Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis für Michael Walter
admin | Posted 09/06/2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »
Der Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis 2008 geht an Michael Walter für seine Übertragungen aus dem Englischen, insbesondere des erstmals vollständig auf deutsch erschienenen Werkes "Sylvie and Bruno" des britischen Autors Lewis Carroll.
Verliehen wird der Preis diesen Samstag, am 14. Juni in Wolfenbüttel, im Rahmen der Tagung des Verbands deutschsprachiger Übersetzer (VdÜ).
"Kühn und virtuos fand er mit beeindruckender Phantasie deutsche Entsprechungen für die sprachlichen Saltos des Schöpfers von Alice im Wunderland und setzte damit seine lange Liste hervorragender Übersetzungen von Autoren wie George Orwell, John Irving, Virginia Woolf, Lawrence Sterne, Eugene O’Neill und Harold Pinter auf beeindruckende Weise fort", heißt es in der Begründung der Jury.
Der mit 12.000 Euro dotierte Helmut-M.-Braem-Preis wird seit 1978 jedes zweite Jahr ausgeschrieben.
Das Buch
Lewis Carolls zweites Meisterwerk "Sylvie und Bruno" kann hier endlich in einer vollständigen Neuübersetzung entdeckt werden.
Anlässlich des 175. Geburtstags des englischen Schriftstellers Lewis Carroll haben Michael Walter und Sabine Hübner die Geschichte "Sylvie und Bruno" neu übersetzt. Knapp dreißig Jahre nach Carrolls Meisterstück, den Alice-Romanen, entstand zwischen 1889 und 1893 diese "Tagtraumdichtung", die von den Feengeschwistern Sylvie, der klugen Kindfrau, und Bruno, dem vorlauten Tolpatsch, handelt. Zwei miteinander verwobenen Erzählsträngen hat der Leser zu folgen: dem einen in das Land der Feen, in dem die Geschwister typische Märchenabenteuer zu bestehen haben, dem anderen in das Königreich "Outland", in dem zwei Männer um die Liebe einer schönen Frau wetteifern. In dem Königreich "Outland" spiegelt sich satirisch gebrochen die englische Gesellschaft wider und es wird dabei spielerisch über Moral, Politik und Religion philosophiert. So entsteht ein farbenprächtiger Teppich, gewebt aus zauberhaften Geschichten und Gedichten, die ineinander greifen und Realität und Fiktion, Kinder- und Erwachsenenwelt verknüpfen.
Michael Walter wurde am 4. Januar 1951 in Wiesbaden geboren. Er studierte nach dem Abitur in Baden-Baden an den Universitäten Mannheim und Freiburg Philosophie und Anglistik. Nach Ablegung der Magisterprüfung arbeitete Michael Walter als freiberuflicher Übersetzer. 1988 übernahm er einen Lehrauftrag an der Universität München für den Aufbaustudiengang "Literarisches Übersetzen". Im selben Jahr wurde er an der Deutschen Akademie für Spache und Dichtung zum ordentlichen Mitglied gewählt.
Michael Walter bekam bereits mehrere Preise, zuletzt wurde er 2005 mit dem Johann Friedrich von Cotta-Übersetzerpreis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet.