterhaltsam. Wichtig ist jedoch, dass Kommentare auch deutlich als solche gekennzeichnet werden. Sie dürfen auf keinen Fall als objektive Berichterstattung dargestellt werden, denn das sind sie ganz sicher nicht.

Zu große thematische Bandbreite

Heute Social Media, morgen Kochrezepte und übermorgen ein Kommentar zur aktuellen politischen Lage – was haben diese Themen miteinander zu tun? Genau, gar nichts. Blogs die sich thematisch nicht festlegen und zu breit aufgestellt sind, werden durch die Vielfalt nicht interessanter. Im Gegenteil, ohne feste thematische Ausrichtung verliert der Leser schnell das Interesse am Blog und bleibt schlussendlich weg.

Und was regt Sie auf Ihrem täglichen Social Media Streifzug auf? Welche Verhaltensweisen können Sie absolut nicht ausstehen? Sagen Sie es uns in den Kommentaren, wir sind gespannt.