Buchtipp der Woche: Zerbrechliches Glück
admin | Posted 07/07/2008 | Autoren | Keine Kommentare »
Manchmal muss es Liebe sein – und dann am besten vom Meister der grossen Gefühle. Auch der neue Roman von Nicholas Sparks ist ein Buch für einen schönen Sommertag.
Im Herbst 2008 ist Nicholas Sparks mit der deutschen Übersetzung seines neuen Romans auf Lesereise. Im Herbst kommt auch eine neue Buchverfilmung ins Kino: "Das Lächeln der Sterne" mit Richard Gere und Diane Lane in den Hauptrollen.
Ein Haushaltsgerätehersteller warb einst damit, genau zu wissen, was Frauen wünschen. Für Waschmaschinen mag das stimmen. Doch bei Büchern ist es der amerikanische Schriftsteller Nicholas Sparks, der die Wünsche vieler Frauen kennt: Geschichten über intensive Gefühle, deren Helden ganz normale Menschen auf der Suche nach der großen Liebe und dem kleinen Glück sind.
Seinen internationalen Durchbruch erreichte Sparks 1996 mit dem Roman “Wie ein einziger Tag” (“The Notebook”), in dem er die Liebesgeschichte seiner Großeltern erzählt. Seither hat er zwölf weitere Bücher geschrieben.
Alle sind Bestseller, vier von ihnen wurden verfilmt, unter ihnen “Message in a bottle” mit Kevin Costner, Robin Wright Penn und Paul Newman.
In seinem neuen Roman “Bis zum letzten Tag” widmet Sparks sich mit leichter Hand ernsten ethischen Fragen: Wie weit darf man im Namen der Liebe gehen? Ab wann dürfen bei einem Menschen, der im Koma liegt, die lebenserhaltenden Maßnahmen wie künstliche Ernährung eingestellt werden, um ihn für immer gehen zu lassen? Wer fällt diese Entscheidung? Und wer hilft, deren Tragweite zu begreifen und die Last zu ertragen?
Nicholas Sparks beschreibt über zehn Jahre den Lebensweg der ehemaligen Kindergartenfreunde Travis, Laird, Matt und Joe.
Der ledige Tierarzt Travis ist der Mittelpunkt des Freundeskreises, zu dem im Laufe der Zeit Ehefrauen und Kinder dazukommen. Alle wollen Travis verkuppeln, doch erst als die medizinische Assistentin Gabby im Nachbarhaus einzieht, trifft ihn die große Liebe wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel.
In unnachahmlicher Weise gelingt es Sparks im ersten Teil seines Romans, eine herzig-banale Alltagsgeschichte zu erzählen. Gabby und Travis bauen ein Haus und werden Eltern. Als die Töchter acht und sechs sind, haben ihre Eltern einen Autounfall. Travis wird nur leicht verletzt, doch Gabby fällt ins Koma und wacht nicht mehr auf.
Die kuschlige Provinzidylle ist zu Ende. “Ohne seine Frau war das Leben sinnlos. Er war ein kleinstädtischer Ehemann mit einer kleinstädtischen Praxis, seine Sorgen unterschieden sich in nichts von den Sorgen aller anderen.
Er war weder ein Entscheidungsträger noch ein Mitläufer, er gehörte auch nicht zu den Menschen, an die man sich noch lange nach ihrem Tod erinnern würde. Er war absoluter Durchschnitt. Nur in einem Punkt war sein Leben etwas Besonderes: Er hatte sich in eine Frau namens Gabby verliebt, und seine Liebe zu ihr war in den Jahren, die sie verheiratet waren, immer tiefer geworden.”
Sparks erspart seinem Helden und seinen Lesern nichts. Er lässt sie Anteil nehmen an dessen Qualen und Gewissenskonflikten auf dem schweren Weg hin zum Moment der Entscheidung. “Schließlich”, sagt Nicholas Sparks, “geht niemand unversehrt durchs Leben.”
Text: Bettina Ruczynski
für die Seite 4 Printausgabe Sommer 2008
Das Buch
Nicholas Sparks: Bis zum letzten Tag.
Aus dem Amerikanischen von Adelheid Zöfel.
416 Seiten
Das Hörbuch
Bis zum letzten Tag. Gelesen von Alexander Wussow
Random House Audio, 6 CDs
ISBN: 978-3-866-04805-8
Beide erhältlich ab 7. Juli 2008