Ein Interview mit dem Hamburger Xing-Trainer Joachim Rumohr
Joachim Rumohr* ist Networkingcoach, gibt Seminare für die optimale Nutzung des Online-Clubs Xing und organisiert Mitgliedertreffen im Raum Hamburg. Zudem schreibt er ein Blog, in dem er ebenfalls seine Ratschläge weitergibt. Die wichtigsten davon verriet er mir jetzt in einem kurzen Interview über das Netzwerken im Allgemeinen und Xing im Besonderen.

Mein Blog steht nicht in Konkurrenz zu Xing. Ich sehe das als Ergänzung – auch, um dort meine Kompetenz als Trainer prominenter zu machen. Mein Blog beschäftigt sich ausschließlich mit Tipps zur Plattform. So haben zum Beispiel meine Seminarteilnehmer auch die Chance, Kursinhalte später noch einmal online nachzulesen. Und Xing-Mitglieder, die mich noch nicht kennen, können sich so überzeugen, wie groß mein Fachwissen wirklich ist.
Wie wirkt sich denn das Bloggen auf Ihr Netzwerk aus?
Mein Blog wird von vielen meiner Kontakte weiter empfohlen. Und durch Google bekomme ich weitere Leser. Wenn dann Unbekannte in meinem Blog kommentieren, suche ich diese Leute anschließend in Xing und spreche sie direkt an, indem ich mich zum Beispiel für den Kommentar bedanke. Auch dadurch wächst mein Netzwerk. Der Effekt ist ja der: Ich gebe kostenlos Tipps, die Leser sind dafür dankbar und erzählen das dann weiter. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich im Blog noch nicht einmal alles selber schreiben muss. In der Vergangenheit habe ich zum Beispiel meine Leser auf andere interessante Gruppen oder Dienstleister hingewiesen – mit dem Effekt, dass diese dann über diesen Beitrag sprachen oder ihn verlinkten und so wiederum meinen Bekanntheitsgrad und meine Reputation steigerten. Und ganz oft werden daraus dann Kontakte bei Xing. Das ist also ein Wechselspiel und zugleich subtiles Marketinginstrument, das ich wirklich nur weiterempfehlen kann.
Es gibt aber auch Menschen, die auf Kontaktanfragen allergisch reagieren.
Da haben Sie mich falsch verstanden: Ich selbst stelle nur sehr selten Kontaktanfragen. Gerade bei vollkommen fremden Personen empfehle ich stattdessen, demjenigen erst einmal eine Nachricht zu schicken. Das ist sowieso viel charmanter. Wobei ich das auch nur bei denjenigen mache, die mein Profil besucht haben. Das lässt sich via Xing ja genau nachverfolgen. Ich vergleiche das immer mit einem Ladenlokal: Wenn die Leute stehen bleiben und ins Schaufenster gucken, darf man sie darauf ansprechen, ohne dass das anbiedernd wirkt. Wenn sich dann einer sogar durch mein Profil klickt und etwa mein Blog ansteuert – auch das kann man bei Xing nachverfolgen – ist es so, als wäre er in den Laden gekommen. Diesen Leuten schicke ich immer eine Mail, ob ich ihnen vielleicht weiterhelfen kann oder was sie genau interessiert oder neugierig gemacht hat. Auf diese Weise habe ich sehr viele echte Kontakte gewinnen können.
In Ihren Seminaren raten Sie, den Firmennamen bei Xing bedacht zu wählen. Was soll das bringen?
