Von Holly lernen
admin | Posted 21/11/2007 | Ratgeber | Keine Kommentare »
Ein Ratgeberteam sieht in Audrey Hepburns Figur Holly Golightly ein erfolgreiches Beispiel für die Kraft der Individualität.
Als Audrey Hepburn in der Rolle der kapriziösen Holly Golightly 1961 in Truman Capotes Romanverfilmung "Frühstück bei Tiffany" zu Weltruhm gelangte, soll der große Regisseur Billy Wilder gesagt haben: "Diese Frau wird den Busen noch völlig aus der Mode bringen."
Jaja, dünn bestückt war das Mädchen aus Brüssel, das sich infolge des Zweiten Weltkriegs, so heißt es, körperlich nie so üppig entwickeln konnte wie ihre US-Filmgenossinnen Marilyn Monroe oder Jane Russell. Die bestimmten in den 50er und frühen 60er Jahren an, wie Sex aussieht. Und dann dieses dürre Ding.
Das funktionierte trotzdem – eben weil Anders-Sein auch einen gewissen Appeal besitzt. Und Chic. Von Holly Golightly lernen heißt, seiner Individualität Ausdruck zu verleihen – mit ein bisschen Exzentrik, Unberechenbarkeit, Chic und Charme.
Dazu muss man nicht dünn sein, sondern einfach nur seine vorgeblichen Nachteile ins Positive kehren, dann klopft der Mann der Träume schon von ganz allein an die Tür. Das unermüdliche Ratgeberteam Weiner / Kupfer hat sich ein ergiebiges Beispiel ausgesucht für sein neues "Sei wie du bist"-Projekt. Holly wird bis auf die Gräten analysiert; extrahiert wird, was frau brauchen kann.
Und auch wenn das alles nicht klappt – als banales Lesevergnügen taugt das durchaus, genauso wie eine neue Ausgabe der "Vogue". Und wenn doch nicht, kann man immer noch "Moon River" singen.
Christine Weiner / Carola Kupfer: Täglich zu Tiffany, Campus, 207 Seiten, 16,90