Der 5x5x5-Tipp zum Wochenende

In dieses Wochenende entlasse ich Sie mit einem kleinen Tipp. Der Tipp richtet sich  an Selbstständige UND Angestellte auf Jobsuche. Es geht wie schon ein paar Mal um Empfehlungen, die auch in meinem Slow-Grow-Buch eine größere Rolle spielen, weil ich Sie für wichtiger halte als jede andere Werbemaßnahme. Es ist auch eine Bewerben-ohne-Bewerbung-Methode.

Aber wie schaffen Sie es, dass andere Sie empfehlen? Selbstständige leben von Empfehlungen, erst recht, wenn sie starten. Angestellte brauchen dieses „ich kann Ihnen XY wirklich nur empfehlen“ zum Beispiel dann, wenn sie einen neuen Bereich und/oder eine andere Branche erobern möchten, in der sie noch keinen Track Record haben. Das klappt nicht mit einer handelsüblichen Bewerbung, das funktioniert nur über Kontakte.

Die Bitte um Empfehlung können Sie einfach und charmanter einfordern als Versicherungs- und Finanzbranchenvertreter  es tun. Die halten Ihnen einen Kugelschreiber ihn und diktieren: „nennen Sie jetzt sofort 10 Menschen, die Interesse an unserer Dienstleistung hätten und liefern Sie deren Daten hemmungslos an uns aus“. Das nenne ich Empfehlungsgrabbing, vor mir bekommen diese Typen nichts.

Überlegen Sie sich, welche Personen in Ihrem Umfeld direkten oder indirekten Zugriff auf  Ihre Zielgruppe haben. Bitten Sie diese, sich 5 Minuten Zeit zu nehmen, um 5 Personen aufzuschreiben, die wichtig für Sie sein könnten. Sagen Sie, Sie rufen nach 5 Tagen wieder an, um über das Ergebnis zu sprechen. Das ist mein 5 x 5 x 5-Tipp, aus denen Sie auch 7x7x7 machen können oder 11x11x11 (wobei ich kleine Brötchen empfehle, für den Anfang).

Was passiert?

a.)    Sie merken, dass Ihren Kontakten nach der Schilderung Ihres Anliegens genau die richtigen Unternehmen und/oder Personen eingefallen sind.  Nun fragen Sie, ob Ihr Kontakt bereit wäre seiner-/ihrerseits einen Kontakt herzustellen. Am besten persönlich.

b.)    Sie merken, es sind Ihrem Kontakt lauter Namen eingefallen, die völlig uninteressant für Sie sind. Das war der beste Produkttest, den Sie hätten unternehmen können. Dieses unbefriedigende Ergebnis sagt nämlich: Ihr Gegenüber hat nicht verstanden, wen Sie für was ansprechen möchten. Vielleicht hat er nicht mal verstanden, was Sie vorhaben. Stopp, neu überlegen. Feinjustieren. Und dann los auf Start.

c.)     Sie merken, dass man Sie nicht empfehlen will und sich duckt (hä, keine Zeit, geht nicht, will nicht, macht man nicht…) als flögen Sie einen Tieffliegerbombenangriff. Kann es sein, dass man Ihnen nicht zutraut, was Sie vorhaben? Stehen Ihre Kontakte nicht hinter dem, was Sie tun wollen? Wäre es Ihnen peinlich, Sie zu empfehlen? Sprechen Sie offen darüber. Fragen Sie sich selbst und den anderen, wo es hakt. Und dann lösen Sie den Haken.


6 Kommentare zu “Der 5x5x5-Tipp zum Wochenende

  1. Hallo Svenja,

    ich habe das Schlagwort Guerilla Marketing als Google Alert eingestellt und kam so auf Ihren Beitrag. Ich las ihn aufmerksam durch. Zwar kann eine auf diese Weise ausgelöste Empfehlung erfolgreich sein. Aber dennoch gibt es wirkungsvollere Möglichkeiten von sich reden zu machen. Nehmen wir zum Beispiel ein Übersetzungsbüro, es könnte auch eine Fremdsprachenkorrespondentin sein: einfach bei Xing oder Facebook in die Gruppen gehen und ungefragt Kommentare der Zielgruppe übersetzen. Bei konsequenter Beibehaltung dieser Maßnahme lassen Aufträge nicht lange auf sich warten. ;-) Beste Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Marian Prill.

    • Hallo Marian, das kommt ganz sicher auf die Art der Dienstleistung an. Bei komplexen, wissensintensiven Dienstleistungen halte ich deine Vorgehensweise für nicht passend. Weiterhin: Persönliche Kontakte sind immer wertvoller als (etwa wie Xing) neu generierte. Einfache Übersetzungen sind zudem austauschbar, so dass ich niemanden raten würde sich ohne Spezialisierung, möglichst hochgradige, selbstständig zu machen. Und da kommt man mit der von dir beschriebenen Vorgehensweise nicht weiter. Aber für einfache Angebote sicher ein guter Tipp. LG Svenja

  2. Hallo Svenja, bei komplexen, wissensintensiven Dienstleistungen hälst du meine Vorgehensweise für nicht passend. Mmmh, du empfiehlst deinen Lesern aber in ihrem Bekanntenkreis nach der eigenen Zielgruppe zu forschen. Ist das nicht möglicherweise unsystematischer als kleine Kostproben mit der konkreten Dienstleistung abzugeben, um Aufmerksamkeit zu erzeugen? …fragt sich Marian

  3. Hi Marian, Marktforschung ist natürlich längst davor gelaufen…. Hier geht es auch nicht umbedingt um den Bekanntenkreis, sondern wirklich um Leute, die Zugriff auf die Zielgruppe haben. Das heißt, man muss kennen. Heißt aber nicht, dass manch einer in der Praxis feststellt, dass er da noch mal “rangehen” muss. LG SH

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