Achten Sie mal auf die Profilanzeigen im gesamten Netzwerk: Der Firmenname steht überall unter dem eigenen Namen und neben dem Bild und trifft damit eine entscheidende Aussage über Sie. Oder gar keine: Die wenigsten haben einen aussagekräftigen Firmennamen oder arbeiten in Betrieben die sehr bekannt sind. Am schlimmsten sind Unternehmensnamen, die nur aus Buchstaben bestehen. Darunter kann sich kein Mensch etwas vorstellen. Also macht es auch nicht neugierig – oder schlimmer: es schreckt ab. Wenn man schon einen solch kryptischen Namen hat, sollte man den wenigstens mit einem Slogan oder mit dem Claim des Unternehmens ergänzen. Bei mir steht zum Beispiel „Xing-Seminare – Machen Sie Schluss mit der Kaltakquise!“ Darunter können sich die Leute sofort etwas vorstellen, es macht neugierig und bringt nicht wenige dazu, auf mein Profil zu klicken. Von meinen Seminarteilnehmern weiß ich, dass sich deren Profilbesuche drastisch erhöhten, nachdem sie ihren Firmennamen so geändert haben.
Welchen Feldern sollte man noch erhöhte Aufmerksamkeit schenken?
Viele füllen das Feld „Ich suche“ nicht richtig aus. Dort finden sich dann lediglich Wiederholungen aus dem Feld „Ich biete“. Die Leute schreiben dann etwa bei der Suche „interessante Kontakte“ und bei „Ich biete“ dasselbe. Langweilig! Noch schlimmer wird es, wenn sie dann bei „Interessen“ auch noch „Netzwerken“ angeben. Ich empfehle meinen Seminarteilnehmern immer, die Felder möglichst unterschiedlich und ungewöhnlich auszufüllen, weil das neugierig macht. Ich habe zum Beispiel in meinem Suchfeld geschrieben, dass ich einen guten Zahnarzt im Westen Hamburgs suche. Sie glauben gar nicht, wie viele Leute mir daraufhin geschrieben und gute Zahnärzte empfohlen haben! Oft entstehen daraus wertvolle Kontakte. Ähnliches gilt für das Feld „Über mich“. Nur wenigen ist bekannt, wie häufig das durchsucht wird. Dort können ebenso persönliche Informationen eingetragen, ja sogar mit HTML-Befehlen formatiert werden. Dann sieht die Seite direkt individueller aus. Wer dann in dem Feld auch noch seine Anschrift, Telefonnummer oder private E-mail-Adresse angibt, ermöglicht so auch Nicht-Premium-Mitgliedern ihn direkt zu kontaktieren. Und natürlich können Sie dort auch wieder Ihre anderen Seiten im Netz verlinken, um so Ihr Profil in den Trefferlisten der Suchmaschinen nach oben zu bringen.
Wie lautet Ihre wichtigste Regel für besseres Netzwerken?
Überlegen Sie sich immer zuerst, was Sie für andere tun können. Networking – im Sinne von nett working hat immer mit geben zu tun und erst an zweiter Stelle mit nehmen.
*Foto mit freundlicher Genehmigung durch Fotodesign Beatrice Hermann
Nicola
Interessante Tipps. Da muss ich gleich mein Xing-Profil überarbeiten.
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Simone
Gute Tipps; mal davon abgesehen, dass ich das mit dem Dentaldoc gar nicht so orginell finde: Wie ungewöhnlich darf es denn sein? Und gibt es nicht Unterschiede je nach Branche, Status, Geschlecht usw.?
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Wimmer Verena Irene
Nach Joachim! Was sind das für Leute, die an den Zauber und Erfolg über das Neztwerk glauben! 1. Schritt sich präsentieren. 2. Schritt sich im Fachwissen engagieren. 3. Schritt Eine Moderation der Zielgeraden 4. Schritt 7/24 Choaching 5. Schritt Reinvestition an Personen oder Business prämieren. Nichts tut der Mensch ohne Druck oder seine Gier wird ausgelöst. Das erste Spiel wird gewonnen doch beim zweiten Spiel ist die Laune weg. Sind die Karten verteilt so gibt es kein zurück mehr. Mit Schweiss will sich niemand besudeln nur mit Lohrbeeren schmücken und Lob einheimsen. Kommunikation ist der schnellste KICK und davon wird man süchtig. Gruss Verena Irene Wimmer (Selber Denken ist Glückssache)
S. Dodt
Herr Rumohr hat uns bei Westaflex nach XING geholt. Wir waren von seinem Vortrag in Paderborn sehr begeistert!
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