Wieso sind wir so?

admin | Posted 03/09/2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Christoph Hein: Preis der VerhärtungSven Paustian

Am Montag, dem 10. September, will Christoph Hein im Riesener-Gymnasium in Gladbeck aus seinem neuen Roman "Frau Paula Trousseau" lesen.

Im Mittelpunkt des Romans steht die elementare Frage: Wie werden wir zu dem Menschen, der wir geworden sind, und warum wurden wir nicht ein anderer? Christoph Hein erzählt aus der Perspektive der Malerin Paula Trousseau von den Versuchen der Selbstbehauptung einer Frau, deren Einstellung und Erlebnisse den Leser zwischen Sympathie und Ablehnung schwanken lassen.

Zu Beginn des Romans erfährt man, dass die Protagonistin in Frankreich im Jahr 2000 Selbstmord begangen hat. Was dann folgt, sind ihre Tagebuchaufzeichnungen, ihre Sicht der Welt, der Kunst, der Geschlechterverhältnisse, ihre Erlebnisse mit Männern und Frauen in ihrer Version: Wie sie sich, gegen Eltern und Ehemann, für das Kunststudium entscheidet – um den Preis der Verhärtung gegenüber den anderen und am Ende gegen sich selbst.

Christoph Hein wurde am 8. April 1944 als Sohn einer Pfarrerfamilie in Heinzendorf/ Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Da ihm als Kind eines Pfarrhaushalts der Zugang zu einem Gymnasium in der DDR verwehrt war, zog er im Jahre 1958 nach Westberlin und besuchte als Internatsschüler ein humanistisches Gymnasium. Der Mauerbau verschlug ihn wieder in die DDR. Von 1961 bis 1967 hatte er Jobs in den unterschiedlichsten Berufen: Er arbeitete als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler kleinerer Rollen und Regieassistent. 1964 holte er sein Abitur an einer Abendschule nach, und 1967 schrieb er sich an der Universität Leipzig für das Studium der Philosophie und der Logik ein, das er 1971 an der Humboldt Universität Berlin abschloss. Danach wurde Christoph Hein zunächst Dramaturg an der Volksbühne Berlin unter der Leitung von Benno Besson. 1974 erhielt er eine Festanstellung als Hausautor und noch im selben Jahr wurde sein Stück Schlötel oder Was solls uraufgeführt. Mit Benno Besson verließ auch Hein 1979 die Volksbühne und ist seitdem freier Schriftsteller. Er beschäftigte sich zunächst mit Übersetzungen, Features für den Rundfunk und schreibt Theaterstücke. 1980 gelang ihm mit seinem Prosadebüt Einladung zum Lever Bourgeoise der öffentliche Durchbruch sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland. 1989 erhielt Christoph Hein eine Dozentur für den Poetik-Lehrstuhl an der Essener Folkwang-Schule. Seit 1992 ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung "Freitag" sowie Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. 1996 stellte er einen Antrag auf die Übernahme in den West-PEN. Von 1998 bis 2000 war Christoph Hein erster Präsident des vereinigten PEN-Clubs. Für sein literarisches Werk erhielt Christoph Hein eine Reihe von Auszeichnungen, zuletzt den Schiller-Gedächtnis-Preis

10. September, 20 Uhr. Gladbeck, Riesener-Gymnasium, Schützenstraße 23, Eintritt: 6

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