Besser alle drei Jahre wechseln

Lange Betriebszugehörigkeiten werden immer seltener, aber es gibt sie noch. Doch auf ewig wird kein Arbeitsverhältnis mehr abgeschlossen. Und das ist auch gut so: Es bringt Arbeitnehmer in unserer schnelllebigen Gesellschaft oft nicht weiter, viele Jahre im gleichen Betrieb zu bleiben. Sie stellen sich auf die Gegebenheiten ein, gewöhnen sich an das Umfeld, passen sich an, fügen sich ein – und bewegen sich nicht mehr. Und ganz oft veralten, schleichend oder schnell, die Kenntnisse. Wenn dann parallel das Gehalt ins Marktunübliche gestiegen ist, macht das die dann oft plötzlich erzwungene Veränderung unmöglich, Wer stellt heute noch einen Marketingleiter ein, wenn dieser nicht weiß, was SEM und SEO sind? Solche Kenntnisse mag man noch aufholen können. Eine Kundin berichtete mir neulich, dass in einem Hamburger Betrieb noch Schreibmaschinen im Einsatz seien. Das lässt sich nicht mehr aufholen, jedenfalls nicht für die dort beschäftigten über 50jährigen Office-Mitarbeiter.

Wissensmäßig und oft auch in Sachen Persönlichkeitsbildung – vor allem Flexibilität – abgehängte Mitarbeiter müssen oft durch tiefe Täler gehen, bevor sie sich neu aufstellen und positionieren. Und das liegt keineswegs nur am Markt, sondern sehr oft auch an den Menschen selbst. Meiner Erfahrung nach sind Wechselwillige sehr oft sehr viel erfolgreicher als "Festhalter" – in der Wissensgellschaft vor allem dann, wenn sie von der intrinsischen Motivation gesteuert werden, sich und Ihr Wissen weiterzuentwickeln. Deshalb ist das Know-how oft aktuell und auch die Flexibilität ist höher. Wie wäre es also, wenn demnächst alle Arbeitnehmer alle drei Jahre mindestens die Abteilung wechseln müssten?


2 Kommentare zu “Besser alle drei Jahre wechseln

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