125 Jahre Franz Kafka

admin | Posted 03/07/2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Franz Kafka

Kaum ein anderer deutschsprachiger Autor hat die Literatur der Moderne
so stark geprägt wie Franz Kafka. Dem Leben dieses Ausnahmetalents
widmet sich jetzt Louis Begley: Selbst ein jüdischer Schriftsteller mit
juristischem Hintergrund, gelingt es ihm, sich intensiv, aber durchaus
kritisch, in Kafkas Biographie einzudenken und dem Leser dessen oft
rätselhafte Texte auf eine bisher ungekannte Weise nahezubringen.

Die Werke Franz Kafkas zählen zu dem Besten, was die westliche Literatur zu bieten hat. Jeder kennt die plötzliche Verwandlung des Gregor Samsa in einen Käfer oder das Prozeß-Martyrium des Josef K. Kafkas Literatur hat die Welt verändert.

Doch wer war der Autor, der diese Werke schuf? Das Leben und Denken Franz Kafkas bleibt auch heute, nach breiter und intensiver wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit diesem Künstler, oftmals fremd. Mit Louis Begley nähert sich nun ein großer zeitgenössischer Autor dem Leben und Werk Franz Kafkas und erkennt in ihm den Mann der beginnenden Moderne – isoliert und voller Selbstzweifel.

Durch eine intensive Auseinandersetzung mit Selbstzeugnissen Kafkas in Briefen und Tagebuchaufzeichungen, aber auch durch die Kontrastierung mit Aussagen von Freunden und Weggefährten des Autors gelingt es Louis Begley, ein ebenso einfühlsames wie kritisches Bild von Kafkas Leben zu zeichnen.

Gleichzeitig verdeutlicht Begleys Biographie, wie aus Kafkas Gefühlen der Isolation, des Zweifels und des Selbsthasses heraus einzigartige Werke der Weltliteratur entstanden, die seinen literarischen Ruhm begründeten und seine Leser bis heute in den Bann ziehen.

Ein frischer, persönlicher Blick auf das Leben und Werk Kafkas.


Eine Leseprobe im pdf-Format finden Sie hier.

pd


Franz Kafka
wurde am 3. Juli 1883 in Prag als Sohn eines
wohlhabenden jüdischen Kaufmanns geboren und starb am 3. Juni 1924 in
Klosterneuburg, Kierling. Von 1901 bis 1906 studierte er Germanistik
und Jura in Prag und promovierte 1906 in Rechtswissenschaft.

Dann absolvierte er eine kurze Praktikantenzeit am Landesgericht Prag.
1908-1917 arbeitete er als Angestellter einer
Versicherungsgesellschaft, später einer Arbeiter-Unfall-Versicherung.
1917 erkrankte er an Tuberkulose, was ihn 1922 zur Aufgabe des Berufes
zwang.

Kafka fühlte sich als einsamer und unverstandener Einzelgänger, nur mit
Max Brod und Franz Werfel verband ihn Freundschaft; bekannt war er auch
mit Martin Buber und Johannes Urzidil. In den Sommermonaten der Jahre
1910 bis 1912 führten ihn Reisen und Kuraufenthalte nach Italien,
Frankreich, Deutschland, Ungarn und in die Schweiz.

Sein Verhältnis zu Frauen war schwierig und problematisch: zweimal hat
er sich 1914 verlobt und das Verlöbnis wieder gelöst; 1920-1922 quälte
ihn eine unerfüllte Liebe zu Milena Jesenská, was zahlreiche erhaltene
Briefe dokumentieren; seit 1923 lebte er mit Dora Diamant zusammen als
freier Schriftsteller in Berlin und Wien, zuletzt im Sanatorium
Kierling bei Wien, wo er an Kehlkopftuberkulose starb.

Zum größeren Teil wurden Kafkas Werke erst nach seinem Tod und gegen
seinen erklärten Willen von Max Brod, einem Schriftstellerkollegen und
engen Freund, veröffentlicht. Gemeinsam übten sie einen bleibenden
Einfluss auf die Weltliteratur des 20. Jahrhunderts aus.

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