Personaler nehmen sich nicht viel Zeit in die erste grobe Auswahl von Bewerbungsmappen. Das kann man gut finden oder nicht. Fakt ist aber jeder Dritte (32 Prozent) entscheidet binnen weniger als 60 Sekunden, ob der Kandidat eine Runde weiter ist oder nicht. 13 Prozent nehmen sich sogar nur 30 Sekunden oder weniger dafür Zeit.

Und um auf dem Ausschussstapel zu landen, reichen schon wenige Tippfehler aus sowie offensichtlich falsche Angaben, die etwa dadurch auffallen, dass sich einige Zeiten oder Aussagen in Anschreiben und Lebenslauf widersprechen.

Warum Bewerbungen scheitern

So wurden Bewerber schon ausgemustert, weil …

  • sie die Kompetenzen 1 zu 1 aus der Stellenanzeige in den Lebenslauf übernommen hatten (43 Prozent).
  • der Lebenslauf zu lange und schwer lesbare Textblöcke enthielt (42 Prozent).
  • der Lebenslauf drei Seiten oder mehr umfasste (25 Prozent).
  • die Bewerbung nur aus einem Lebenslauf ohne Anschreiben bestand (23 Prozent).
  • der Lebenslauf partout nicht zur ausgeschriebenen Stelle passte (16 Prozent).
  • der Lebenslauf eine unprofessionelle E-Mail-Adresse enthielt (11 Prozent).

Man kann es offenbar nicht oft genug sagen: Einen Lebenslauf und ein Anschreiben zu verfassen, ist eine Kunst, die man nicht mal eben so erledigen sollte (Tipps dazu finden Sie übrigens HIER). Klar, sollte man sich dabei möglichst vorteilhaft darstellen – aber auch mit messbaren Ergebnissen punkten und belegen können, was man schon alles erreicht hat. Nur so können Arbeitgeber sehen, wie erfolgreiche ein Bewerber seine Fähigkeiten in die Tat umgesetzt hat.

Und an der Stelle kommt die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ins Spiel. Die ist zwar eher dafür Gedacht, einzelnen Webseiten zu mehr Google-Juice und damit zu einem besseren Platz in den Suchlisten zu verhelfen. Ein Weg, das zu erreichen, lässt sich aber ebenso auf Bewerbungen übertragen:

Verwenden Sie mehr Schlüsselwörter!

Tatsächlich suchen viele Personaler ganz gezielt nach bestimmten Keywords (wie die Reizworte auch genannt werden) in Lebensläufen und Anschreiben. Was bleibt ihnen auch anderes übrig – wenn sie doch kaum länger als ein, zwei Minuten über einer Bewerbung brüten.

Idealerweise haben diese Suchbegriffe viel mit der ausgeschriebenen Stelle gemein. Überlegen Sie also, worauf Ihr künftiger Chef oder der Personaler eines größeren Unternehmens wert legen könnte, welche Eigenschaften ihm wichtig sind und wonach er suchen könnte. Manches davon lässt sich vielleicht schon aus der Stellenanzeige ableiten, anderes über die jeweilige Karriereseite oder Fanseite des Unternehmens.

Kreativität im Anschreiben und eigene, originelle Formulierung sind zwar ebenfalls esseniell in einer Bewerbung. Scheuen Sie sich aber nicht, hier und da auch ein paar von den schon recht abgegriffenen Schlüsselwörtern einzustreuen. Nur weil die Begriffe abgenutzt sind, heißt es nicht, dass Personaler sie am Ende nicht doch noch intuitiv suchen oder zumindest ihr Fehlen negativ registrieren.

Die Top-Suchbegriffe in Lebensläufen

Die folgende Liste ist zwar nur sehr allgemein und gilt über alle Branchen hinweg. Sie liefert Ihnen aber vielleicht ein paar Anhaltspunkte, was Chefs und Personaler reizt. Denn diese Suchbegriffe werden besonders oft gesucht:

  • Kommunikative Fähigkeiten (62 Prozent)
  • Problemlösungskompetenz (41 Prozent)
  • Strategisches Planen (21 Prozent)
  • Produktivität (18 Prozent)
  • Führung (17 Prozent)
  • Internet (11 Prozent)