“Sakrileg” vor Gericht
admin | Posted 18/06/2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »
Fast 20 Jahre nach den
katholischen Massenprotesten gegen die Hollywood-Produktion "Die letzte
Versuchung Christi" hat die Staatsanwaltschaft der Stadt Civitavecchia bei Rom
die Eröffnung ein Verfahrens gegen den Film "Sakrileg" ("The Da Vinci Code")
wegen Obszönitäten und Verunglimpfung der Religion eröffnet. Ermittelt wird gegen den Regisseur des Films Ron Howard und die
Filmproduzenten.
Einigen italienischen Geistlichen wurde es zu bunt. Besonders eine Szene des Films löste
ihre Entrüstung aus: jene nämlich, in der Jesus als Vater
eines Kindes dargestellt wird, was eine Entweihung des Prinzips seines Zölibats
darstelle, hieß es. Darüber hinaus wurde kritisiert, dass der Film Jugendlichen unter 14
Jahren nicht verboten worden sei.
"Sakrileg" basiert auf dem
Roman-Bestseller von Dan Brown, der auf Englisch unter dem Titel "The Da Vinci
Code" erschien und weltweit 40 Millionen Mal verkauft wurde. Im Kern geht es um
die Theorie, dass Jesus Maria Magdalena geheiratet und mit ihr ein Kind gezeugt
hat – was viele Christen empörte.
Das Verfahren gegen den Film
wurde eingeleitet, während man bereits die Verfilmung des zweiten
Brown-Bestsellers "Angels and Demons" (deutsch: "Illuminati") plant. Akiva
Goldsman, der auch an "Da Vinci Code" gearbeitet hat, ist von Sony beauftragt
worden, ein Drehbuch für "Illuminati" zu verfassen. In dem 2000 erschienenen
Buch tritt erstmals Harvard-Professor Robert Langdon auf, der in der
"Sakrileg"-Verfilmung von Tom Hanks gespielt wird.
Vertreter des Vatikans hatten
schon mehrmals zum Boykott des Streifens aufgerufen. So brandmarkte der
offizielle Prediger von Papst Benedikt XVI. in der Karfreitagsliturgie im
vergangenen Jahr einen Ausverkauf Jesu Christi durch die Veröffentlichungen
und kritisierte den Film als "pseudo-historische Kunst". Auch die Orthodoxe
Kirche Griechenlands hatte zum Boykott des Films aufgerufen.