Positionierung: Scharfmacher für Ihr Profil

Gehälter und Honorare sind längst volatil wie Aktien an der Börse. Im IT-Markt sehe ich das besonders deutlich; aber auch in anderen Branche ist das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage deutlich sichtbar. Selbst ein durchschnittlicher IT-Berater setzt einigermaßen problemlos 600 Euro und mehr durch. Journalistische Arbeit und überhaupt alles „WMM“ (Was mit Medien) ist dagegen vielfach kaum mehr als einen Tagessatz von 120 Euro wert – auch wenn ich nicht oft genug sagen kann, dass jeder Tagessatz unter 250 Euro sich schlicht und ergreifend nicht rechnet.

Bei Gehältern verhält sich das analog, wenn auch zeitverzögert. Gewerkschaften kämpfen vergeblich gegen weiteren Verfall. Der Markt hat gewonnen. Doch wie stelle ich mich auf seine Anforderungen ein? Dafür gebe ich in diesem Beitrag Tipps, die sowohl Angestellte als auch Selbstständige nutzen können.

Für beide Gruppen gelten die gleichen Regeln der Positionierung. Das heißt ganz simpel ausgedrückt und auf eine einfache Formel gebracht: Wie stehe ich mit Blick auf meine Zielgruppe im Vergleich zum Wettbewerb? Einigermaßen leicht ist diese Analyse für den BI-Spezialisten, der seine Zielgruppe in Hamburger Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern sieht. Er kann seine Kenntnisse und Erfahrungen mit denen anderer  BI-(Business Intelligence-) Profis vergleichen und kommt über diesen Weg vielleicht zu der Erkenntnis, dass es für das Profil gut wäre, einmal in einem größeren internationalen Projekt zu arbeiten. Sehr viel schwieriger ist es überall dort, wo der Wettbewerb riesig und die Zielgruppe klein ist.  Da ist Positionierung ein richtiges Projekt und ein branchenerfahrener Berater/Coach  an Ihrer Seite hilfreich, um es professionell anzugehen.

Leitfragen sind:

  • In welchen Bereichen ist die Nachfrage derzeit wachsend?
  • Wo werden die besten Gehälter/Honorare bezahlt?
  • Macht es Sinn, das eigene Profil dorthin zu entwickeln?
  • Was muss ich dafür tun?

Zur Positionierung gehört auch die Frage: Was haben die anderen, was ich nicht habe? Der Antwort kann man sich durch einfache Recherche nähern:

  • Was wird in den derzeit ausgeschriebenen Stellen verlangt, die Sie bei Monster, Kimeta & Co. finden? Was davon bringen Sie mit, was nicht? Werden bestimmte Zertifikate oder Abschlüsse mehrmals genannt, spricht einiges dafür, dass eine Nachfrage besteht.
  • Vergleichen Sie sich mit anderen. Bei Xing sehen Sie Ihre Mitbewerber auf einen Klick. Wer hat einen ähnlichen Lebensweg wie Sie? Suchen Sie wie ein Headhunter mit Funktionsbezeichnungen, Begriffen sowie Branchen (etwa HR-Manager, Führungserfahrung, IT-Dienstleistungen). Was bringt Ihre Konkurrenz mit? Und was hat diese (öfter) mehr als Sie?
  • Suchen Sie das Gespräch mit Experten aus Ihrer Branche. Auch ein Anruf in der Personalabteilung kann Sinn machen. Wenn Sie verschiedene Weiterentwicklungsmöglichkeiten haben, nennen Sie diese ganz konkret. Fragen Sie: Wie ist Ihre Erfahrung? Würde A oder B meinem Lebenslauf besser tun? Das ist vielleicht ungewöhnlich, aber auch ungewöhnlich hilfreich.

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