Erotik im Untergeschoß

admin | Posted 27/10/2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Foto: AFP

Seit gestern wird das Tomi-Ungerer-Museum in
Straßburg eingeweiht. Zunächst wird die renovierte "Villa Greiner"
täglich 100 geladenen Gästen gezeigt, ehe vom 2. November an das Publikum
Zutritt erhält. Die Villa im neoklassizistischen Stil liegt nur wenige Schritte
vom Straßburger Münster entfernt.

Auf 700 Quadratmetern sind rund 8.000 Zeichnungen, hunderte
Plakate, Grafiken und Skulpturen des 75-jährigen Autors und Karikaturisten zu
sehen. "Das Phantom hat seine Oper gefunden", sagte Ungerer am
Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Immer wieder war es, auch wegen der
erotischen Zeichnungen des Künstlers, zu Verzögerungen des Projekts gekommen.
Die Renovierungskosten von über vier Millionen Euro hat hauptsächlich die Stadt
Straßburg getragen. Offiziell heißt das Haus "Internationales Zentrum für
Illustration".

Das Museum erstreckt sich über zwei Etagen, die
Kinderzeichnungen sind im Erdgeschoß zu sehen und die Werbeplakate – viele
davon aus Ungerers Zeit in den USA – im ersten Stock. Ungerers typischer Humor
kommt auch im Logo des Museums zur Geltung: es sind zwei Augen auf rosarotem
Grund, die eine Brille vor sich hertragen. Die erotischen Zeichnungen, wie das
"Kamasutra der Frösche" sind im Untergeschoß etwas abseits vom
Besucherstrom aufgehängt. Überall verteilt sind Spielzeuge aus der
umfangreichen Sammlung des Künstlers, die er vor Jahrzehnten seiner Heimatstadt
vermacht hat. Der größte Teil davon ist jedoch nach wie vor im Palais des Rohan
zu sehen.

Damit die lichtempfindlichen Originalzeichnungen in ihren schützenden
Glaskästen nicht Schaden nehmen, werden sie regelmäßig ausgetauscht: dreimal
jährlich werden je 300 Werke neu gezeigt. Bei diesem Rhythmus sind zehn Jahre
erforderlich, um das vielfältige Gesamtwerk Ungerers zu sehen. (APA/dpa)

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