Eigene Sachen: Gegenwart und Zukunft meiner “Rentenbücher”

Mit diesem Blogeintrag wende ich mich mit zwei Anliegen an Sie. Wie Leser meiner Tweets bei Twitter und Facebook sowie Vertraute in meiner Umgebung wissen, war ich mit dem Verkauf des „Assets“ berufststrategie meines Hauptverlags Eichborn an den bis dato lediglich im Schulbuch aktiven stark-Verlag alles andere als glücklich.

Immerhin habe ich mit dem „Praxisbuch für Freiberufler“ und dem „Praxisbuch Existenzgründung“ sowie mehreren Bewerbungsklassikern regelrechte „Rentenbücher“ verfasst (Danke für den Begriff an Dirk Meynecke). Mit Rentenbüchern sind Bücher gemeint, die über Jahre und Jahrzehnte aktualisiert werden und sich immer noch gut verkaufen oder gar zu Standwerken werden wie mein Praxisbuch. Rentenbuch auch, weil…. Man kann ein Jahr nach Kanada gehen und von den Tantiemen die Miete in einer alten Holzhütte finanzieren ;-) Durch die Übernahme gilt aber – leider aus der Traum, erst mal.

Doch es geht mir nicht wirklich ums Finanzielle. Der ideelle Anteil überwiegt: Ich habe viele Nächte und lange Wochenenden investiert, um wirklich gute Bücher zu machen und diese mit jeder Auflage zu verbessern. Es geht auch darum, meine Arbeit zu erhalten.

Mir war es immer wichtig, die Bücher in einem Verlag zu machen, mit dessen Menschen und Marke ich mich identifizieren kann. Das war Eichborn für mehr als 10 Jahre mit seinem unkonventionellen und frechen Image, aller finanziellen Schwierigkeiten zum Trotz.

Derzeit laufen Verhandlungen zwischen meiner Anwältin und dem Käufer der berufsstrategie, dem Stark-Verlag. Sicher ist, dass ich neue Projekte bei anderen Verlagen machen werde – und  daran arbeite, den mir wichtigen Teil meiner Rentenbücher in einer Neuauflage bei einem anderen Verlag zu machen.  Das erste brandneue Projekt kommt übrigens im Spätsommer bei Gabal, das Slow-Grow-Prinzip.

Leider ist bei meinen etablierten Büchern seit dem Asset-Deal  mit Wirkung zum 1.12.2010 eingetreten, was ich befürchtet hatte: Die Verkaufszahlen sind deutlich zurückgegangen. Gerade deshalb bitte ich Sie, liebe Leser, meine Bücher weiter zu kaufen. Es ist noch ein Schwung aktueller gedruckter Bücher mit Eichborn-Logo im Handel.  Sicher ist, dass es Berufsratgeber von Eichborn nicht mehr geben wird. Sie kaufen also Bücher, die bald Seltenheitswert haben werden.

Ganz besonders gilt das für:

Lassen Sie sich nicht von dem Verlagswirrwarr irritieren: Die Bücher haben alle Eichborn-Logo, aber wenn Sie sie bestellen wollen, müssen Sie dies beim Stark-Verlag tun.

Mein zweites Anliegen in diesem Blogeintrag ist die Bitte um Mithilfe. Bereits jetzt sind Bücher nach dem Verkauf der Auflage ausgelaufen, die bei Eichborn mehrere Jahre im Handel waren, darunter „Bewerben ohne Bewerbung“ – ein Buch, das unter Trainern Kultcharakter hatte und eigentlich mit Eichborn neu gemacht werden sollte.

1998 habe ich in dem immer noch komplett überarbeitet erhältlichen “Rentenbuch” “Stellensuche und Bewerbung im Internet” (Humboldt) prognostiziert, dass 2010 die Postbewerbung nicht mehr existieren würde. Das ist eingetreten – 85% aller Bewerbungen sind heute online. 2006 habe ich in “Stellensuche und Bewerbung im Web 2.0” geschrieben, dass das Social Web einmal die dominierende Rolle im Bewerberrecruiting spielen würde – es ist fast so weit.  Ich mag es einfach, Dinge früher als andere zu tun. Deshalb denke ich darüber nach, einige ausgelaufende Bücher als E-Book neu zu machen.

Nun recherchiere ich die Möglichkeiten und stoße zum Beispiel bei BOD (Books on demand) an Grenzen, denn dort muss man Bücher auch gedruckt anbieten, bevor sie als E-Book gemacht werden können.  Gibt es andere Möglichkeiten mit einem BOD-vergleichbarem Service? Ich freue mich, wenn hier zufällig ein kompetenter E-Book-Berater entlang kommt, der  Erfahrung mit ausgelaufenen Verlagsprojekten hat, die als E-Book neu erscheinen. Es geht mir auch nicht ums ums Technische, sondern um die Vermarktung. Wer Tipps hat, an wen ich mich wenden kann: gern.  Und Ideen? Immer. DANKE!


6 Kommentare zu “Eigene Sachen: Gegenwart und Zukunft meiner “Rentenbücher”

  1. Ich wette, niemand schreibt für Geld. Es gibt viel, viel lukrativere Dinge. Aber wenn etwas zusätzlich Geld bringt, wo bitte ist das Problem? LG SH

  2. Wenn ein Autor über Verkaufszahlen nachdenkt und seine Fans zum Kauf aktiviert, dann geht es um Geld. Geht es um Geld leidet die Qualität.

  3. Bücher wie ihre erwarte ich in Schriftform oder als professionell erstelltes, von Profisprechern eingesprochenes, Hörbuch. Ein eBook würde ich nicht für ‘voll’ nehmen. Sorry.

    • Hi Richard, danke für den Kommentar, das sehe ich als Kompliment. Es geht ja auch nicht um neue Bücher, die mache ich bei anderen Verlagen “richtig”, sondern um solche, die ihren Zenith bereits hatten – wie die Praxismappe für die kreative Bewerbung, die sich ca. 30.000 Mal verkauft hat. Ich überlege ja noch, aber freunde mich gerade selbst mit Amazon Kindle etc. an. Ich glaube, wir haben da Vorurteile gegen das E-Book. herzliche Grüße Svenja Hofert

  4. Ich teile Ihre Meinung, Frau Hofert: dem Ebook gegenüber gibt es so einige Vorurteile. Ich habe das Kindle meiner Schwester testen dürfen und war doch ein bisschen neidisch :-D allein die geringe Anzahl der verfügbaren Buchtitel hält mich derzeit noch davon ab, mir ein Kindl zuzulegen. Aber das war ja gar nicht Ihre Frage ;-)
    Haben Sie sich mal smashwords.com angesehen? Die bieten als Vertriebskanal auch den Apples iBookstore an und bereiten ihre Ebooks in verschiedenen Formaten auf. Ansonsten könnte PaperC (http://paperc.de/) noch interessant sein – das müsste allerdings über Ihren Verlag laufen.

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