Arabboy
admin | Posted 11/12/2008 | Belletristik | Keine Kommentare »
"Was Christiane F. in der 70er Jahren war, ist die Geschichte von Rashid A. heute." Rashid,
Sohn einer libanesisch-palästinensischen Familie, ist weder Deutscher
noch Libanese oder Palästinenser, er ist ein "Arabboy".
So nennt er
sich in den einschlägigen Chaträumen, die er und seine Kumpel mit
selbstgemachten Gewalt-Clips versorgen.
Sie gehorchen dem Gesetz der Straße, auf der sich jeder sein Recht nehmen muss.
Wer das nicht kann, wird zum "Opfer" – er ist dem Lebenskampf nicht gewachsen.
Mit Hilfe von Aabid, der es vom Flüchtlingsjungen zum "Mega-Checker" im Rotlichtmilieu gebracht hat, macht Rashid kriminelle Karriere, bis er durch seine Drogensucht die Kontrolle über sein Leben verliert.
Ihn rettet seine Verhaftung. Im Gefängnis wartet er auf seine Abschiebung – und Deutschland, das so verhasste Land, wird für ihn zum Inbegriff aller Sehnsüchte.
Hier finden Sie eine Leseprobe.
Güner Yasemin Balci, deren Eltern in den sechziger Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland kamen, ist 1975 in Berlin-Neukölln geboren und aufgewachsen.
Sie hat Erziehungs- und Literaturwissenschaft studiert und im Modellprojekt "Kiezorientierte Gewalt- und Kriminalitätsprävention" im sozialen Brennpunkt Neuköllns, im Rollbergviertel, und im Mädchentreff MaDonna mit vielen Jugendlichen aus türkischen wie arabischen Familien gearbeitet.
Heute ist sie Redakteurin für das ZDF-Magazin Frontal21.