Alfred ekelt wieder

admin | Posted 16/06/2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Tiraden ohne Ende!

Die beste deutsche Familienserie aller Zeiten, “Ein Herz und eine Seele”,liegt jetzt als Hörspiel vor.

Die beiden CDs, die jetzt erschienen sind, sind keine eigens eingespielten Hörbuchfassungen. Abgesehen von einer sparsamen Erzählstimme ist zu hören, was man so oft schon – und immer wieder gern – gesehen und gehört hat.

Auch das ist gut an dieser Edition. Wolfgang Menges Fernsehserie, deren erste Episode 1973 im WDR ausgestrahlt wurde, hat sich in das kollektive Bewusstsein der bundesrepublikanischen Bevölkerung eingegraben.

Jeder Kratzer an der Erinnerung könnte da nur stören. “Ein Herz und eine Seele” hat Fernsehgeschichte geschrieben. Mit seinem Protagonisten, dem besser als “Ekel Alfred” bekannten Alfred Tetzlaff, hat der deutsche Spießer ein neues Gesicht bekommen. Er ist nicht mehr “Der Untertan”, der in Heinrich Manns satririschem Roman von 1918 dem Kaiser katzbuckelnd hinterherrennt.

Der Kleinbürger aus Bochum geifert, wo es geht – Politik, Frauen, Pizza. Vor seinen Augen findet das Leben keine Gnade – und das macht diesen kleinen Stammtischdiktator dann doch so sympathisch, dass man sich auch heute noch gern von ihm anekeln lässt. Denn bei all seinem reaktionären Gehabe haust in ihm ein liebenswürdiger Kern. Auch wenn Schwiegersohn, Ehefrau und Tochter den in 25 Episoden nur selten erleben.

Heinz Schubert, dessen “Ekel Alfred” die Rolle seines Lebens war, ist tot. Ebenso sein “Sozi-Schwiegersohn” Michael, verkörpert von Diether Krebs. Ihre Stimmen leben auf diesen CDs weiter.

Auf CD 1 finden sich die Episoden “Besuch aus der Ostzone” und “Die Beerdigung”, CD 2 enthält “Hausverkauf” und “Silberne Hochzeit”.

Es gibt viele gute Gründe, sich auf den Rest zu freuen.

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