Neuer Welt-Atlas zu bedrohten Sprachen

admin | Posted 21/02/2009 | Wissenschaft | Keine Kommentare »

Anlässlich des 10. Internationalen Tags der Muttersprache, heute am
21. Februar 2009 präsentiert die UNESCO eine neue Ausgabe des Atlas
über die vom Aussterben bedrohten Sprachen. Er beantwortet, warum
Sprachen verschwinden, welche Teile der Welt besonders betroffen sind
und was zur Erhaltung der Sprachen getan werden kann.

Der Atlas
"Endangered Languages" wurde am 19. Februar 2009 in Paris vorgestellt.

Nach der ersten und zweiten Ausgabe in den Jahren 1996 und 2001 wird der dritte Atlas zum ersten Mal auch als interaktive digitale Datenbank veröffentlicht.

Diese Datenbank zu 2.500 Sprachen ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit von zahlreichen Sprachwissenschaftlern aus aller Welt.

Sie wird regelmäßig aktualisiert und ist ab dem 21. Februar über die Homepage der UNESCO frei zugänglich.

Nutzer können ihre eigenen Karten, Tabellen und Statistiken nach Land, Region oder Bedrohungsgrad einer Sprache zusammenstellen.

Die diesjährige Feier zum Internationalen Tag der Muttersprache fällt zeitgleich mit dem Abschluss des Internationalen Jahres der Sprachen 2008 zusammen.

Die Bilanz des UN-Jahres und das zehnjährige Bestehen des Internationalen Tags der Muttersprache machen deutlich, dass Sprachen nicht nur Teil der persönlichen Identität sind. Sie sind auch ein Schlüssel zur "Bildung für alle" und zu den Millenniumsentwicklungszielen.

Regierungsorganisationen und Zivilgesellschaft erkennen zunehmend an, welche zentrale Rolle die Sprache für alle Formen des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens hat.

"Die Verbindung zwischen mehrsprachiger Erziehung, Bildung für alle und den Millenniumsentwicklungszielen bildet heute die tragende Säule jeder nachhaltigen Entwicklungsstrategie", so der UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura in seiner Mitteilung zum Tag der Muttersprache.

Der Internationale Tag der Muttersprache wurde von der UNESCO 1999 ausgerufen und wird seitdem jährlich am 21. Februar begangen.

Er erinnert an die sprachliche Vielfalt und soll die kulturelle Identität fördern. Der jährliche Gedenktag soll vor allem auf jene Sprachen aufmerksam machen, die von nur noch weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden.

Derzeit sind rund 6.000 Sprachen bekannt, wovon mehr als die Hälfte nach Einschätzung der UNESCO vom Aussterben bedroht sind. (Quelle:Unesco)

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