Greise Monarchen und debile Damen

admin | Posted 01/04/2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Fritz von Herzmanovsky-Orlando nahm die feine Gesellschaft aufs Korn


Der skurrile Kosmos des Fritz von Herzmanovsky-Orlando darf wiederentdeckt werden. Der erste Band einer vierteiligen Werkausgabe ist soeben erschienen.

“Unbegreiflich”, schrieb Roda Roda an Fritz von Herzmanovsky-Orlando im Dezember 1935, “daß dies Buch nicht schon hunderte von Auflagen hat – was übrigens noch kommen wird.” Gemeint war “Der Gaulschreck im Rosennetz.

Eine Wiener Schnurre aus dem modernen Barock”, 1928 erschienen und vom Autor in nur einer Woche zu Papier gebracht. Zu der ersehnten Auflagenzahl ist es nie gekommen. Aber immerhin werden die wichtigsten Werke Herzmanovsky-Orlandos in einer neuen, vierbändigen Ausgabe wieder zu lesen sein.

Den Anfang macht der zu Lebzeiten Herzmanovskys unveröffentlicht gebliebene Roman “Scoglio Pomo oder Rout am Fliegenden Holländer”. Reichlich skurril geht es in der literarischen Welt des 1877 in Wien geborenen und 1954 in Meran verstorbenen Autors zu.

Sie war bevölkert von kaiserlichen Hofzwergen, greisen Monarchen und debilen Damen, die ein bis zur Kenntlichkeit verzerrtes Bild österreichischer Eigenschaften lieferten. Scoglio Pomo ist eine kleine Felsinsel in der Adria, und dort kommt die feine Gesellschaft zusammen, um ihre Spleens zu pflegen, der süßen Nutzlosigkeit nachzugehen und Bälle auf Geisterschiffen zu feiern – bis die britische Flotte die Insel in die Luft jagt.



Fritz von Herzmanovsky-Orlando


Scoglio Pomo oder Rout am Fliegenden Holländer


Residenz Verlag


300 Seiten

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