Waren wir fort?
admin | Posted 17/09/2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »
Wenn man eine Reise macht
“Manga e bevi che la vita xè un lampo”. “Iss und trink, denn das Leben ist ein Blitz”.
Das ist das erste Motto, das der Poet Günther Schatzdorfer seinem hinreißenden Reise-, Essens- und Trinkbericht voranstellt. Denn der in Duino lebende Wiener hat diesesmal seinen Freund Wolfgang Böck eingeladen (2006 war er mit Erwin Steinhauer im Friaul unterwegs) zu einer Reise durch die Lagunen rings um Venedig. Auf einem Hausboot wollen sich der Dichter und der Schauspieler (bekannt aus “Kaisermühlenblues” und ”Trautmann”) auf einem kaum bekannten Kanal der Stadt auf Pfählen nähern.
Wer meint, man könne kaum noch etwas entdecken in Venedig, dem sei geraten, dieses Buch mit schönen Fotografien eingehend zu lesen. Gerade die Umgebung übt einen geheimnisvollen Zauber aus. Und die beiden sind wunderbare Cicerone. Keine
trattoria, die etwas taugt, wird links liegen gelassen.
Das Besondere dieses Buches sind die Kochrezepte und Mitteilungen einer bodenständigen, ausgefallenen, weil alten und rustikalen
cucina, die ebenfalls mitabgedruckt sind. Wer bisher dem Glauben anhängig war, dass man nur mit telegenen jungen englischen Köchen italienisch kochen könne, dem sei gesagt: Unsinn!
Hier, mit diesem wunderbar entspannten Bericht einer langsamen Reise übers Wasser und über Land mehr oder weniger an Venedig vorbei, das ist Italien! Das ist slow food, bekanntlich ja gegründet in bella Italia, mit viel, ganz viel Zeit. Da wird geschlemmt, getrunken, diskutiert und vor allem: beobachtet und sehr sinnlich beschrieben.
Motto II: “E allora? Eppure resta / che qualcosa è accaduto, forse un niente / che è tutto.